Schon jetzt ist klar: das Gesicht der Mannschaft des HSC Haltern-Sythen wird sich im Sommer stark verändern.

© Jürgen Patzke (Archiv)

Personal-Hammer: HSC Haltern-Sythen verliert extrem viel Qualität - drei Abgänge

rnHandball: Oberliga

Gleich drei Abgänge zur kommenden Saison vermeldet der HSC Haltern-Sythen. Der Oberligist verliert zwei Ur-Halterner und viel Qualität. Der dritte Wechsel ärgert den Team-Manager aber besonders.

Haltern

, 02.02.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass es zur kommenden Saison Veränderungen beim HSC Haltern-Sythen geben wird, war schon länger klar. Denn Gerard Siggemann wird die Halterner Oberliga-Herren dann nicht mehr trainieren. Nun stehen aber auch drei Spielerabgänge fest - und die treffen den HSC richtig heftig. Alle drei wechseln zum gleichen Verein.

„Das ist ein personeller Rückschlag“, weiß auch Team-Manager Christian Berse. Schließlich verlassen im Sommer drei Spieler aus der Stammformation den HSC - alle drei wechseln zum VfL Gladbeck, dem Tabellenführer der Oberliga-Staffel, in der auch die Halterner vertreten sind.

Jan-Bernd Kruth verlässt den HSC Haltern-Sythen und geht zum VfL Gladbeck, nachdem dieser schon jahrelang an dem Halterner interessiert war.

Jan-Bernd Kruth verlässt den HSC Haltern-Sythen und geht zum VfL Gladbeck, nachdem dieser schon jahrelang an dem Halterner interessiert war. © Andreas Hofmann

Zum einen wäre da Rückraumspieler und Top-Torjäger Jan-Bernd Kruth (24), der in der laufenden Spielzeit auf 86 Treffer kommt. „An ihm waren sie schon seit Jahren dran“, so Berse, der sagt, dass Gladbeck aber auch nicht der einzige Interessent in der Vergangenheit war.

Als zweites verlässt Kreisläufer Lukas Schulte-Lünzum (28) die Halterner. Genauso wie Kruth hat auch er noch nie in einem anderen Verein gespielt.

Lukas Schulte-Lünzum hat noch nie woanders gespielt, nun verlässt er den HSC Haltern-Sythen, um zum VfL Gladbeck zu gehen.

Lukas Schulte-Lünzum hat noch nie woanders gespielt, nun verlässt er den HSC Haltern-Sythen, um zum VfL Gladbeck zu gehen. © Joachim Lücke

„Er hat vorher noch nie so ein attraktives Angebot bekommen“, sagt Christian Berse, der betont, dass alle drei Spieler auch Beweggründe haben, die nachvollziehbar seien. Nichtsdestotrotz schmerzen die Abgänge ihn und die anderen HSC-Verantwortlichen enorm.

Berse über Luggenhölscher: „Körperlich ist er noch nicht so weit“

Berse ärgert sich derweil aber vor allem über den dritten Abgang: Denn Jonas Luggenhölscher (21), der erst im vergangenen Sommer vom TV Gladbeck aus der Bezirksliga gekommen war und sich schnell in der Oberliga-Mannschaft des HSC festspielte, wechselt auch zum VfL Gladbeck - obwohl er dem Halterner Team-Manager schon mündlich zugesagt hatte.

„Das stößt mir am bittersten auf“, gesteht er. Erst nach der mündlichen Zusage Ende 2021 habe der VfL den 21-Jährigen angesprochen. „Dann ist er ins Wanken gekommen“, so Berse. „Da er aus Gladbeck kommt, kann man das ein Stück weit auch verstehen.“

Jonas Luggenhölscher verlässt den HSC Haltern-Sythen nach nur einem Jahr wieder.

Jonas Luggenhölscher verlässt den HSC Haltern-Sythen nach nur einem Jahr wieder. © Werner Schulte-Lünzum

Aus sportlicher Sicht hat er jedoch kein Verständnis für die Entscheidung des jungen Rechtsaußen. „Da wäre er bei uns besser aufgehoben, körperlich ist er noch nicht so weit“, sagt Christian Berse mit Blick auf einen möglichen Gladbecker Aufstieg in die 3. Liga.

„Sie wissen ja, in welche Lage sie uns damit bringen“

Zwar verlässt mit Felix Käsler auch ein Spieler auf Luggenhölschers Position den VfL, doch gerade bei einem Aufstieg ist es nicht auszuschließen, dass die Gladbecker Verantwortlichen nicht doch noch mal auf der Außenposition nachlegen.

„Alle haben es sich nicht leicht gemacht mit ihrer Entscheidung“, erzählt der HSC-Team-Manager indes. „Sie wissen ja, in welche Lage sie uns damit bringen.“ Der HSC muss sich nun also nicht nur auf die Suche nach einem neuen Trainer, sondern auch nach Ersatz für drei Leistungsträger umsehen.

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„Wir arbeiten schon stark daran, aber es gibt noch nichts zu verkünden“, sagt Berse. Aufgrund der aktuellen sportlichen Situation - der HSC steckt mitten im Abstiegskampf - sei es aber auch nicht einfach, Spieler schon jetzt von einem Wechsel zu überzeugen.

Die drei HSC-Spieler, die in wenigen Monaten den Verein verlassen, werden ihre zukünftigen Teamkollegen übrigens schon sehr bald treffen: Am 9. Februar wird das Rückrunden-Spiel gegen Gladbeck nachgeholt, welches der HSC Mitte Januar abgesagt hatte.

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