Jan-Bernd Kruth ist der torgefährlichste Spieler des HSC Haltern-Sythen.

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HSC-Torjäger wechselt nach Gladbeck: „Ich wollte Haltern eigentlich nie verlassen“

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„Das war eine schwierige Entscheidung“, sagt Jan-Bernd Kruth über seinen HSC-Abgang. Er verrät, warum er nach Gladbeck wechselt und welcher Faktor keine Rolle gespielt hat - obwohl er naheliegt.

Haltern

, 07.02.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Für Jan-Bernd Kruth (24) beginnt im Sommer ein neues sportliches Kapitel. Zum ersten Mal in seinem Leben wechselt der Rückraumspieler den Verein. Vom derzeit abstiegsbedrohten HSC Haltern-Sythen geht es zum VfL Gladbeck, dem Tabellenführer der Oberliga-Staffel des HSC. Für seinen Wechsel nennt er mehrere Gründe, mit seiner Aussage zu einem möglichen Aufstieg überrascht er und eine mögliche Rückkehr deutet er schon jetzt an.

Als Tim Deffte, Handballchef der Gladbecker, Anfang Dezember Kruth erstmals bezüglich eines Sommerwechsels kontaktierte, war es bei Weitem nicht der erste Versuch des VfL, den torgefährlichen Halterner zu verpflichten.

„Sie hatten in den vergangenen Jahren schon ein paar Mal gefragt“, erzählt er. Da Gladbeck genauso wie der HSC ein Verein mit einem familiären Umfeld sei, so Kruth, war der VfL immer mal eine interessante Alternative für ihn. „Ich wollte Haltern aber eigentlich nie verlassen; ich fand und finde die Mannschaft super.“

Jan-Bernd Kruth: Wenn wechseln, dann jetzt

In nicht allzu ferner Zukunft hat der 24-Jährige aber voraussichtlich sein Masterstudium beendet, will dann voll ins Berufsleben einsteigen. „Ich weiß nicht, wie viel ich dann noch spielen kann“, sagt er. Deswegen war klar: Wenn er noch mal etwas Neues wagen will, und vielleicht wird das ja sogar der Sprung in die 3. Liga sein, dann jetzt.

Auch wenn das abgedroschen klinge, sagt Jan-Bernd Kruth, „war es keine Entscheidung gegen den HSC, sondern für etwas Neues“. Die Entscheidung, seinen Heimatverein zu verlassen, sei aber dennoch eine sehr schwere gewesen. So dauerte es daher auch noch fast zwei Monate, ehe sich der Halterner endgültig entschied.

Jan-Bernd Kruth sorgt seit vielen Jahren regelmäßig für Tore beim HSC Haltern-Sythen.

Jan-Bernd Kruth sorgt seit vielen Jahren regelmäßig für Tore beim HSC Haltern-Sythen. In der laufenden Oberliga-Saison ist er mit 86 Treffern der torgefährlichste Halterner. © Werner Schulte-Lünzum (Archiv)

„Ich hatte erst gesagt, dass ich noch nicht weiß, wie es weitergehen soll“, erzählt er. Ende Januar dann die Entscheidung. Zuerst wurde HSC-Team-Manager Christian Berse informiert, dann folgte der Anruf bei Gladbecks Tim Deffte.

Spielt Kruth zukünftig in der Oberliga oder in der 3. Liga?

„Das war eine super schwierige Entscheidung“, sagt er. Zum einen weil er Haltern eben nie wirklich verlassen wollte, zum anderen weil „ich nicht weiß, wann genau ich mit meinem Master fertig sein werde und wo ich dann beruflich hinkomme“. Im Hier und Jetzt geht es für ihn aber erst mal darum, mit seinem Team die Klasse zu erhalten.

„Ich hoffe, dass der HSC auch nach dieser Saison noch in der Oberliga spielt - das ist das oberste Ziel“, betont er. Während die Halterner im Abstiegskampf stecken, hat der VfL Gladbeck die Chance auf die 3. Liga. „Die Option ist da, aber das war nicht der Hauptgrund für meine Entscheidung“, so Kruth.

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„Ich weiß gar nicht, ob ich die 3. Liga oder die Oberliga besser finde“, gesteht er. Beide Ligen hätten ihre Vor- und Nachteile, aber der Aufwand wäre in der 3. Liga natürlich noch mal höher. Allerdings erklärt er auch, dass der Aufwand bei Gladbeck noch begrenzter wäre als bei manch anderem Drittligisten.

„Ich glaube, dass ich auf jeden Fall noch mal zurückkommen werde“

Einen Eindruck von seinen zukünftigen Teamkollegen, wenngleich er einige ohnehin schon kennt, kann er sich indes schon in wenigen Tagen machen. Am 9. Februar (Mittwoch) trifft der HSC Haltern-Sythen im Nachholspiel auf den VfL Gladbeck.

„So ein Derby ist natürlich immer interessant“, sagt Jan-Bernd Kruth, sieht aber keine Brisanz im Duell, nachdem vor wenigen Tagen sein Wechsel sowie die von Jonas Luggenhölscher und Lukas Schulte-Lünzum zum VfL bekannt gegeben wurden.

Mit Letzterem spielt der Halterner schon seit vielen Jahren zusammen, nun gehen sie gemeinsam den Schritt nach Gladbeck. „Ich habe mich aber unabhängig von ‚Schulle‘ entschieden - auch wenn wir gut befreundet sind“, erklärt der 24-Jährige.

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Die Personalie Gerard Siggemann - der Trainer wird kommende Saison nicht mehr an der Seitenlinie der HSC-Herren stehen - habe derweil auch keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt, sagt der torgefährlichste Spieler der Halterner, der schon als A-Jugendlicher erste Seniorenluft schnuppern durfte.

Gut möglich auch, dass er in Zukunft noch mal das Trikot des HSC Haltern-Sythen tragen wird. „Ich glaube, dass ich auf jeden Fall noch mal zurückkommen werde“, sagt Jan-Bernd Kruth.

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