Eintracht Werne präsentiert gleich zwölf Neuzugänge Von einem Klub kommt eine halbe Mannschaft

Eintracht Werne präsentiert gleich zwölf Neuzugänge
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Für den neuen Co-Trainer Enes Akyüz fühle es sich so an, als wenn er selbst in einen neuen Verein gewechselt ist, erzählt er mit einem Augenzwinkern am Freitagabend. Die Aussage des Führungsspielers von Eintracht Werne, der nun offiziell in neuer Rolle als Assistent von Chefcoach Aykut Kocabas beim Fußball-Kreisligisten fungiert, verdeutlicht, wie groß der Umbruch beim Vizemeister in diesem Sommer ist. Beim Auftakt standen mehr neue als verbleibende Spieler auf dem Kunstrasenplatz im Dahl.

Ein Dutzend Neuzugänge präsentierten die Werner am Freitagabend. Lange hatte Eintracht Werne wie üblich zum Thema Personal geschwiegen, am Freitag gab es dann einen sehr deutlichen Einblick in die Personallage. „Ich bin das siebte Jahr in Werne. So einen großen Umbruch haben wir noch nicht gehabt“, sagte Kocabas. Der Umbruch war schon vor dem Saisonende abzusehen, viele Spieler hatten angekündigt, den Verein zu verlassen. Jetzt ist Eintracht Wernes Kader extrem verjüngt und an vielen Eckpunkten erneuert.

Samet Sahin ist zurück im Dahl. Er kehrt von der SG Bockum-Hövel II zu Eintracht Werne zurück.
Samet Sahin ist zurück im Dahl. Er kehrt von der SG Bockum-Hövel II zu Eintracht Werne zurück. © Reith

Ein ganzer Schwung an Spielern wechselt vom B-Liga-Spitzenteam SG Bockum-Hövel II, das als Tabellenzweiter in die Kreisliga A aufgestiegen ist, in den Dahl. Samet Sahin kehrt nach einem Jahr, das von Knie-Operation und Comeback mit 21 Saisontoren geprägt war, zurück zu den Wernern und führt den siebenköpfigen Bockum-Block an. Zu diesem gehören auch die Taeger-Brüder Tim und Mike, die eher die Offensive und den Flügel besetzen und vergangene Saison jeweils zweistellig getroffen haben sowie Burak Balci, Salih Partlak, Niclas Albrecht und Jan Zollinger, die eher für die Defensive eingeplant sind. Kurz: Eintracht Werne hat sich die halbe Bockumer Aufstiegself gesichert.

Eintracht Wernes Neuzugänge präsentierten Trainer Aykut Kocabas (r.) und Co-Trainer Enes Akyüz (l.): (hintere Reihe v.l.) Sebastian Waldorf, Mike Taeger, Salih Partlak, Samet Sahin, Kenan Ünal, Yasin Tirgil, (sitzend v.l.) Burka Balci, Niclas Albrecht, Frederik Krusel, Jan Zollinger und Tim Taeger
Eintracht Wernes Neuzugänge präsentierten Trainer Aykut Kocabas (r.) und Co-Trainer Enes Akyüz (l.): (hintere Reihe v.l.) Sebastian Waldorf, Mike Taeger, Salih Partlak, Samet Sahin, Kenan Ünal, Yasin Tirgil, (sitzend v.l.) Burka Balci, Niclas Albrecht, Frederik Krusel, Jan Zollinger und Tim Taeger © Reith

Zollinger ist eigentlich Torhüter, spielte in Bockum aber auch im Feld. Nach dem Karriereende von Daniel Rafalski kämpft er mit Frederik Krusel, den die Evenkämper aus der eigenen U19 hochgezogen haben, um die Nummer eins. Noch ein ehemaliger A-Junior: Sebastian Waldorf, der vom SV Herbern zurückkehrt. Jüngster Spieler im Kader wird aller Voraussicht nach Kenan Ünal werden, Bruder des Ex-Werners Sandro Ünal. Der Stürmer kommt vom Werner SC, ist eigentlich noch U19-Spieler und zu den Senioren hochgeschrieben.

Etwas mehr Routine bringt außerdem Defensivspezialist Philipp Barmführer mit, der vom abgestiegenen Bezirksliga-Team des TuS Wiescherhöfen kommt. In Bockum trainiert er eine Jugendmannschaft. Auch Yasin Tirgil, der zuletzt bei ASK Ahlen war, zuvor beim TSC Hamm und der IG Bönen, verstärkt Eintracht Wernes offensive Außenbahn mit ein paar Seniorenjahren mehr auf dem Buckel als die ganz junge Garde.

Kleiner Kader mit 19 Spielern

19 Spieler stehen bisher auf der Liste, darunter auch Abdullah Sahin, der am Freitag noch fehlte – dennoch ein kleiner Kader, wenn Eintracht Werne nicht noch Akteure hinzunimmt. Fünf Kandidaten trainierten am Freitag bereits mit. „Mal gucken, wie viele wir von den fünf Gastspielern gebrauchen können“, sagte Kocabas. Ein bis zwei Spieler will Wernes Trainer schon gerne nachverpflichten, „aber ich weiß auch, wie schnell Spieler unzufrieden sind, wenn sie wenig spielen. Wir wollen keine leeren Versprechen geben, damit das nachher nicht zum Problem wird.“

Bekannt wurde am Freitag auch, dass Tunahan Sari nun doch verlängert hat. Der Abwehrspieler hatte sich verabschiedet, wollte eigentlich nach Uentrop wechseln. „Wir haben ihn überzeugen können. Das war natürlich ein extremer Gewinn für uns“, sagte Kocabas. Vor allem in der Abwehr sieht Kocabas seine Mannschaft besser aufgestellt. Die 37 Gegentreffer waren gemessen an der Konkurrenz zu viel. „Wir haben drei Hochkaräter in der Innenverteidiger-Position.“

Mehr Spitzenteams in der Liga

„Wir müssen eine Mannschaft werden. In der Vorbereitung wollen wir nicht nur körperliche Fitness aufbauen, sondern auch einen Teamgeist erstellen. Aber das sind vernünftige Jungs. Wir haben auch darauf geachtet, vernünftige Charaktere zu holen“, erklärte Kocabas. Den Konkurrenzkampf in der Kreisliga schätzt Kocabas als noch größer ein als im Vorjahr. „Es wird eher ein Fünfkampf statt ein Dreikampf“, sagt Kocabas und nennt neben Absteiger Wiescherhöfen und Herringen auch den TSC Hamm und Uentrop. Kocabas: „Werne spielt immer im oberen Drittel mit, aber aufgrund des Umbruchs werden wir sehen, wo die Reise hinführt.“

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