Oberadens Fußballboss im XXL-Interview „Wir planen mit der Zweiten für die Kreisliga A“

SuS-Fußballboss Langner: „Wir planen mit der Zweiten für die Kreisliga A“
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Schlechte Nachrichten für alle B-Kreisligisten in Lauerstellung: Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga B2 Unna Hamm, SuS Oberaden II, plant fest mit dem Aufstieg in die Kreisliga A. In den vergangenen Wochen hatte es immer mal wieder Gerüchte gegeben, dass das Team bei der möglichen Meisterschaft freiwillig auf den Aufstieg verzichten könnte. Der Drittplatzierte der B2 hätte unter diesen Umständen „nachrücken“ können. Dazu und zu vielen weiteren Themen äußerte sich jetzt Sascha Langner, neuer Fußballboss am Römerberg, im XXL-Interview.



Glückwunsch Sascha Langner, Sie sind einstimmig zum neuen Abteilungsleiter Fußball gewählt worden. Wie groß war die Freude und die Überraschung, dass der alte Vorstand aufhören wird?

Vielen Dank. Wir alle haben die Wahlen mit Spannung erwartet. Ich kannte bisher nur Fausto (Nuzzo, ehemaliger Geschäftsführer), Fritz (Wenzel, ehemaliger Kassierer) und Stefan (Kasch, ehemaliger Vorsitzender) als SuS-Vorstand. Als im Dezember die Anfrage kam, musste ich mich kurz schütteln. Das ging sicherlich vielen so. Ich habe mir lange Bedenkzeit erbeten und denke aber, dass es ein guter Schritt ist. Wir sind den Dreien unglaublich dankbar. Sie haben viel für den Verein gemacht und sind Grün-Weiße durch und durch.

Wann war für Sie klar, dass Sie den Posten des Fußballchefs antreten werden?

Das war eine Teamentscheidung. Das Team ist zu Hause: meine beiden Kinder und meine Frau. Wir haben dann zusammen entschieden: Komm, wir machen es. Zwei Tage später war ich schon voll in Entscheidungen eingebunden. Wir haben die erste Mannschaft eingeladen und mit den Jungs gesprochen. Im Anschluss dann mit den Spielern der zweiten und dritten Mannschaft.

Nicht nur im Vorstand gibt es Veränderungen. Auch die erste Mannschaft bekommt nächste Saison ein neues Gesicht. Birol Dereli hört als Trainer und Sportlicher Leiter auf. Hätten Sie ihn gerne behalten?

Ich kann Birols Entscheidung total nachvollziehen. Er hat viele Jahre für den SuS Oberaden hingehalten und sich für den Verein aufgerieben. Auch ihm sind wir unfassbar dankbar. Die Funktion des Sportlichen Leiters war in den letzten zwei Jahren noch einen Tacken intensiver. Meine erste Frage war auch an Fausto: Was ist mit Birol? Da war aber klar: Er ist jetzt so weit. Seine Familie freut sich, dass er bald mehr Zeit hat. Bis dahin wird er aber weiter Vollgas geben.

Birol Dereli ist beim SuS Oberaden auf Abschiedstournee.
Birol Dereli ist beim SuS Oberaden auf Abschiedstournee. © Michael Neumann

Almir Halilovic, Trainer der Zweiten, wird sein Nachfolger. Warum haben Sie sich für eine interne statt eine externe Lösung entschieden?

Wir wollten unbedingt eine Lösung aus dem eigenen Stall. Da kamen wir an Almir nicht herum. Er war absolut unsere erste Wahl. Er ist mittlerweile in Oberaden eingebürgert, auch wenn er aus dem Lüner Raum kommt, ist besessen von Fußball. Klar, hatten wir auch Anfragen von außen. Viele haben mitbekommen, dass Birol aufhört. Aber wir wollten schnell klare Kante zeigen.

Bleiben wir kurz bei der Zweiten: Die Reserve ist Tabellenführer in der B2. Es gibt Gerüchte, dass die Zweite womöglich freiwillig auf den Aufstieg verzichten könnte...

Wir sind sehr stolz darauf, was die Zweite gerade leistet. Wir planen definitiv für die Kreisliga A. Wir sind aber auch nicht blöd. Wir müssen nächste Saison schauen, welches Spielermaterial da ist, denn wir wollen uns nicht abschlachten lassen.

Die Dereli-Nachfolge ist seit Wochen geklärt: Almir Halilovic übernimmt die erste Mannschaft.
Die Dereli-Nachfolge ist seit Wochen geklärt: Almir Halilovic übernimmt die erste Mannschaft. © Thorsten Teimann

Die Erste wollte auch aufsteigen. Daraus wird in dieser Saison angesichts der 17 Punkte Rückstand auf TuRa Bergkamen nichts mehr. Fünf Niederlagen gab es zuletzt in Folge. Wie ist das zu erklären - bei dem starken Kader?

Ich glaube, es war auch viel dem Wegbruch des Sponsors geschuldet. Dazu haben wir wichtige Spiele verloren wie gegen den Kamener SC. Auch die Niederaden-Niederlage tut natürlich weh. In der Mannschaft sind super Charaktere und super Fußballer. Da kann es trotzdem mal passieren, dass du in ein Loch fällst. Gegen Kaiserau II haben wir schon ein anderes Gesicht gezeigt, auch wenn wir verloren haben.

Der SuS hat einige Abgänge zu verzeichnen. Viele Leistungsträger gehen zu TuRa oder zum VfK Weddinghofen. Sind Sie enttäuscht von den Abgängen?

Nein, überhaupt nicht. Solange sie das SuS-Logo tragen, erhalten sie unseren vollen Support. Sie haben jahrelang für den SuS die Knochen hingehalten, wofür wir sehr dankbar sind. Vielleicht hat es auch private Gründe oder ein Stückweit Enttäuschung, das weiß ich nicht. Ich hätte sie gerne behalten, aber wir werden uns neu aufstellen. So ist der Rhythmus des Geschäfts. Wir stecken noch mitten in der Kaderplanung und wollen uns in den kommenden Wochen mit der Sportlichen Leitung und den Trainern zusammensetzen. Wir wollen auf Eigengewächse setzen. Das ist unser Weg.

Ein wichtiger Sponsor ist Oberaden 2022 abgesprungen, ihr konntet schnell einen Ersatz finden. Bleibt der Sponsor nächste Saison erhalten? Und werdet ihr den Stadionnamen erneut vermarkten?

Wir machen mit dem Sponsor weiter, dafür sind wir dankbar. Ohne die Unterstützung würde es in der Corona-Zeit anders aussehen. Das Modell mit einem Stadionnamen ist vielleicht temporär ganz schön. Dann heißt man eben mal TT-Arena. Der Weg muss aber ein anderer sein, mit Maß und Mitte, Geduld und Verstand. Ich persönlich mochte den Namen damals nicht. Selbst als Bayern-Fan mochte ich es damals nicht, als das Westfalenstadion umbenannt wurde. Jeder der helfen möchte, ist herzlich willkommen. Aber es muss nicht an einem Namen liegen. Es ist unser Stadion, die Oberaden Arena. So sollte es bleiben. Da bin ich altmodisch mit meinen 46 Jahren.

Mit welchen Zielen gehen erste und zweite Mannschaft in die Saison 2023/24?

Wir werden Vollgas geben. Die Truppe, die sich Almir und die Sportliche Leitung zusammenstellen, wird, denke ich, ein Wörtchen oben mitsprechen. An oberster Stelle steht der Klassenerhalt. Das wird aber kein Thema sein. Ob es für die Meisterschaft oder den Aufstieg reicht, weiß ich nicht. Da muss so viel mitspielen. Wir werden auf jeden Fall versuchen, das Maximus herauszuholen.

Letzte Frage: Sie haben sich eben als Bayern-Fan geoutet. Wir geht das Bundesliga-Topspiel gegen den BVB aus?

Wir werden uns Samstagabend die Tabellenführung zurückerobern.

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