
Jan-Bernd Kruth (l.) wird den HSC Haltern-Sythen im Sommer gen 3. Liga verlassen, Noch-Teamkollege Tobias Spiekermann hat seine Zukunft auch längst geklärt. © Hofmann/Thieme-Dietel
Kruth zum HSC-Klassenerhalt: „Wäre sonst nicht die schönste Verabschiedung gewesen“
Handball: Oberliga
Mit einem Sieg am vorletzten Spieltag war es geschafft: Der HSC Haltern-Sythen bleibt in der Oberliga. Drei Spieler sprechen über den Klassenerhalt, die schwierige Saison und ihre Zukunft.
Der HSC Haltern-Sythen spielt mit seiner ersten Herrenmannschaft auch kommende Saison in der Oberliga. Das Team von Gerard Siggemann, für den es die letzten Spiele beim HSC waren, hatte am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht. Daran geglaubt haben alle zu jeder Zeit. „Aber es war von Anfang an klar, dass es schwer wird“, sagt Top-Torjäger Jan-Bernd Kruth (24). Für ihn wäre ein Abstieg doppelt bitter gewesen.
„Das wäre sonst nicht die schönste Verabschiedung gewesen“, sagt der 24-Jährige. Denn schon seit einigen Monaten steht fest, dass er - genauso wie Lukas Schulte-Lünzum und Jonas Luggenhölscher - zum VfL Gladbeck wechselt. Bedeutet für die drei: Sie spielen zukünftig in der 3. Liga, der VfL ist aufgestiegen.
„Ich hätte es nicht gut haben können, wenn wir abgestiegen und dann gegangen wären“, sagt Kruth. „Dieses Jahr drin zu bleiben, war noch mal schwerer als die letzten Jahre, weil es so viele Absteiger gab“, erklärt er. Fünf Teams gehen den Gang runter in die Verbandsliga.
HSC-Keeper Jonas Beermann: Mehr ist immer drin, aber ich bin zufrieden“
Als der Klassenerhalt am vorletzten Spieltag nach dem Sieg gegen Gevelsberg-Silschede offiziell war, sei allen ein Stein vom Herzen gefallen. „Erst mal war da nur Erleichterung und dann aber auch Freude“, sagt Tobias Spiekermann (20), der jüngste im Kader des HSC. Zweifel hatte er nie. „Ich habe eigentlich immer dran geglaubt“, sagt er. „Ich war fest überzeugt, zumal es am Ende machbare Gegner waren.“
Für ihn war es wegen des Coronavirus die erste vollständige Seniorensaison. Dennoch konnte er erst so richtig in der Abstiegsrunde eingreifen, nachdem er sich direkt zu Saisonbeginn an der Schulter verletzt hatte. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt der Rückraumspieler über die wegen der Pandemie und seiner Verletzung zuvor nicht möglichen regelmäßigen Einsätze.
In der kommenden Saison werden mit Sicherheit noch viele weitere dazukommen, denn Spiekermann bleibt beim HSC - genauso wie Torhüter Jonas Beermann, der im Sommer 2021 von der PSV Recklinghausen gekommen war. „Das war direkt klar, ich fühle mich sehr wohl in Haltern“, sagt der Keeper, der mit seiner ersten Oberliga-Saison zufrieden ist.
„Ich musste mich etwas akklimatisieren, habe gute Spiele und schlechtere gemacht“, erklärt der 29-Jährige. „Mehr ist natürlich immer drin, aber ich bin zufrieden.“ Vor allem am Ende bereiteten ihm die Partien viel Freude. Keine Überraschung, schließlich lief es vor allem zum Schluss gut für den HSC.
Jan-Bernd Kruth kündigt an: Irgendwann kehre ich zum HSC zurück
„Wir haben eigentlich immer von Spiel zu Spiel gedacht“, sagt der älteste Halterner Spieler. Als es mal nicht so gut lief, habe niemand in der Mannschaft direkt schwarz gesehen. Vor allem personelle Probleme machten dem HSC Haltern-Sythen im Laufe der Saison das Leben schwer.
„Kadertechnisch waren wir oft sehr dünn besetzt, zuletzt fehlten mit Lukas Schulte-Lünzum und Julian Schrief ja auch noch zwei Spieler, die eigentlich eine große Rolle im Team spielen“, sagt Jan-Bernd Kruth, der im letzten Heimspiel gegen Gevelsberg-Silschede einen emotionalen Abschied erlebte.
„Es ging aber noch, denn der Kontakt wird nicht abbrechen“, sagt er. „Aber es war natürlich schon emotional, weil ich zum ersten Mal meinen Heimatverein verlasse.“ Ein Abschied auf ewig wird es aber nicht sein, davon ist der 24-Jährige überzeugt. „Ich werde mit Sicherheit noch mal in Haltern spielen“, sagt Kruth.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
