
© Werner Schulte-Lünzum (Archiv)
HSC-Youngster Spiekermann: Ausmaß der Verletzung erst während der OP sichtbar
Handball: Oberliga
Tobias Spiekermann: Jung, talentiert und ehrgeizig. Nun stoppt ihn eine Verletzung, die schlimmer als zuerst gedacht ist. Der HSC Haltern-Sythen wird länger auf seinen Spieler verzichten müssen.
Bereits vor und während den ersten vier Spieltagen hat sich beim HSC Haltern-Sythen ein wahres Lazarett gebildet - darunter auch Tobias Spiekermann. Der 19-Jährige verletzte sich in seiner zweiten Oberliga-Saison bereits in der ersten Begegnung der neuen Spielzeit schwer. Doch die eigentliche Diagnose bestätigte sich im Nachhinein nicht. Dennoch müssen die Handballer voraussichtlich lange ohne ihren Youngster auskommen.
Für Spiekermann hätte die Zeit als Senioren-Handballer nicht wirklich schlimmer beginnen können. In seinem ersten Herrenjahr kam die corona-bedingte Spielpause dazwischen und im zweiten nun die Zwangspause wegen einer Verletzung, die wie folgt lautet: Ausrenkung des Schlüsselbeins zum Brustbein hin und ein Knorpelschaden. Operation? Unumgänglich!
Erste Diagnose muss während der Operation revidiert werden
Bei einem normalen und unkomplizierten Schlüsselbeinbruch hätte der Student womöglich nur ein paar Wochen pausieren müssen, doch so ist das Comeback nun in weiter Ferne gerückt. „Ich kann den Heilungsprozess gar nicht einschätzen“, so Spiekermann, der erst Anfang vergangener Woche im Uniklinikum Münster operiert wurde.
„Die Verletzung, die ich habe, passiert nicht so häufig“, erzählt der Handballer und sagt weiter: „Da trauen sich auch nicht viele Ärzte dran, deswegen wurde ich in Münster operiert.“ Denn der Eingangsverdacht des Schlüsselbeinbruchs wurde erst in den nachgehenden Untersuchungen revidiert und bei der laufenden Operation vollends ausgeschlossen. „Auf den Röntgenbildern und beim MRT war das auch gar nicht so zu erkennen“, erinnert sich Spiekermann.
Trotz langem Heilungsprozess, Tobias Spiekermann ist für sein Team dar
Nun liegt der Fokus des Rückraumspielers aber ganz im Zeichen der Genesung. „Die nächsten Wochen muss ich eine Schiene tragen. Anschließend steht die Reha vor der Tür inklusive Krankengymnastik“, so Spiekermann zum weiteren Verlauf bis hin zu seiner Rückkehr auf die Handball-Bühne.
Dass das Unglück genau zum jetzigen Zeitpunkt passiert ist, sei natürlich doof und er hätte nach eigener Aussage auch richtig Bock auf Handball gehabt und sich während der Vorbereitung auch gut gefühlt. Die sportlichen Leistungen seiner Mannschaftskollegen machen ihm das Ganze nicht einfach. „Es juckt ständig in meinen Fingern und ich möchte unbedingt helfen“, verrät der HSC-Spieler.
Doch Spiekermann weiß auch, dass jeder sein Bestes gibt und die Stimmung in der Truppe sei eigentlich gut. Um wenigstens etwas beisteuern zu können, versuche er aber zumindest bei jedem Heimspiel dabei zu sein und auch den Kontakt zu seinen Teamkollegen stetig aufrechtzuerhalten. Mentale Unterstützung - bis Spiekermann irgendwann auch wieder aktiv mitwirken will - die die Handballer des HSC nach vier Niederlagen zum Start nur zu gut gebrauchen können.
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
