Abgang bleibt doch bei Eintracht Werne Leistungsträger sagt neuem Klub ab – dieser ist enttäuscht

Tunahan Sari verlängert doch bei Eintracht Werne und sagt Uentrop ab
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Berichtet hat die Sportredaktion erstmals im Februar über den bevorstehenden Abgang von Tunahan Sari, der auch nach dem letzten Saisonspiel in der Fußball-Kreisliga A, dem 6:3 gegen den Hammer SC, ein Interview gab. Nach vier Jahren sollte Schluss sein für Sari bei Eintracht Werne. Überraschend gab Eintracht Werne am Freitag beim Trainingsauftakt der runderneuerten Mannschaft bekannt, dass Sari nun doch bleibt – und nicht zum Ligakonkurrenten TuS Uentrop wechselt.

„Wir haben Tunahan überzeugen können. Das ist ein extremer Gewinn für uns“, sagte Aykut Kocabas zum Verbleib des Innenverteidigers, der in seinem eigentlich letzten Spiel für die Werner sogar mit dem 2:0 ein Tor erzielte. Perfekter Abschied? Von wegen. „Ja, ich hatte vorgehabt, zu wechseln. Allerdings hatte ich noch einmal intensive Gespräche mit dem Trainer und Co-Trainer. Es wäre blöd, sie einfach so im Stich zu lassen. Ich bin nach Werne gewechselt, um aufzusteigen. Daher bin ich doch noch in Werne geblieben“, erklärte Sari, der am Wochenende in Hamburg weilte.

Tunahan Sari (l.) bleibt Eintracht Werne erhalten.
Tunahan Sari (l.) bleibt Eintracht Werne erhalten. © Jura Weitzel

Im Hammer Osten löste Saris Wortbruch deutliche Reaktionen aus. „Der liebe Tunahan Sari hat sein Wort nicht gehalten“, sagte Dominic Möller, Sportlicher Leiter, etwas süffisant. Sari sei bei der Vorstellung gewesen und auch beim Auftaktessen vor Ort gewesen. Erst danach sei die kurzfristige Absage erfolgt. Via Kurzmitteilung habe Sari sich bei Möller gemeldet und berufliche Gründe angeführt. „Ich kenne ihn jetzt seit acht Jahren. Er war ja schon beim Hammer SC mal Spieler unter mir und damit habe ich echt nicht gerechnet“, so Möller.

Dass auch Sari nicht zu den Uentropern kommen wird, habe man im Verein „bewusst totgeschwiegen“, so Möller. Denn Ärger gab es bereits um Hendrik Beste (Hammer SpVg II) Bünyamin Tas (Westönnen) und Nils Fitzek (VfL Mark), die allesamt ihre Zusagen zurückgezogen hätten. Tunahan Sari ist bewusst, dass er die Uentroper enttäuscht hat. „Klar verstehe ich das. Es ist auch eigentlich nicht meine Art, zuzusagen und wieder abzusagen. Doch diesmal musste es so kommen“, erklärte er. Der Trainerwechsel – im Mai hatten sich Verein und Trainerduo Ralph Oberdiek/Alwin Derksen getrennt, für das Ex-BVB-Profi Salvatore Gambino übernahm – habe Sari „ins Grübeln gebracht“, wie er sagte. Dass am Ende viele angekündigte Spieler doch nicht kamen, habe auch eine Rolle gespielt.

Regionalliga-Zugang für Uentrop

Für die Uentroper endet der Fall Sari immerhin mit einem kleinen Happy End. „Wir haben nämlich keinen schlechten Ersatz verpflichtet“, sagte Möller stolz. Kevin Kahlert (33), ehemaliger Kapitän von RW Ahlen, kommt mit 290 Regionalligaeinsätzen Erfahrung zum TuS Uentrop – er ist von einem anderen Kaliber als Sari. „Daher sehe ich das menschlich mit einem weinenden, sportlich mit einem lachenden Auge“, so Möller.

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