Gegen den Saison-Trend: Weniger Arbeitslose in Dortmund

Arbeitsmarkt

Die Lockerungen nach dem Lockdown machen sich am Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosenzahl ist in Dortmund im August gesunken. Es gibt jedoch auch Wermutstropfen.

Dortmund

, 31.08.2021, 13:15 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nach den Corona-Öffnungen erholt sich der Arbeitsmarkt offensichtlich. Die Arbeitsagentur in Dortmund verzeichnete im August 309 Arbeitslose weniger als im Vormonat.

Nach den Corona-Öffnungen erholt sich der Arbeitsmarkt offensichtlich. Die Arbeitsagentur in Dortmund verzeichnete im August 309 Arbeitslose weniger als im Vormonat. © dpa

Gut 2000 Menschen weniger als vor einem Jahr sind derzeit in Dortmund arbeitslos. Wie die Arbeitsagentur mitteilt, hat sich die Lage am Dortmunder Arbeitsmarkt im August weiter verbessert.

Der positive Trend hat sich auch im zweiten Ferienmonat fortgesetzt. So sind in Dortmund aktuell rund 36.700 Menschen arbeitslos gemeldet, 0,8 Prozent weniger als im Juli. Die Arbeitslosenquote sinkt leicht auf 11,5 Prozent. Der zu erwartende saisonal typische Anstieg während der Sommerferien ist in diesem Jahr ausgeblieben.

Normalerweise steigt die Arbeitslosigkeit im August, weil Unternehmen vor den Sommerferien weniger einstellen und Ausbildungsverhältnisse enden. Auch deutschlandweit ist sie in diesem Jahr jedoch leicht gesunken - erstmals seit 2010.

Arbeitsmarkt: Der Bedarf an Fachkräften ist groß

„Viele Unternehmen haben ihre Personalplanungen für die zweite Jahreshälfte gestartet. Der Bedarf an Fachkräften ist groß. Für alle, die auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind, bieten sich damit vielfältige Möglichkeiten einer Qualifizierung oder Weiterbildung, um so die persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich zu erhöhen“, sagt Heike Bettermann, die Chefin der Arbeitsagentur Dortmund.

Die Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur, Heike Bettermann, sieht zwar eine erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, sagt aber auch: „Es wird noch viele Monate dauern, bis wir das Vorkrisen-Niveau erreichen.“

Die Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur, Heike Bettermann, sieht zwar eine erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, sagt aber auch: „Es wird noch viele Monate dauern, bis wir das Vorkrisen-Niveau erreichen.“ © Archiv

Trotz der aktuell erfreulichen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, werde es aber noch viele Monate dauern, bis das Vorkrisen-Niveau erreicht werde. „Die Pandemie wird uns weiter beschäftigen und vermutlich auch noch vor weitere neue Herausforderungen stellen. Wir sind auf einem guten Weg, brauchen aber einen langen Atem“, so Heike Bettermann.

Zum Vergleich: Die aktuelle Arbeitslosenzahl in Dortmund liegt auf dem Niveau von 2016. Damals waren im August 36.111 Menschen arbeitslos gemeldet, jetzt sind es 36.731. Vor Corona lagen die Zahlen 2018 bei 32.569 und 2019 bei 32.766. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie war die Arbeitslosenzahl im August 2020 dann auf 38.828 gestiegen.

Arbeitslosenquote sinkt auf 11,5 Prozent

Im Vergleich zum Vormonat ist jetzt die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt leicht um 309 Personen oder 0,8 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt auf 11,5 Prozent (August 2020: 12,2 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur sank leicht auf 2,6 Prozent und liegt für das Jobcenter unverändert bei 8,8 Prozent.

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Trotz der Stagnation im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters sieht Geschäftsführerin Dr. Regine Schmalhorst auch dort positive Entwicklungen: „Wir stellen fest, dass wieder deutlich mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit herausfinden. Im August waren es mit 3.650 bereits 179 Menschen mehr als noch im Juli - und im Vergleich zu August 2020 sogar 854 Menschen mehr.

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Weiter zurück geht die Kurzarbeit. Vor Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Hochrechnungen zu geprüften Anzeigen im August haben 11 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Im Juli lag die Zahl noch bei 16 Anzeigen. Auch die Anzahl der Beschäftigten, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, ging im Vergleich zum Vormonat von 129 auf 60 weiter zurück.

Beginn einer Ausbildung ist weiterhin möglich

Leicht angestiegen ist dagegen im August noch einmal die Jugendarbeitslosigkeit. „Erfahrungsgemäß wird sich dies aber schnell ändern“, sagt Heike Bettermann, „viele junge Menschen beginnen am 1. September ihre Ausbildung, andere besuchen seit vergangener Woche eine weiterführende Schule oder beginnen im Oktober ihr Studium. Insgesamt standen auch im August die Zeichen weiter auf Erholung von den Auswirkungen der Pandemie.“

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Die Arbeitsagenturchefin betont, dass auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart noch eine Berufsausbildung begonnen werden kann: „Gemeinsam finden wir Lösungen. Voraussetzung ist die schnelle Kontaktaufnahme zu unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern im Jugendberufshaus.“

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