Mobiler Superblitzer bald auf Dortmunds Straßen im Einsatz? Probebetrieb in der Diskussion

Grün-Schwarz möchte Superblitzer probeweise im Stadtgebiet einsetzen
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Er braucht kein Außendienst-Personal, kann mit Akku fünf Tage am Stück das Tempo messen und blitzen und das gleich über mehrere Spuren hinweg: Der Superblitzer mit dem Namen „Enforcement Trailer“, wörtlich übersetzt „Durchsetzungs-Anhänger“, wird seit sechs Jahren von der Dortmunder Polizei auf Autobahnen eingesetzt.

Im nächsten Jahr könnte der Anhänger mit Kamera-Auge auch auf Dortmunds Ortsstraßen Fotos von Temposündern machen – allerdings nicht im Auftrag der Polizei, sondern der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes.

Grüne und CDU im Bürgerdienste-Ausschuss des Rates bringen den Enforcement Trailer in der nächsten Sitzung am 31. Oktober auf die Tagesordnung. Sie wollen unter anderem von der Verwaltung wissen, unter welchen Voraussetzungen ein bis zwei Messanhänger im nächsten Jahr auf Dortmunder Stadtgebiet im Probebetrieb blitzen könnten.

Beispiele aus anderen Städten

Insgesamt sieben Fragen ist Grün-Schwarz der Superblitzer wert, darunter die Fragen, inwiefern der Einsatz von Messanhängern die Verkehrsüberwachung unterstützen könnte und welche Vorteile sich in Ergänzung zu bisher verwendeten mobilen und stationären Überwachungsanlagen ergäben.

Die Fraktionen fragen auch nach den Kosten für Erwerb und Betrieb und bis wann sich die Investition über Verwarn- und Bußgelder amortisieren würde. Sie erkundigen sich zudem nach Beispielen aus anderen Städten.

Da braucht die Verwaltung nicht lange zu suchen: Die nächsten kommunal eingesetzten Enforcement Trailer sind auf Unnaer Kreisgebiet im Einsatz und im Stadtgebiet von Lünen. Lünen hat den Blitzer jüngst für 110.000 Euro jährlich geleast.

Gepanzerte Außenhülle

Personalkosten sparen, Geld einnehmen und gleichzeitig Unfallzahlen senken. Es gibt viele Gründe für den Einsatz von Messanhängern, die auch Gelddruckmaschinen und Radarfelsen genannt werden.

Blick auf einen Teil der Technik im Innenleben des Superblitzers.
Blick auf einen Teil der Technik im Innenleben des Superblitzers. © Foto:Archiv

Zur Geschwindigkeitsmessung bei Autos und Lkw nutzt der Messanhänger einen einscannenden Laser. Variable Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie Durchfahrtsverbote nach Uhrzeit, Fahrstreifen und Fahrzeugklassen lassen sich ebenfalls überwachen.

Fährt jemand zu schnell, lösen die Kamera und die typische rote Blitzlampe aus. Gemessen wird das Durchschnittstempo zwischen zwei Punkten vor der Anlage.

Auch gegen wütende Autofahrer, die mit zu viel auf dem Tacho erwischt werden, und Vandalen ist der Superblitzer weitgehend geschützt – dank einer gepanzerten Außenhülle.

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