Am Dienstagabend hat sich A-Ligist GW Erkenschwick von seinem Trainer Sascha Vitolins getrennt und mit Timo Ostdorf schon den Nachfolger vorgestellt. Lange überlegen, ob er den Trainerjob bei A-Ligist GW Erkenschwick annehmen soll, musste er nicht. „Das mag jetzt abgedroschen, vielleicht auch etwas romantisch klingen“, sagt Timo „Ossi“ Ostdorf, „aber Grün-Weiß ist mein Heimatverein und daher eine Herzensangelegenheit.“
Als junger Spieler, erzählt der 36-jährige B-Lizenztrainer, habe er mit Leuten wie Florian Tritter, Bernd Schneider, Stefan Wiegand oder Martin Sonntag, die bei den Grün-Weißen in der Winterpause Verantwortung übernommen haben, bei GWE den Sprung in den Seniorenfußball geschafft.

„Sie haben mir damals viel geholfen. Und jetzt kann ich etwas zurückgeben – natürlich auch dem Verein, der mir am Herzen liegt“, sagt Ostdorf, der eigentlich noch bis zum 30. Juni 2023 einen Vertrag als Trainer bei Westfalenligist TuS Haltern hatte. „Den Vertrag haben wir am Mittwoch aufgelöst“, erzählt der Oer-Erkenschwicker, der aktuell als Spieler bei B-Kreisliga-Spitzenreiter SV Titania Erkenschwick gemeldet ist und das zunächst wohl auch noch bleibt.
„Ich habe mich da bei meinen Mitspielern schon verabschiedet. Ob das noch Sinn macht, dass ich bei Titania angemeldet bleibe, wage ich zu bezweifeln. Das muss ich mir in den nächsten Tagen noch genau überlegen, dafür ging jetzt alles viel zu schnell. Ich bin Titania aber sehr dankbar und bin dort super aufgenommen worden.“ Von langer Hand geplant war „Ossis“ Rückkehr zu GWE nicht.
Daher kam auch für seinen Vorgänger Sascha Vitolins die Trennung schon etwas überraschend. Am Dienstagabend hatten die beiden neuen Sportlichen Leiter Florian Tritter und Martin Sonntag „Vito“ zu einem Sechs-Augen-Gespräch ins Vereinsheim am Nußbaumweg gebeten.

„Es war ein gutes Gespräch“, versichert Vitolins. „Natürlich bin ich enttäuscht. Am Ende waren wir uns aber einig, dass es besser ist, ab sofort getrennte Wege zu gehen“, sagt Vitolins. In dem Gespräch sei es auch um eine Perspektive über das Saisonende hinaus gegangen, erzählt der Recklinghäuser. „Die konnte man mir aber bei Grün-Weiß nicht bieten. Und so ist es besser für beide Seiten, wenn man einen Schlussstrich zieht“, sagt Vitolins, der noch für den laufenden Monat sein Trainergehalt bekommen wird. Der eigentlich noch bis zum Saisonende datierte Vertrag endet nun am Jahresende.
„Wir haben uns also, wie es immer so schön heißt, in beiderseitigem Einvernehmen getrennt“, sagt der Ex-Coach. Seine Spieler habe er in der gemeinsamen Whatsapp-Gruppe bereits von seinem Aus bei GWE informiert. „Enttäuschung und Gleichgültigkeit hielten sich da ungefähr die Waage. Ich hoffe, dass die Jungs alle bis zum Saisonende durchziehen und wünsche ihnen, dass sie den Klassenerhalt schaffen“, sagt Vitolins.
Tritter: „Wir sind Sascha Vitolins sehr dankbar“
Dass hofft natürlich auch der Sportliche Leiter Florian Tritter: „Wir sind Sascha Vitolins sehr, sehr dankbar. Er hat den Trainerjob bei uns in einer sehr schwierigen Phase übernommen und bis hierhin eine sehr gute Arbeit geleistet. Er hat sich nichts vorzuwerfen.“
Von der Verpflichtung von Timo Ostdorf als neuen Trainer erhofft man sich bei GWE, dass der eher eine Aufbruchstimmung im gesamten Verein entfachen kann. „Das Gefühl hatte ich bei Vitolins nicht mehr“, sagt Tritter.
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