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Nach Massenschlägerei in Vinnum: Videoanlage am Sportplatz soll für mehr Sicherheit sorgen
Fußballgewalt
Westfalia Vinnum wird in Kürze eine Videoanlage anbringen, um Unsportlichkeiten wie die Massenschlägerei zu vermeiden. Doch die Sache mit der Videoanlage hat einen Haken.
Nach der Massenschlägerei in Vinnum bringt der Fußballverein Westfalia Vinnum einen Videostreamingdienst am Sportplatz ins Spiel, um künftig für mehr Sicherheit und Beweismöglichkeiten zu sorgen. Das Material könnte dann auch für die Strafverfolgung benutzt werden. Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es nicht.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Westfalia Vinnum eine Kamera bekommt, die künftig die Spiele live und zur Analyse ins Netz überträgt. „Der Antrag ist gestellt. Wir warten darauf, dass die Arbeiten anfangen“, sagte Vereinschef Kunibert Gerij. Geschäftsführer Michael Asemann hatte schon beim Runden Tisch der Vereine am 11. Oktober angekündigt, dass die Vinnumer eine Anschaffung planen - aber nicht nur, um die Zuschauer zu Hause künftig besser unterhalten zu können.
Videoanlage soll abschreckend wirken
„Wir haben entschieden, die Anlage installieren zu lassen. Es ist eine Präventionsmaßnahme und soll abschreckend wirken“, sagte Asemann, der den Vorschlag auf dem Treffen von Klubs, Stadt und Kreis einbrachte. „Jeder, der eine Straftat begeht, muss damit rechnen, dass man das Material zur Strafverfolgung nutzen kann“, sagte Asemann.
120 Euro würde die Anlage pro Monat etwa kosten. Anfangs halbiert die Sparkasse Westmünsterland als Sponsor die Kosten und präsentiert die Partien dafür. Unterstützung hatte Asemann auch vom Verband gefordert.
Die Kamera, die Streamingdienste wie Soccerwatch.tv am Flutlichtmast installieren, nimmt das Geschehen auf dem Platz auf und strahlt das Spiel im Internet aus. Im Hintergrund arbeitet ein Programm, das automatisiert die Kamera schwenkt - je nachdem, wo sich Spieler und Ball gerade befinden. Genutzt könnten die Video- und Audioaufnahmen dann auch, um Ausschreitungen zu belegen und die Täter zu verfolgen.

Soccerwatch ist eines von mehreren Unternehmen, das die Kameras am Sportplatz anbringt. © Stephan Schuetze
Gastmannschaft könnte Übertragung beenden
Allerdings gibt es rechtlich auch einige Probleme, auf die Hans-Otto Matthey, Vorsitzender des Fußballkreises Recklinghausen, hinweist. Denn der Gastverein muss der Übertragung zustimmen. In der Regel erfolgt das stillschweigend, sobald die Mannschaften die Anlage betreten und an Hinweisschildern vorbeigehen. Wollen sie das nicht, müssen sie dem Gastgeber widersprechen - und der müsste dann die Kamera abschalten. Tut er das nicht, macht er sich strafbar und das Bildmaterial ist als Beweismittel ohnehin nichtig. Der Verband gibt auf seiner Internetseite auch Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Bewegtbildaufnahmen.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
