„Das Ganze stabilisieren“ Beim TuS Haltern kümmert sich ein Trio um die Zukunft des Kaders

Ein Trio kümmert sich um die Zukunft des Halterner Kaders
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„In meinen Jahren als Trainer habe ich über 250 Spielergespräche geführt“, sagte Timo Ostdorf Anfang Dezember in seinem ersten Interview nach seiner Entlassung als Trainer des TuS Haltern am See. Viele führte er im vergangenen Jahr, seit März 2022 stand der Verein ohne Sportliche Leitung da, weil Tim Eibold und der TuS getrennte Wege gingen.

Danach war Timo Ostdorf noch mehr in die Kaderplanung involviert als zuvor. Nach dem 4:4 gegen RW Deuten im Oktober trennte sich der Verein von dem nun bei GW Erkenschwick arbeitenden Trainer. Wenig später übernahm Lukas Große-Puppendahl die Leitung der TuS-Mannschaft - und ist nun auch Teil des Teams, dass mit allen Spielern über die Zukunft spricht.

„Ich bin bei jedem Gespräch dabei“, sagt der Halterner. Alleine führt er diese aber nie; es sei wichtig, dass immer beide Parteien dabei sind: der Trainer, aber eben auch jemand vom Verein. Im Fall des TuS Haltern am See sind das Daniel Haxter, Fußball-Abteilungsleiter und stellvertretender Vorsitzender des Vereins, sowie Tim Abendroth, vergangene Saison noch Co-Trainer des Team B.

„Umbruch vorantreiben“

„Ich habe gesagt, ich unterstütze im Hintergrund so gut, wie ich kann“, erzählt Abendroth, der auch schon nach der Eibold-Trennung mithalf. „Daniel beackert ja auch noch einige andere Themen“, sagt er mit einem Lachen. Unterstützung, so die Idee damals, könne da nicht schaden. „Wir versuchen, uns das etwas aufzuteilen. Die ersten Gespräche habe ich geführt, dann war er dran und ab und an machen wir das auch mal zusammen.“

Derartige Gespräche kennt der 37-Jährige dank seiner langen Laufbahn als Spieler zur genüge - erstmals tauschte er aber die Seiten. „Das war jetzt schon so das erste Mal für mich“, sagt er und gesteht: „Am liebsten stehe ich aber immer noch an der Linie.“ Einen Titel wie „Sportlicher Leiter“ möchte er auch nicht haben, ein offizielles Amt übt er eben auch nicht aus. Tim Abendroth unterstützt den Verein einfach da, wo er kann.

Tim Abendroth unterstützt den TuS Haltern am See derzeit bei Spielergesprächen.
Tim Abendroth unterstützt den TuS Haltern am See derzeit bei Spielergesprächen. © Blanka Thieme-Dietel

„Mir ist wichtig, diesen Umbruch mit voranzutreiben und das Ganze zu stabilisieren“, erklärt er. „Wir wollen nicht die Fluktuation der letzten Jahre - das können wir auch nicht.“ In den vergangenen Jahren gab es eine große Wechsel-Flut nach der anderen. Im Sommer verließen erneut viele Spieler den Verein nach dem Abstieg, dafür kamen aber nur wenige neue - ein Grundgerüst stand trotz der Abgänge.

Genau das soll in diesem Frühjahr erneut gehalten werden. Ein festes Zieldatum gebe es nicht, „aber wir wollen das Gerüst zügig beibehalten“, so Abendroth weiter. „Wir wollen mit allen weitermachen.“ Die restliche Saison in der Westfalenliga werde derweil kein Selbstläufer, „aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg“.

Kein völliges Neuland für Lukas Große-Puppendahl

Seinen Teil dazu beigetragen hat Lukas Große-Puppendahl. Unter dem neuen Trainer holten die Seestädter zehn Punkte in sieben Spielen - zuvor waren es vier Punkte aus acht Spielen. In dieser Woche ist der TuS wieder in die Vorbereitung gestartet, erst mal aber nur individuell mit Laufplänen.

„Am Sonntag (8. Januar, Anm. d. Red.) steigen wir dann wieder ins Mannschaftstraining ein“, so der Halterner Trainer, dessen Team eine Woche später sein erstes Testspiel gegen Landesligist Westfalia Gemen bestreitet. Bis dahin werden mit Sicherheit noch einige Gespräche geführt.

Völlig neu ist das für Große-Puppendahl nicht, aber anders. „In den USA war es gang und gäbe, sich alle paar Wochen mit den Spielern zusammenzusetzen und auszutauschen“, erzählt der ehemalige Co-Trainer und Student der Carson-Newmann University. „Jetzt ist es natürlich ein wenig anders, weil es um die Kaderplanung geht, aber es ist trotzdem vergleichbar.“

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