Nach Bezirksliga-Rückzug des TuS Haltern Dirk Cholewinski „würde es nicht noch mal machen“

„Ich würde es nicht noch mal machen“
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Die Abmeldung der Bezirksliga-Mannschaft des TuS Haltern am See Mitte Januar kam nicht mehr überraschend, es hatte sich längst angedeutet. Nach der Hinrunde ist die Saison für das sogenannte „Team B“ des Vereins damit beendet - genauso wie Dirk Cholewinskis Zeit als Trainer der Mannschaft.

Erst im Juli hatte der heute 52-Jährige den Landesliga-Absteiger gemeinsam mit Ralf Groß übernommen. Ohne richtige Vorbereitung und mit einem mehr als nur knappen Kader ging es in die Saison. Der TuS galt in der Bezirksliga 11 als absolute Wundertüte, keiner wusste so genau, mit welchen Spielern die Halterner in die Saison gehen würden.

Das erste Ligaspiel machte dann direkt Hoffnung, gegen den RSV Borken wurde ein Punkt geholt, der 2:2-Ausgleich fiel erst in der Schlussphase. Wenige Tage später folgte eine unglückliche 2:3-Niederlage gegen den SV Heek. Hätte sein Team da zu Beginn vier Punkte geholt, die Saison wäre vielleicht etwas anders verlaufen, glaubt Dirk Cholewinski.

„Vor denen muss man den Hut ziehen“

„Mit dem 1:5 gegen den VfB Alstätte ging es dann aber in den Köpfen einiger Spieler los und die ersten haben sich gefragt, ob das alles so Sinn macht“, erklärt er. Es folgten heftige Niederlagen und zwei Absagen, der ohnehin kleine Kader schrumpfte weiter. Die Teilnahme am Spielbetrieb war teilweise nur möglich, weil sich Altherrenspieler oder ehemalige TuS-Akteure bereit erklärten, auszuhelfen.

„Vor allen, die durchgezogen haben, vor allem vor den Älteren wie Stephan Schmidt und Daniel Haxter, muss man den Hut ziehen. Sie haben meinen größten Respekt dafür“, sagt der Halterner, der nach seinem Dienstantritt bereits sagte, er wisse, dass es eine Mammutaufgabe ist.

Der Ligaauftakt gegen den RSV Borken war das erste Spiel für Dirk Cholewinski (r.) und Ralf Groß (l.) als Trainer der Bezirksliga-Mannschaft des TuS Haltern am See. Ein zweites Aufeinandertreffen gibt es nicht mehr, das Team wurde abgemeldet.
Der Ligaauftakt gegen den RSV Borken war das erste Spiel für Dirk Cholewinski (r.) und Ralf Groß (l.) als Trainer der Bezirksliga-Mannschaft des TuS Haltern am See. Ein zweites Aufeinandertreffen gibt es nicht mehr, das Team wurde abgemeldet. © Jürgen Patzke

„Natürlich war es für Ralf und mich ein hartes Stück Brot“, so Cholewinski. „Wir wussten eigentlich, was auf uns zukommt. Aber dass es dann so extrem wird, konnte auch keiner ahnen.“ An einen normalen Trainingsbetrieb war gar nicht erst zu denken.

Vielleicht einmal, fügt er hinzu, sei das möglich gewesen. „Ich wusste im Endeffekt selbst kurz vorher nie, wer zum Training kommt und wie viele wir sind.“ Vor allem im Tor habe es große Probleme gegeben, Keeper seien fast nie beim Training gewesen. „Bei vielen Sachen brauchst du aber einen Torhüter“, so der 52-Jährige.

Rückzug des TuS Haltern „die logische Konsequenz“

Anfang Juli war er noch Trainer des FC Rot-Weiss Dorsten, ehe der Verein seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb in der Kreisliga A zurückzog, weil keine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen wurde. Auch in der Vergangenheit habe er schon schwierige Aufgaben übernommen, „die nicht ganz leicht waren“, sagt er, aber so eine Situation habe er auch zum ersten Mal erlebt. „Ich würde es nicht noch mal machen“, sagt er ehrlich. „Ich wollte aber helfen.“

Die Abmeldung der Halterner Mannschaft war für Dirk Cholewinski am Ende alternativlos: „Man muss realistisch sein, es war die logische Konsequenz - so schlimm das auch ist und so leid es mir tut.“ Mit Elvir und Edin Saracevic hat der Verein derweil bereits ein Trainer-Duo für den Neustart in der Kreisliga A präsentiert. Wie geht es für den nun ehemaligen TuS-Coach weiter?

„Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht“, sagt der Trainer, der in der Vergangenheit auch beim ETuS Haltern gearbeitet hat. „Ich werde gucken, wie es weitergeht und was passiert. Erst mal werde ich aber noch mal Kontakt mit Daniel Haxter aufnehmen und mich mit der Truppe treffen - ich möchte mich noch vernünftig verabschieden.“

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