Massenschlägerei nach Fußballspiel in Vinnum: Die Chronologie des Ereignisses
Massenschlägerei
Mittlerweile ist der erste Prozess im Fall der Massenschlägerei vom Spiel zwischen Westfalia Vinnum und Herta Recklinghausen zu Ende gegangen. Lesen Sie hier die komplette Chronologie der Ereignisse.

Polizeieinsatz am Vinnumer Sportplatz: Mehrere Rettungs- und Notarztwagen stehen in der Zufahrt zum Sportplatz, nachdem es eine Massenschlägerei am Rande eines Fußballspiels gegeben hatte. © Sebastian Reith
Westfalia Vinnum erlebte am 15. September 2019 nach dem Kreisliga-Fußballspiel gegen den SV Herta Recklinghausen eine Massenschlägerei, die der kleine Verein zwischen Lippe und Stever so nie für möglich gehalten hatte. Acht Verletzte waren die Bilanz, zwei davon waren schwer verletzt. Die Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
Am 16. Dezember, fast auf den Tag drei Monate nach den Ereignissen, wird der Fall vor dem Sportgericht in Recklinghausen verhandelt - ohne die meisten Täter, die sich durch Vereinsabmeldung der Sportgerichtsbarkeit entzogen haben. Wir fassen für Sie die Chronologie der Ereignisse und unsere Berichterstattung noch einmal zusammen.
15. September:
Am Nachmittag des 15. Septembers erhält die Redaktion den Hinweis, dass es beim Fußballspiel in Vinnum eine Schlägerei gegeben habe. Reporter vor Ort finden erschreckende Szenen vor. Blaulicht von Polizei und Rettungswagen prägen die Szenerie. Die Borker Straße in Vinnum ist in Höhe des Sportplatzes von der Polizei gesperrt, Krankenwagen reihen sich aneinander. Nach dem Spiel waren zunächst Fans beider Lager aneinander geraten. Daraufhin eskalierte die Lage. Michael Nachtigall, Vinnums Trainer, sprach von Jagdszenen. Laut Polizei waren 20 Menschen in die Schlägerei verwickelt.
16. September:
Am Montag danach ist die Polizei mitten in den Ermittlungen und hat weitere Zeugen vernommen. Am Nachmittag gibt sie bekannt, dass sie einen ersten Tatverdächtigen ermittelt hat. Vereinschef Kunibert Gerij kündigte an, dass Westfalia Vinnum nie wieder gegen den SV Herta Recklinghausen ein Fußballspiel austragen werde. Auch ein Video der Tat kursiert.
Der Fußballausschuss des Kreises kündigte an, bei seiner Sitzung am Dienstag über Konsequenzen beraten zu wollen. Staffelleiter Friedhelm Dukat sagte: „Diese Mannschaft ist unauffällig gewesen.“
17. September:

Kunibert Gerij beim Vorbereitungsturnier im Sommer. Der Vorsitzende führte damals die Siegerehrung durch. © Sebastian Reith
In Vinnum sitzt der Schock tief. Mehr Details der Tat werden öffentlich: Bei den Verletzten sickert durch, wie schwer sie wirklich verletzt sind. Ein Mann sei nach einem Oberschenkelhalsbruch operiert worden. Ein anderer Vinnumer Anhänger habe Brüche im Gesicht davongetragen. Vereinsvorstand Kunibert Gerij zeigte sich erschrocken, mit welcher Brutalität die Angreifer vorgegangen waren. „Was hier gelaufen ist, bedroht nicht nur die Gesundheit, sondern das Leben“, sagte er zu Tritten gegen den Kopf am Boden liegender Menschen.
18. September:
Der Kreisvorsitzende Hans-Otto Matthey (SV Hochlar) hat ein Verfahren eingeleitet und dabei die Empfehlung ausgesprochen, „mit besonderer Härte bei der Urteilsfindung vorzugehen.“ Matthey begründet das mit einer „Ausnahmesituation“ und möchte „ein Signal setzen“. Der Vorfall habe ihn schockiert. Erstmals steht der Vereinsausschluss im Raum. Als Sofort-Maßnahme hat der Kreis veranlasst, dass Herta-Partien künftig mit Gespann geleitet werden müssen. „Der Verein hat sich bis heute nicht bei uns entschuldigt“, sagte Gerij.
Der 22-jährige Schiedsrichter der Partie sagte im Gespräch, dass es zu gefährlich gewesen sei, dazwischenzugehen. „Ich weiß nicht, wie es zu dieser Hexenjagd kommen konnte. Jeder hat auf jeden eingeschlagen. Vom Epizentrum war ich aber zu weit entfernt“, sagte er.
Anhand der Trikotfarbe habe er die Angreifer Herta Recklinghausen zugeordnet. Westfalia Vinnum hat das nächste Spiel verlegen lassen - zu viele verletzte Spieler. Auch im Rat der Stadt Olfen steht die Massenschlägerei auf der Tagesordnung.
20. September:
Der Druck wird zu groß: Erst tritt der Teammanager des SV Herta von allen Ämtern zurück, dann entschließt sich die Mannschaft, sich aufzulösen. Zakaria Chamdin nannte der „Recklinghäuser Zeitung“ als Grund für den Rücktritt Morddrohungen. „Die Rote Linie ist überschritten“, sagte Chamdin und kündigte an, Anzeige bei der Polizei erstatten zu wollen. Seiner Darstellung nach habe seine Mannschaft mit der Schlägerei nichts zu tun, sondern nur die Zuschauer - was in Vinnum auf völliges Unverständnis trifft.

Teammanager Zakaria Chamdin (2.v.l.) verkündete seinen Rücktritt und den Rückzug der ersten Mannschaft. © Kevin Korte (A)
Erstmals gibt es eine echte Entschuldigung aus Recklinghausen. Ali Mahmoud, Kapitän der zweiten Mannschaft, sagte: „Das ist große Scheiße, was da abgelaufen ist. So etwas hätte niemals passieren dürfen. Wir schämen uns dafür. Und wir wollen uns hiermit bei allen Beteiligten entschuldigen, vor allem bei den Leuten von Westfalia Vinnum.“
Unter dem Hastag #solidaritätmitvinnum schließen sich erste Vereine dem Herta-Boykott an. Die DJK Grün-Weiß Erkenschwick hat die Aktion gestartet. Auch Fußballkreise setzen öffentlich ein Zeichen, etwa der Kreis Ahaus/Coesfeld. Doch nicht alle haben bislang schlechte Erfahrungen mit dem Skandal-Verein aus Recklinghausen gemacht. Michael Fischer, Vorsitzender des TuS Henrichenburg sagte: „Wir hatten bislang mit Teams des SV Herta keine Probleme.“
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23. September:
Kunibert Gerij sieht in der Mannschaftsabmeldung eine Schutz-Aktion: „Die treten aus, um sich der Sportgerichtsbarkeit zu entziehen.“ Denn wenn Spieler keine Mitglieder in Vereinen sind, seien sie über das DFB.net, das elektronische Verwaltungs- und Ergebnisportal, nicht greifbar. Verfahren könnte es so erst in einigen Jahren geben, wenn sich Spieler wieder entscheiden Fußball zu spielen. Lückenlos funktioniert die Aufklärung auch nicht, findet die Redaktion.
25. September:
Immer mehr Mannschaften versammeln sich hinter dem Hashtag #solidaritätmitvinnum.
26. September:
Westfalia Vinnum steht zwei Wochen nach der Schlägerei vor dem ersten Spiel. Doch an Normalität ist nur bedingt zu denken.
29. September:
Westfalia Vinnum verliert das erste Spiel nach der Schlägerei.
1. Oktober:
Westfalia Vinnum hat eine sechsseitige Stellungnahme zu den Vorkommnissen an den Fußballkreis abgegeben. Auf die Stellungnahme des Gastvereins wartet der Kreis dagegen noch. Gundolf Walaschewski (66), Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, hatte gegenüber „Bild“ zu einem möglichen Ausschluss gesagt: „Sollte der Fußballkreis einen entsprechenden Antrag stellen, werde ich ihn befürworten. Gewalt hat auf unseren Fußballplätzen nichts zu suchen!“ Der Kreis kündigt unterdessen einen Runden Tisch an.
8. Oktober:
Auch der SV Herta hat mittlerweile eine Stellungnahme eingereicht. Zum Inhalt durfte Matthey sich wie schon bei der Stellungnahme Vinnums nicht äußern.

Auf der Borker Straße reihten sich Einsatzfahrzeuge aneinander. © Sebastian Reith
9. Oktober:
Westfalia Vinnum äußert sich im Vorfeld des Runden Tisches. Kunibert Gerij wünscht sich, dass die Vereine sich klar positionieren. „Bis heute hat der Verein SV Herta keine disziplinarischen Konsequenzen gezeigt“, sagte Gerij im Redaktionsgespräch. „Wie kann ein Verein Mitglied in einem Fußballverband sein, wenn er darauf nicht reagiert? Wo sind die Grenzen? Das müssen wir feststellen“, mahnte Gerij.
15. Oktober:
Bei dem Runden Tisch erhöhten die Vereine in erster Linie den Druck auf den SV Herta Recklinghausen, der sich mit Vertretern der Kritik stellte. „Wie so oft bei solchen Diskussionen geht man aber nicht raus und hat die perfekte Lösung. So einfach ist es leider nicht. Mit der Einstellung sind wir aber auch nicht da reingegangen“, sagte Vinnums Geschäftsführer Michael Asemann. Auch Kreischef Matthey forderte: „Die Herta-Vertreter sind aufgefordert worden, Täter zu nennen, endlich Tacheles zu reden und Namen kundzutun.“
17. Oktober:
Ein interessantes Detail aus dem Runden Tisch wird öffentlich: Die Stadt Recklinghausen zieht in Erwägung, Problemvereinen das Nutzungsrecht für ihre Sportstätte zu entziehen.
21. Oktober:
Westfalia Vinnum plant die Anschaffung einer Videoanlage durch den Streaming-Dienstleister Soccerwatch.tv. Nebeneffekt: Das Videomaterial könnte auch bei der Verfolgung von Straftaten und Sportgerichtsbarkeiten genutzt werden. Die Redaktion findet: Die Lösung des Problems sieht anders aus.
22. Oktober:

Kreisvorsitzender Hans-Otto Matthey © dpa
Dass der Fußballkreis die Sanktionen gegen den SV Herta wieder aufhebt, kommt überraschend. Dafür spreche die Vereinsstruktur. „Es sind im Prinzip drei Vereine innerhalb des Konstruktes des Vereins Herta“, sagt Kreischef Hans-Otto Matthey. Die anderen Mannschaften würden also für das Fehlverhalten einer bestraft.
23. Oktober:
Westfalia Vinnum lässt die Lockerung der Strafe nicht unkommentiert und kritisiert das Vorgehen. Dass die Spieler das Sportgericht umgehen wollen, ist für den Verein augenscheinlich. Vereinslose Spieler können nicht vor dem Sportgericht verurteilt werden. „Die wollen sich durchmogeln, ist doch ganz klar“, sagte Gerij.
25. Oktober:
Giuliano Buccini, Kapitän der Mannschaft von Westfalia Vinnum, bringt den „Zwischenfall“, wie er ihn nennt, auch in Zusammenhang mit der sportlichen Misere: „Der zieht dich dann natürlich zusätzlich enorm runter. Einige Spieler wollten einfach nicht mehr den Fußballplatz betreten“, sagte Buccini im Interview.

Giuliano Buccini ist seit der Vorbereitung Kapitän von Westfalia Vinnum. © Jürgen Weitzel
1. November:
Die erste Mannschaft des SV Herta Recklinghausen nimmt nicht mehr am aktiven Spielbetrieb der A-Liga teil. Doch eine Klasse tiefer spielt die dritte Mannschaft der Hertaner in einer Liga mit der zweiten Mannschaft von Westfalia Vinnum. Die Vinnumer lassen ihrer Ankündigung Taten folgen und treten nicht an. Die Spielwertung war klar: 0:2 aus Vinnumer Sicht für einen Nichtantritt.
12. November:
Einige Tage war es ruhig geblieben, dann veröffentlichte Westfalia Vinnum eine Stellungnahme an den Kreis. Der Inhalt: Westfalia Vinnum macht den Vorstand des SV Herta mitverantwortlich. Dem Vorstand des SV Herta Recklinghausen wirft der Verein wörtlich eine „Unterstützungshandlung“ vor.

Kunibert Gerij leitet die Fußballer von Westfalia Vinnum seit vielen Jahren. © Malte Woesmann
„Bis heute wurden keine Täter benannt, insbesondere keine Zuschauer, die aber den Verantwortlichen der Herta bestens bekannt sein müssen“, heißt es in der Stellungnahme. Als Konsequenz komme nur der Ausschluss des Vereins infrage. Deshalb beantragten die Vinnumer, das Verfahren an das Verbandssportgericht abzugeben.
14. November:
Der Fußballkreis zeigte sich über das Schreiben verwundert, da es ihm nicht vorliege. Der Mail-Kanal, über den der Verein das Schreiben dem Kreis zugeschickt habe, sei seit einigen Monaten deaktiviert. Alles deutet auf eine Kommunikationspanne hin. Kreisvorsitzender Hans-Otto Matthey widerspricht Vinnum aber auch entschieden. Matthey: „Das finde ich eine harsche Forderung.“ Er ist überzeugt, dass die nach dem Rückzug der ersten Mannschaft verbleibenden anderen Mannschaften des SV Herta nichts mit der Skandal-Truppe zu tun haben. „Wenn man die Struktur des Vereins kennt - und das tue ich, besser als Vinnum - treffen wir damit Mannschaften, die da gar nichts mit der Schlägerei zu tun hat“, sagte Matthey, „die Verantwortlichen der Schlägerei sind eindeutig der Gruppe der ersten Mannschaft zuzuordnen.“
19. November:

Michael Gassner wehrt sich gegen die Vorwürfe von Westfalia Vinnum und ist besorgt über die Zukunft seines Vereins. © Michael Gassner
In einem offenen Brief wendet sich Michael Gassner, ehemaliger Geschäftsführer und beratendes Mitglied des Vorstandes, an die Öffentlichkeit. Er hat Angst und sieht die Existenz des Traditionsvereins bedroht. Gassner erklärte, dass ein Ausschluss die vielen nicht involvierten Mitglieder schwer treffen würde, und hinterfragte zudem, ob Provokationen vorangegangen seien. „Es gibt noch genügend Vereinsmitglieder, die überhaupt nichts mit den Vorgängen zu tun haben. Wer einen Ausschluss fordert, trifft genau diese nicht beteiligten Mitglieder“, so Gassner. Zu den ausgetretenen Spielern habe der Verein keinen Kontakt mehr. Gassner geht auch von Provokationen seitens der Vinnumer aus.
20. November:
Ein erster Termin für eine Kammerverhandlung steht mittlerweile, der kurzfristig aber verschoben werden musste, weil in Vinnum an diesem nicht konnte. Für den vorsitzenden Richter Thomas Michalczak (VfB Hüls) ist die Verhandlung jedenfalls ungewöhnlich: „Vom Ablauf her ist es ein normales Verfahren. Normal ist es bei den Vorkommnissen aber natürlich nicht“, sagte Michalczak.
Weil die für Sportgerichtsverfahren vorgesehenen Räumlichkeiten in der Geschäftsstelle des Fußballkreises aufgrund des zu erwarteten Andrangs zu klein sein dürften, zieht das Sportgericht in die Mensa der Gesamtschule um, um entsprechend Kapazitäten zu haben. Das Verfahren ist öffentlich.
22. November:
Michael Gassners Aussagen rufen erneut Westfalia Vinnum auf den Plan. „So schnell können aus Tätern Opfer werden“, schrieb Kunibert Gerij in einer Stellungnahme, „das Selbstverständnis von Recht und Moral können wir nicht teilen und sollte zum Nachdenken anregen.“ Zu vermuteten Provokationen sagte er: „Welche Provokationen rechtfertigen den Tathergang, Zuschauer krankenhausreif zu prügeln?“
30. November:
Die Kamera des Streaming-Anbieters Soccerwatch hängt mittlerweile in Vinnum.

So sieht die Soccerwatch-Kamera bei Westfalia Vinnum aus. © Sebastian Reith
12. Dezember:
In einem großen Interview erklärt Kunibert Gerij unter anderem, was die Jugendlichen im Verein durchmachen mussten: „Zwölf Kinder wurden während der gewalttätigen Ausschreitungen in der Cafeteria in Sicherheit gebracht. Von den betroffenen Familien wurde berichtet, dass die Kinder abends den Vater gebeten haben, Fenster und Türen zu schließen, sie hätten Angst. Der Vater einer anderen Familie berichtete, dass sein Sohn sagte: ‚Hoffentlich regnet es, dass das Blut von den Tribünen weggespült wird.‘ Kinder vergessen diese Bilder nicht.“
16. Dezember:
Es kommt zur ersten Verhandlung vor dem Kreissportgericht - mit einem harten Urteil: 4.000 Euro Geldstrafe, die Hälfte zur Bewährung für den SV Herta. Zudem gab es diverse Bewährungsauflagen – bei Verstoß gegen zwei Auflagen droht sogar der Ausschluss. Mehrere Vinnumer Spieler hatten ausgesagt:
17. Dezember:

Matthias Gießler und Kunibert Gerij vertraten Westfalia Vinnum vor dem Kreissportgericht. © Pascal Albert
Am Tag danach fallen die Reaktionen unterschiedlich aus. „Abschreckend, aber fair“ nannte Kunibert Gerij das Urteil. „Das ist ein mutiges Urteil“, sagte Kreischef Hans-Otto Matthey.
15. Februar 2020: Lange war es ruhig um Herta und Vinnum. Jetzt gibt es Zeichen der Aussöhnung. Eine Delegation des SV Herta besuchte Westfalia Vinnum. Die Vinnumer kündigten an, wieder gegen den SV Herta spielen zu wollen. Bislang hatte der Verein das stets ausgeschlossen.
17. Juli:
Die Meldung trifft Traditionalisten hart: Der SV Herta Recklinghausen steht offenbar vor dem Aus. Der Klub hat bis zum Ablauf der Meldefrist keine Mannschaft zum regulären Spielbetrieb gemeldet. Dies hat der Fußballkreis Recklinghausen bestätigt.

Ahmad Omayrat stand dem SV Herta damals vor. Hier verfolgt er die Verhandlung gegen den SV Herta. © Pascal Albert
Die finanzielle Belastung durch das Urteil ist groß. Dem Verband liegt deshalb ein Antrag vor, den Verein auszuschließen. Mehrfach hatte er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen.
20. November:
Das Sportgericht beschäftigt sich erneut mit dem SV Herta Recklinghausen - beziehungsweise einem Ex-Spieler. Der ist bei einem neuen Verein aufgetaucht, weswegen das Sportgericht eingefrorene Verfahren dann wieder aktiviert. Denn gegen Spieler kann man nur dann vorgehen, wenn sie Mitglied in einem Verein sind, der dem Verband untersteht.
23. März 2021:
Ein Spieler von Westfalia Vinnum berichtet, dass er noch anderthalb Jahre nach dem schrecklichen Erlebnis die Nachwirkungen spürt.
20. Mai:
Vor dem Amtsgericht Lüdinghausen beginnt der Prozess gegen zwei Männer, die sich im Zuge der Massenschlägerei der schweren Körperverletzung schuldig gemacht haben sollen. Der erste von zwei angesetzten Prozesstagen bringt zwar noch kein Urteil, aber immerhin einige Erkenntnisse.
27. Mai:
Der zweite Prozesstag vor dem Amtsgericht Lüdinghausen bringt eine erste Entscheidung: Die beiden Angeklagten werden freigesprochen. Das Gericht sieht nicht genügend Beweise, um eine zweifelsfreie Schuld bei den beiden 27 und 28 Jahre alten festzustellen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Zudem stehen noch weitere Prozesse gegen andere Angeklagte aus.