Nach Massenschlägerei in Vinnum: Fußballkreis will Zeichen gegen Gewalt setzen
Fußball
Die folgenschweren Ereignisse beim Nachbarklub in Olfen hat den Kreisvorsitzenden Willy Westphal zu einer Reaktion bewegt. Und zu einem Appell an die hiesigen Fußballer.

Der Kreisvorsitzende Willy Westphal bezieht Stellung zur zunehmenden Gewalt auf Fußballplätzen. © Fußballkreis Ahaus/Coesfeld
Die Massenschlägerei am Rande eines Kreisligaspiels in Olfen-Vinnum hat auch die Verantwortlichen im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld nicht kaltgelassen. Nachdem sich acht Menschen am vergangenen Sonntag im Anschluss an die Partie Westfalia Vinnum gegen Herta Recklinghausen verletzt hatten, veröffentlichte Willy Westphal, Vorsitzender des hiesigen Fußballkreises, nun eine Solidaritätsbekundung verbunden mit einem Appell gegen Gewalt auch an die Fußballer in Ahaus/Coesfeld.
Zunehmende Gewalt
Die zunehmende Gewalt auf den Sportplätzen des Fußballkreises sei in den letzten Gremiensitzungen ein ausgiebiges Diskussionsthema, wirken sich doch gerade die verbalen Entgleisungen bei Fußballspielen auch auf das Schiedsrichterwesen aus. „Dieser Gewaltform haben wir einen Rückgang der Schiedsrichterzahlen von nahezu 60 Referees in den letzten acht Monaten zu verdanken“, analysiert Willy Westphal. Vom Vorsitzenden im Kreisschiedsrichterausschuss, Paulo Goncalves, sei er darüber informiert worden, dass bei gleichbleibender Entwicklung in Zukunft nicht mehr alle Seniorenspiele mit amtlichen Spielleitern besetzt werden könnten.
„In erster Linie sind natürlich die Vereine aufgefordert, die verbale Gewalt einzudämmen, und damit auch die Grundlagen für die Schiedswerbung zu verbessern. Aber auch der Fußballkreis wird Maßnahmen einleiten, die in den nächsten Tagen vorbereitet werden“, so Willy Westphal in seinem Schreiben.
Westphal sieht aber nicht nur die Probleme im Schiedsrichterwesen, sondern sorgt sich auch um die allgemeine Entwicklung zur Neigung von Gewalt. Die drastischen Urteile der Sportgerichtsbarkeit bei verbaler Gewalt auf den Sportplätzen, bei sexistischen und rassistischen Entgleisungen während der Sportveranstaltungen und auch die zunehmende Bereitschaft, sich durch körperliche Übergriffe Vorteile zu verschaffen und die Sportgelände der Vereine unsicher zu machen, würden eindeutig zunehmen.
Verheerende Entwicklung
Einen zusätzlichen Hinweis, dass dem Treiben Einhalt geboten werden müsse, habe der Gewaltausbruch bei Westfalia in Vinnum geliefert. „Auch wenn der Verein nicht zu unserem Fußballkreis gehört, erklären wir uns solidarisch mit der Westfalia und erkennen die Zeichen dieser verheerenden Entwicklung.“
Der westfälische Verband und der Fußballkreis Ahaus/Coesfeld wollen Gesicht zeigen und durch die ins Leben gerufene Social Media Kampagne #WirSindUnsEinig (Münsterland Zeitung berichtete) Aufmerksamkeit erregen und Zeichen setzen. Mehr Infos auf der Homepage des Fußballkreises.