Seit Jahren versuchen sie es, aber Eintracht Werne schafft einfach nicht den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. Auch in dieser Saison vergaben die Evenkämper die Meisterschaft auf den letzten Metern. Besonders bitter: Es lag am Ende lediglich am schlechteren Torverhältnis.
„Dass es jetzt aufgrund der Tordifferenz entschieden wird, ist das, was extrem ärgerlich ist“, sagt Spielertrainer Aykut Kocabas nach Abpfiff am Montag gegen den Hammer SC. „Wir haben keine schlechtere Mannschaft, sondern hatten einfach weniger Glück. Aber das gehört zum Fußball dazu.“ Seine Mannschaft hat am letzten Spieltag zwar mit 6:3 gewonnen. Der Meister VfL Mark aber auch – mit 10:0 gegen den Tabellenvierten TSC Hamm.
Kocabas sei im Vorfeld klar gewesen, dass es aufgrund des schlechteren Torverhältnisses schwierig werde, den VfL Mark im letzten Saisonspiel noch zu überholen. „Ich dachte vorher schon, dass der TSC nichts Zählbares holen wird, weil Mark einfach zu Hause stark ist, zu Hause eine Macht ist.“ Die Hammer Mannschaft ist das drittbeste Heimteam der Liga mit 12 Siegen und nur zwei Unentschieden. Dennoch hat das 10:0-Ergebnis für Aykut Kocabas einen faden Beigeschmack: „Ich bin ein bisschen enttäuscht, wenn ich da den Rumpfkader des TSC sehe. Das nähert schon leicht an Wettbewerbsverzerrung, wenn ich sehe, dass der Torwart im Feld spielt und viele Altherren-Spieler spielen. Das hätte ich mir anders gewünscht.“ Dennoch sei die Saison nicht am Montag entschieden worden
In den Top-Spielen der letzten Wochen habe Eintracht Werne schlichtweg zu wenig geliefert. „Nichtsdestotrotz ist es extrem bitter, so die Saison zu beenden. Ob wir, Mark oder Herringen, wir hätten es alle verdient gehabt. Wir haben alles gegeben.“ Umso schwerer sei es, als Zweiter die Saison zu beenden.
Viele Spieler gehen
Zumal es nicht die erste Vize-Meisterschaft der letzten Jahre für die Eintracht ist. Auch 2014, 2015, 2017 und 2019 reichte es nur zum zweiten Platz. Letzte Saison war es Platz vier.
Kocabas hätte sich den Aufstieg auch als Abschiedsgeschenk gewünscht. Denn die Eintracht steht vor dem Umbruch, kündigte der Spielertrainer an: „Uns werden viele Spieler verlassen, das wäre schön gewesen. Und gerade für Mario (Co-Trainer Martinovic, Anm. d. Red.), der uns nach neun Jahren verlässt, wäre es besonders schön gewesen, sich mit dem zu verabschieden, worauf wir seit Jahren hingearbeitet haben.“
Neben Alper Lafci (VfL Kamen) und Ibrahim Atalin (ASK Ahlen) werden auch Sami Schebab und Tunahan Sari den Verein verlassen. Wer sonst noch geht, ließ Kocabas zunächst offen. Aber: „Es sind viele Spieler, die abhauen.“ Mit ein paar sei man noch in Gesprächen, um sie vielleicht noch umzustimmen. Auf jeden Fall bleiben Enes Akyüz, der zum spielenden Co-Trainer aufsteigt, sowie Mirac und Kadir Kavakbasi und Umut Algan.
Mario Martinovic hatte bereits im Februar angekündigt, aus beruflichen Gründen sein Amt als Co-Trainer niederzulegen. Er war insgesamt neun Jahre bei den Evenkämper, von 2017 bis 2022 als Chefcoach, in der vergangenen Spielzeit als Co-Trainer.
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