Dortmund wird ab Montag wieder Drehscheibe für Flüchtlinge
Empfang am Signal Iduna Park
Ab Montag kommen wieder Flüchtlingszüge aus Süddeutschland in Dortmund an. Zusammen mit Düsseldorf und Köln wird Dortmund erneut die Drehscheibe für die Weiterverteilung der Asylsuchenden in ganz NRW. Abgewickelt wird die Weiterreise über eine kleine Zeltstadt gleich neben der Bahnstation Signal Iduna Park.

Am Bahnhof Signal Iduna Park halten ab Montagabend Züge mit Flüchtlingen.
Anfang September wurde die Stadt erstmals zur Drehscheibe für Flüchtlinge. Damals wurden Tausende Menschen nach der Ankunft am Hauptbahnhof im Dietrich-Keuning-Haus versorgt, bevor sie auf Unterkünfte in ganz NRW verteilt wurden. Die damals gelebte Willkommenskultur mit vielen freiwilligen Helfern machte international Schlagzeilen.
Zwischenzeitlich übernahmen Düsseldorf und Köln die Rolle als "Drehscheibe". Jetzt steigt auch Dortmund wieder ein und wird im Wechsel Zielort der Sonderzüge. Alle vier Tage ist die Stadt nun an der Reihe - und hat sich darauf gründlich vorbereitet. Der erste Zug wird am frühen Montagabend in Dortmund erwartet.
Endspurt am Bahnhof Signal-Iduna-Park
Die Flüchtlinge werden nach ihrer Ankunft an der Station Signal Iduna Park über einen 400 Meter langen Fußweg zu einem 900 Quadratmeter großen Betreuungszelt geführt. Die Ardeystraße wird dazu kurzzeitig gesperrt, kündigten Vertreter der Stadt am Freitag an.
Das Zelt auf einem Parkplatz östlich der Ardeystraße bietet die Möglichkeit, mehr als 700 Menschen, die pro Zug erwartet werden, kurzfristig zu betreuen. Es gibt Lunchpakete, eine medizinische Betreuung und Spielmöglichkeiten für Kinder. Wenn möglich sollen die Flüchtlinge hier direkt in Busse steigen, die sich in die Aufnahmeeinrichtung des Landes in Selm/Bork bringen. Die Wartezeit soll maximal eine Stunde betragen, erwartet Rechtsdezernentin Diane Jägers.
Helfer werden benötigt
Die Einrichtungen an der Ardeystraße sind ein Provisorium, die organisierte Hilfe ist dafür allerdings umso professioneller. Dabei setzt man auch wieder auf die Unterstützung freiwilliger Helfer. Sie müssen sich allerdings vorher bei der Freiwilligen-Agentur der Stadt oder bei den Flüchtlingshilfe-Vereinen Ankommen oder Train of Hope melden. 30 Helfer werden pro Tag beziehungsweise Abend an der Ardeystraße benötigt. Im Einsatz sind auch 10 bis 20 Kräfte der Feuerwehr, die schon den Aufbau des Zeltes organisiert hat.
Und die Freiwilligen sollen sich die Kräfte einteilen, betont die stellvertretende Ordnungsamts-Leiterin Heike Tasillo. "Das wird kein 200 Meter Lauf, sondern ein Marathon", beschreibt sie die bevorstehende Aufgabe. Die Stadt richtet sich darauf ein, die Aufnahmestelle für etwa ein Jahr vorzuhalten.
Wie lange die "Drehscheibe" wirklich nötig ist und wie viele Flüchtlinge mit den Zügen ankommen, ist indes unklar. Seit Anfang vergangener Woche sei die Zahl der Ankommenden bereits um etwa 30 Prozent gesunken, berichtet Jägers.
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