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Vor den Erfolgen: Wacker-Nachwuchs wurde von der Vereinsentwicklung weit überholt
Meinung
Die Jugendabteilung von Wacker Obercastrop lässt derzeit aufhorchen. Ihre Erfolge sind bemerkenswert. Allerdings haben die Senioren mittlerweile die Messelatte recht hoch gelegt. Ein Kommentar.
Die A-Junioren-Fußballer des SV Wacker Obercastrop haben durch den Gewinn des Kreispokals einen tollen Erfolg geschafft. Zurecht ist der Wacker-Vorsitzende Martin Janicki stolz auf den Nachwuchs in seinem Klub. Zumal die B- und C-Junioren durch ihre Bezirksliga-Aufstiege die Arbeit der Jugendabteilung nach Jahren der Unbeständigkeit eine solide Basis gegeben haben.
Besser stand der Wacker-Nachwuchs seit der Fusion von Wacker Castrop und BW Obercastrop im Jahr 1997 noch nie da.
Die Entwicklung der Ersten Seniorenmannschaft in den vergangenen fünf Jahren war mit dem Marsch von der Bezirksliga in die Westfalenliga allerdings eine frühere und dynamischere als jene des Nachwuchses. Was zum Problem werden kann, wenn die Talente dem Jugendbereich entwachsen. Denn der direkte Sprung in den Westfalenliga-Kader ist für die allermeisten ein enorm hoher.
In den Klubs ringsum ist vor dem Ankommen in der Ersten – wenn nötig – der Aufenthalt in der Zweiten Mannschaft Usus. Beim SV Wacker ist diese allerdings vier Spielklassen tiefer – in der Kreisliga B – angesiedelt.
Da wird es weiterhin wichtig sein, dass die Obercastroper Verantwortlichen den Youngstern die Etappe dort anstatt eines Absprung zu einem Kreisliga A- oder Bezirksliga-Klub schmackhaft machen können.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
