Castrop-Rauxeler Vorsitzender läuft selbst auf - damit ein Topspiel gewonnen wird

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Castrop-Rauxeler Vorsitzender läuft selbst auf - damit ein Topspiel gewonnen wird

rnFußball-Kreisliga C

Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. So war das zuletzt auch bei einer Castrop-Rauxeler Mannschaft, die plötzlich Alt-Internationale aufbot. Sogar der Vorsitzende spielte.

Castrop-Rauxel

, 09.11.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das erklärte Ziel des SV Wacker Obercastrop III in der Fußball-Kreisliga C ist der Aufstieg in die Kreisliga B. Am ersten Sonntag im November stand in der Erin-Kampfbahn das Spitzenspiel „Erster gegen Zweiter“ an. Der ESV Herne IV (2.) war zu Gast. Dafür zauberte Wacker gleich mehrere Alt-Internationale aus dem Hut. Als da wären Klub-Chef Martin Janicki, der Sportliche Leiter Alexander Wagener sowie auch Hakan Erdogan.

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Auch ein Westfalenliga-Spieler sollte helfen

Sogar Yassine Bellahcen aus dem Westfalenliga-Kader war ein Kandidat. Dann wurde man daran erinnert, dass der eine Woche zuvor in Obercastrops Westfalenliga-Team eingewechselt worden war beim 1:3 gegen DJK TuS Hordel. Seine Spielberechtigung für Wacker III schien fraglich. Folglich wurde auf Bellahcen verzichtet.

Warum diese personellen Anstrengungen? Das weiß Chef Janicki zu erzählen: „Der Aufstieg unserer Dritten in die Kreisliga B ist wichtig für den ganzen Verein.“ Beim SV Wacker rückten demnächst viele A-Jugendspieler hoch in den Seniorenbereich, denen dann mit zwei Mannschaften in der Kreisliga B eine sportliche Top-Alternative geboten werden könne, so Janicki.

Martin Janicki, Vorsitzender von Wacker Obercastrop.

Martin Janicki, Vorsitzender von Wacker Obercastrop. © Jens Lukas

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„Fußball an sich, der Mannschaft zu helfen und Spaß zu haben“, sei die Motivation der an sich nominellen Altherrenspieler bei der Unterstützung des Teams von Trainer Sencer Özbek. „Die Jungs unserer Dritten trainieren nicht so oft - einige waren auch verletzt oder krank“, weiß Janicki.

Dass es selbst mit den Alt-Internationalen nicht einfach ist, in der Kreisliga C1 Spiele zu gewinnen, zeigte sich bei Wackers 3:2-Sieg gegen Herne IV. „Selbst wenn unsere Kondition nicht mehr die Beste ist, haben wir doch Erfahrung und Auge. Damit gewinnt man auch Spitzenspiel in der Kreisliga C“, zeigt Janicki die Stärken der Altherren-Aushilfen auf.

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Der Einsatz von Janicki, Wagener, Erdogan und Co. im Team von Wacker Obercastrop III soll kein Dauerzustand werden. So viel aber doch: „Wenn wir gebraucht werden - und wenn bei uns zeitlich alles passt - sind wir dabei. Das wird in dieser Saison wohl noch ein paar Mal so sein.“

Es war auch nicht das erste Mal, dass Altherren-Spieler Trainer Özbek personell unter die Arme gegriffen haben in dieser Saison. „Beim 1:0-Sieg beim VfL Herne waren sieben Altherrenspieler mit dabei“, so Janicki.

Sencer Özbek ist Trainer des SV Wacker Obercastrop III, der ein ums andere Mal auch selbst spielt.

Sencer Özbek ist Trainer des SV Wacker Obercastrop III, der ein ums andere Mal auch selbst spielt. © Volker Engel

Da es beim VfL auf Asche früher schon mal Probleme gegeben habe, sei beim 1:0-Sieg sogar ein Gespann mit Schiedsrichter und zwei Assistenten an der Linie aufgeboten worden. Und auch Staffelleiter Hans Murawa war vor Ort. „Es blieb alles ruhig - dieser Sieg ist uns aber schwer gefallen“, so Janicki.

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Obwohl Wacker III bei 25 Punkten aus elf Spielen nun mit fünf Zählern vor ESV Herne IV die Tabelle anführt, ist dieser Vorteil längst kein Ruhekissen. Der RSV Holthausen II hat bei nur sieben Spielen schon 19 Punkte.

„Wir haben jetzt drei Wochen Pause durch den Totensonntag sowie zweimal spielfrei. Selbst wenn Holthausen dreimal gewinnen sollte, wären wir weiter Tabellenzweiter. Die Saison ist noch lang - da kann viel passieren.“ Klar ist aber schon jetzt: Wacker Obercastrop III will den Aufstieg in die Kreisliga B packen.

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