Schicksal von Abaaoud unklar - Anschläge in Italien geplant?

Nach den Terror-Attacken von Paris

Nach den Anschlägen von Paris geht die Jagd auf Terroristen und Verdächtige weiter. Bei einem Einsatz am Mittwochmorgen in Saint-Denis gab es zwei Tote. Einer davon soll Abdelhamid Abaaoud sein. Die französische Regierung hat wegen Sicherheitsbedenken außerdem Demonstrationen während der Klimakonferenz in Paris verboten. Die aktuellsten Entwicklungen im Überblick.

Paris/Berlin

15.11.2015, 09:30 Uhr / Lesedauer: 22 min

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nach den Anschlägen von Paris mit rund 130 Toten werden die Sicherheitsmaßnahmen mit der Eröffnung der Weihnachtsmärkte vielerorts in NRW erhöht. Laut BKA gibt es in Deutschland aber keine Hinweise auf weitere Anschlagspläne.
  • Nach den Terroranschlägen von Paris verschärft Frankreich seine Sicherheitsgesetze. Die Nationalversammlung berät am Donnerstag darüber, den Ausnahmezustand in Frankreich um drei Monate zu verlängern.
  • Am Mittwoch gab es einen mehrstündigen Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis nördlich von Paris. Zwei Menschen starben. Der Einsatz galt dem mutmaßlichen Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud. Aboaaoud soll laut Medienberichten bei dem Einsatz gestorben sein. Doch das ist nicht bestätigt.
  • In Italien sind offenbar fünf Terrorverdächtige identifiziert worden, die Anschläge auf bekannte Sehenswürdigkeiten geplant haben könnten.

Anti-Terror-Einsatz: Wieder Razzien in Belgien 

Bei einem Anti-Terror-Einsatz hat die Polizei im Großraum Brüssel am Donnerstag wieder mehrere Häuser durchsucht. Nach Informationen der belgischen Nachrichtenagentur Belga handelte es sich dabei um Häuser von Freunden und Familienangehörigen des Selbstmordattentäters Bilal Hadfi. Die Aktion steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht direkt mit den jüngsten Anschlägen in Paris in Zusammenhang. Die Untersuchung habe bereits Anfang 2015 begonnen, als Hadfi nach Syrien ausgereist war. Die Fahnder nahmen eine Person fest. Der 20-jährige Bilal Hadfi war einer der Selbstmordattentäter von Paris. Er ist französischer Staatsangehöriger, der in Belgien lebte, und soll sich in Syrien dem IS angeschlossen haben.  

Paris verschärft Sicherheitsgesetzte

Nach den Terroranschlägen von Paris verschärft Frankreich seine Sicherheitsgesetze. Die Nationalversammlung berät am Donnerstag darüber, den Ausnahmezustand in Frankreich um drei Monate zu verlängern. Während des Ausnahmezustands sollen Gruppierungen, die als "schwere Gefährdung der öffentlichen Ordnung" eingestuft werden, aufgelöst werden können. Nach der Terrorserie in Paris mit 129 Toten hatte die Polizei am Mittwoch womöglich einen weiteren Anschlag vereitelt. Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis wurden acht Verdächtige festgenommen. Mindestens zwei weitere Terrorverdächtige kamen ums Leben.

Schicksal von Abaaoud weiterhin unklar

Das Schicksal des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist weiter unklar. Die französische Polizei nahm am Mittwoch nach einem Anti-Terror-Einsatz in der Nähe der französischen Hauptstadt zwar acht Verdächtige fest. Abaaoud war aber nicht dabei. Mindestens zwei Terrorverdächtige kamen bei dem Einsatz ums Leben. Die Identität der stark verstümmelten Toten ist laut Staatsanwaltschaft allerdings noch nicht geklärt. Die Terrorgruppe sei bereit gewesen, einen weiteren Anschlag zu verüben, hieß es. Die Polizei habe bei der Erstürmung 5000 Schüsse abgegeben.

Terrorverdächtige in Italien identifiziert

In Italien sind laut Medienberichten fünf Terrorverdächtige identifiziert worden, die Anschläge auf bekannte Sehenswürdigkeiten geplant haben könnten. Die US-Bundespolizei FBI habe die italienischen Behörden auf diese Personen mit arabischen Namen hingewiesen, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Bisher seien sie aber noch auf freiem Fuß. Nach einem Bericht der Onlineausgabe der Zeitung "La Repubblica" könnten sie Anschläge auf den Petersdom in Rom sowie auf den Mailänder Dom und das Mailänder Opernhaus Scala geplant haben.

In ganz Italien waren nach den Anschlägen von Paris die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Am 8. Dezember beginnt in Rom ein außerordentliches Heiliges Jahr, zu dem Millionen von Pilgern erwartet werden. Am Freitag soll das Sicherheitskonzept dazu vorgestellt werden. Der IS hatte schon in der Vergangenheit in seiner Propaganda geprahlt, er wolle Rom erobern.

Messerattacke im Namen des IS

Ein Lehrer einer jüdischen Schule im südfranzösischen Marseille ist am Mittwochabend Opfer einer Messerattacke geworden. Die Angreifer hätten sich als Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgegeben, berichtete der Sender France24 unter Berufung auf Ermittler.

Der Geschichtslehrer wurde von drei Personen angegriffen, die antisemitische Parolen äußerten, wie die Polizei laut der Nachrichtenagentur AFP erklärte. Das Leben des Mannes jüdischen Glaubens ist nicht in Gefahr.

Frankreich verbietet Demonstrationen während Klimakonferenz

Die französische Regierung will während der bevorstehenden Klimakonferenz COP21 keine Demonstrationen zulassen. Außenminister Laurent Fabius, der die Konferenz leiten wird, begründete dies am Mittwoch in Paris mit der Sicherheitslage nach den jüngsten Anschlägen von Paris und Saint-Denis.

Während der vom 30. November bis zum 11. Dezember dauernden Konferenz sowie einen Tag davor und danach sind in Paris und anderen Städten Frankreichs Demonstrationen verboten. Am 29. November und 12. Dezember waren Großdemonstrationen geplant. Fabius sprach von einer "schwierigen Entscheidung".

Während der Klimakonferenz der Vereinten Nationen wollen Vertreter aus rund 190 Ländern ein Abkommen erzielen, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen und damit den Klimawandel einzudämmen.

Noch länger Terrorgefahr in Deutschland

An der angespannten Sicherheitslage wird sich nach Einschätzung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière so schnell nichts ändern. "Die Terrorgefahr wird längere Zeit bestehen bleiben in Europa und in Deutschland", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF. "Ob jetzt "längere Zeit" Monate oder Jahre sind, will ich nicht vorhersagen. Aber das ist keine Sache von Wochen." De Maizière wies darauf hin, dass der Islamische Staat in seinem Bekennerschreiben eine Serie von Anschlägen angekündigt habe.

De Maizière wollte sich aber weiterhin nicht zu den konkreten Gründen für die Länderspiel-Absage am Dienstag äußern. Öffentlich bekannt war nur, dass es ein Sprengstoff-Attentat geben sollte. Bild.de zitiert dazu aus einem Geheimpapier des Verfassungsschutzes für den Innenminister: "Eine Gruppe von mehreren Angreifern plant das Fußballspiel zwischen Deutschland und Holland anzugreifen. Der Angriff wird mit mehreren Sprengsätzen innerhalb des Stadions erfolgen. Zudem soll eine Bombe in der Stadt Hannover detonieren."

Weiter heiße es in dem Papier: "Die Sprengsätze werden in einem Rettungswagen ins Stadion geschmuggelt. Der Anführer der Gruppe wird im Stadion anwesend sein. Seine Aufgabe ist es, den Anschlag zu filmen. Nach Mitternacht ist ein weiterer Anschlag am Bahnhof Hannover geplant."

Auch nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" hatte die Polizei konkrete Hinweise auf mehrere Attentäter. Es soll es sich um vier Männer und eine Frau gehandelt haben, schreibt das Blatt. Die Attentäter sollen am Dienstag in der Stadt auf der Suche nach Anschlagszielen gewesen sein. Nach offiziellen Darstellungen wurde bisher kein Sprengstoff in oder am Stadion gefunden. Festnahmen gab es auch nicht. "Wir wissen bis heute nicht, ob der Hinweis so zutraf", sagte De Maizière am Mittwoch in der Sendung "ZDF spezial".

Weiterer Terroranschlag in Paris verhindert

Paris ist womöglich einem weiteren Terroranschlag entgangen. Die während einer Anti-Terror-Aktion in Saint-Denis überwältigte Gruppe sei bereit gewesen zu Aktionen, sagte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins am Mittwoch in Paris. Zugleich erläuterte Molins, dass der als Drahtzieher der jüngsten Terroranschläge geltende Abdelhamid Abaaoud nicht unter den bei dem Einsatz nördlich von Paris festgenommenen Verdächtigen sei. Auch der international gesuchte Terrorverdächtige Salah Abdeslam sei nicht darunter. Die Identität der Getöteten werde noch ermittelt, sagte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt. 

Ist Abdelhamid Abaaoud tot?

Nach Berichten der Washington Post ist der gesuchte Terrorist Abdelhamid Abaaoud tot. Die Zeitung beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Demnach soll er einer der zwei Toten sein, die am Mittwochmorgen bei dem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis starben. Der oberste Pariser Staatsanwalt bestätigte diese Information bei einer Pressekonferenz am Abend noch nicht, sondern sagte nur, die Ermittler würden sich jetzt auf die Identifizierung der sieben Festgenommenen und zwei Toten konzentrieren. Die französische Polizei hatte aus abgehörten Telefonaten Hinweise erhalten, dass sich der Drahtzieher der Terrorserie mit 129 Todesopfern vom Freitag, Abaaoud, in der Wohnung in Saint-Denis aufhalten könnte. Sie sei in jeden Fall sicher, dass er sich dort einmal aufgehalten habe.

Identifizierung der Täter und Auswertung gefundener Handys

Der oberste Staatsanwalt Francois Molins berichtete außerdem über den aktuellen Stand der Ermittlungen. Es seinen zum jetzigen Zeitpunkt fünf der sieben Attentäter vom Freitag identifiziert. Außerdem hätten die Ermittler mehrere Handys in Mülleimern vor dem Bataclan gefunden und so Kontakte der Terroristen zurückverfolgen.

Die Attentäter von Paris haben wohl per SMS kommuniziert. Ein Handy mit der Textnachricht "Wir legen los, wir fangen an" sei in einem der Mülleimer gefunden worden, bestätigte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins am Mittwoch in Paris. Es gelte nun festzustellen, wer der Adressat der Nachricht sei.

Kein Hinweis auf weitere Anschlagspläne in Deutschland

Nach dem Terroralarm in Hannover gibt es nach Einschätzung von BKA-Chef Holger Münch keine Hinweise auf weitere konkrete Anschlagspläne in Deutschland. Dennoch stufen Münch und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Situation als potenziell gefährlich ein. „Die Bedrohungslage für Europa und auch für Deutschland ist ernst - wirklich ernst“, sagte de Maizière am Mittwoch bei der Herbsttagung des Bundeskriminalamtes (BKA) in Mainz. Münch betonte, es bleibe bei der Einschätzung einer ernstzunehmenden Bedrohungslage. Einen konkreten Hinweis auf ein weiteres Ziel gebe es nicht. „Dass die Bevölkerung sich jetzt mehr Sorgen macht, kann ich verstehen.“

Nach Paris: Schwedische Polizei sieht größere Bedrohung

Der Terror von Paris und seine Folgen: Nach den Anschlägen in Frankreich geht die schwedische Sicherheitspolizei auch für das eigene Land von einer größeren Bedrohung aus. Sie hob die Warnstufe am Mittwoch von "erhöhte Bedrohung" (3) auf "hohe Bedrohung" (4) an. Es ist die zweithöchste Gefahrenstufe auf der Skala. Die Entscheidung basiere auf Unterlagen des Nationalen Zentrums zur Beurteilung von Terrorgefahren (NCT), erklärte die Säkerhetspolis (Säpo). Daraus gingen "konkrete Informationen" über eine Bedrohung hervor. Die Staatsanwaltschaft habe eine Voruntersuchung über die Vorbereitung von terroristischen Straftaten eingeleitet. „Eine große Zahl Personen ist nach Schweden zurückgekehrt, nachdem sie an Kämpfen in Syrien und dem Irak teilgenommen hat“, so die Säpo.

Höhere Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten

Wenige Tage nach den Terroranschlägen in Paris verschärft Nordrhein-Westfalen seine Sicherheitsmaßnahmen. Zur bevorstehenden Eröffnung der Weihnachtsmärkte kündigte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch mehr polizeiliche Präsenz auf den großen Märkten an. Polizisten mit Maschinenpistolen werden aber nicht zum üblichen Bild gehören. Die Beamten würden ausgerüstet wie immer, sagte Jäger in Düsseldorf. Bei Bedarf könnten sie auf weitere Ausrüstungen in ihren Dienstfahrzeugen zurückgreifen. Der Schutz französischer Einrichtungen wird verstärkt und generell werden verdeckte Ermittlungen hochgefahren. Hinweise, dass am Wochenende Fußballspiele gefährdet sein könnten, gebe es nicht, sagte Jäger. 

Anti-Terror-Einsatz galt mutmaßlichem Drahtzieher

Der Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis galt offenbar dem mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud. Die Polizei hatte demnach Hinweise, dass sich Abaaoud in der Wohnung aufhalten könnte. Der 28-Jährige ist der meistgesuchte Islamist Belgiens. Er hat marokkanische Wurzeln und lebte früher in der Brüsseler Islamistenhochburg Molenbeek, zuletzt soll er sich in Syrien aufgehalten und für den IS gekämpft haben.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis bei Paris

Nach den Terroranschlägen in Paris sind bei einer Polizeirazzia in Saint-Denis sieben Verdächtige festgenommen worden. Zwei weitere mutmaßliche Terroristen kamen bei dem Einsatz am Mittwoch ums Leben.
18.11.2015
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Ob Abaaoud der Polizei ins Netz ging, war zunächst aber unklar. Die Einsatzkräfte nahmen insgesamt sieben Personen fest. Zwei Menschen kamen ums Leben. Eine Frau sprengte sich in die Luft, als Spezialkräfte eine Wohnung in Saint-Denis nördlich von Paris stürmten. Ein weiterer Mann sei von Schüssen und Granaten tödlich verletzt worden, hieß es weiter.

Aachener Polizei will sich "angemessen“ entschuldigen

Die Aachener Polizei will sich „zeitnah“ und „angemessen“ bei den sieben Menschen entschuldigen, die sie bei der Terrorfahndung in Alsdorf fälschlicherweise festgenommen hat. Das teilte ein Sprecher einen Tag nach dem Polizeieinsatz mit mehreren Spezialeinsatzkommandos mit. Geplant sei eine schriftliche Entschuldigung. Daneben will die Polizei in persönlichen Begegnungen die Maßnahme erklären und begründen.

Bundespolizei verschärft Grenzkontrollen in NRW

Die Bundespolizei hat nach den Anschlägen von Paris die Grenzkontrollen in Nordrhein-Westfalen verschärft. Auf der Autobahn 44 zwischen Lüttich und Aachen würden hinter dem Grenzübergang die nach Deutschland eingereisten Fahrzeuge auf einen Rastplatz geleitet, gesichtet und einzelne Wagen auch näher kontrolliert, sagte ein Sprecher der Bundespolizei Aachen am Mittwoch. Gesucht werde nach Menschen und Fahrzeugen, die im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris stehen könnten. Kontrolliert werde auch an kleineren Übergängen.

Weitere Details zum Einsatz in Saint-Denis

Die Anti-Terror-Aktion in Saint-Denis ist nach rund sieben Stunden beendet. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeiquellen. Bei dem Polizeieinsatz gegen die Drahtzieher der Terroranschläge von Paris hat es mindestens eine Tote gegeben. Drei Männer, die sich ebenfalls verschanzt hatten, wurden laut Staatsanwaltschaft nach heftigen Schusswechseln festgenommen, zwei weitere Verdächtige in der Nähe. Insgesamt soll es nach Medienberichten sieben Festnahmen gegeben haben. Fünf Mitglieder einer Spezialeinheit wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Ein Polizeihund wurde getötet. Der stundenlange Einsatz dauerte den Angaben zufolge am Vormittag noch an, der Grund dafür war zunächst nicht klar. Die Aktion hatte gegen 4.30 Uhr begonnen. In Sozialen Netzwerken kursieren mehrere Handyvideos, in denen Schusswechsel zu hören sind.

Heavy gunfire sounds on the streets of #SaintDenis in Paris, as armed police perform large anti-terror operation https://t.co/TcttnjyBGN

— Sky News (@SkyNews)

Tote bei Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis

Bei der Polizeiaktion gegen den als Hintermann der Anschläge von Paris gesuchten Abdelhamid Abaaoud hat es am frühen Mittwochmorgen mehrere Tote gegeben. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittler. Bei dem Einsatz wurden mindestens zwei Verdächtige getötet. Eine Frau sprengte sich selbst in die Luft. Drei Verdächtige wurden festgenommen.

Die Anwohner wurden aufgerufen, in ihren Wohnungen zu bleiben. Über dem Gebiet waren Hubschrauber zu hören. Nach Angaben der Feuerwehr gab es einen Leichtverletzten.

Die Aktion sei im Zuge des Anti-Terror-Kampfes erfolgt, meldeten mehrere französische Sender unter Berufung auf Ermittler. Der Einsatz lief seit etwa 4.30 Uhr, hieß es. Unklar ist noch, ob es sich dabei um die Suche nach Komplizen der Attentäter von Paris handelte. Seit den Anschlägen von Paris dem gibt es umfassende Aktionen und Durchsuchungen der Polizei.

Britische Fans singen die "Marseillaise"

Spieler und Fußball-Fans vor Beginn des Länderspiels zwischen England und Frankreich einträchtig die „Marseillaise“ gesungen. Viele britische Zuschauer stimmten am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion mit ein, als die französische Nationalhymne über die Stadionmikrofone erklang. Auf den Rängen schwenkten sowohl Heim- als auch Gästefans die französische Flagge. Prinz William und zwei Offizielle legten zum Gedenken an die mehr als 120 Terroropfer von Paris Kränze nieder. Die Spieler beider Teams trugen schwarze Armbinden. Im Stadion selbst herrschten während des Spiels strengste Sicherheitsmaßnahmen.

 

 

Wembley Stadium united in singing French national anthem, La Marseillaise, ahead of kickoff. #ENGvFRA

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on Dienstag, 17. November 2015

 

Zuvor hatte es eine Schweigeminute gegeben:

 

Spiel Deutschland gegen Niederlande abgesagt

Das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande wurde wegen Hinweisen auf ein Sprengstoff-Attentat abgesagt.

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Medien: Festgenommene in Alsdorf wieder frei

Laut Tagesschau.de werden die Verdächtigen, die in Alsdorf von der Polizei festgenommen wurden, wieder freigelassen. 

Polizeisprecher: Verdächtige in Alsdorf werden freigelassen https://t.co/MQubS7S2qL#Eilmeldung

— tagesschau (@tagesschau)

 

Verdächtiger Gegenstand vor Stadion entdeckt 

Vor dem Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Polizei einen verdächtigen Gegenstand am Stadion entdeckt. Um was genau es sich handelt, wollte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag nicht sagen. Der Bereich wurde kurzfristig abgesperrt. Die Polizei hat nach den Anschlägen von Paris ihre Präsenz in Hannover am Dienstag stark erhöht, in der Stadt patrouillieren zahlreiche bewaffnete Einsatzkräften mit Maschinenpistolen. 

De Maizière: Festnahmen „nicht in engstem Zusammenhang“ mit Paris

Die Festnahmen von sieben Verdächtigen bei Aachen haben nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorerst keinen „engsten Zusammenhang“ mit den Anschlägen in Paris. „Nach dem bisherigen Stand der Dinge scheint es nicht so zu sein, dass es einen engsten Zusammenhang mit den Taten in Paris gibt“, sagte der Minister am Dienstag in Berlin. Er betonte, es bestehe weiter die Sorge, dass einer der Täter in Nachbarländer Frankreichs fliehe. Daher sei richtig, verstärkte Grenzkontrollen weiter aufrechtzuerhalten.

Moskau verbündet sich mit Frankreich

Russland will seine Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien künftig mit Frankreich abstimmen. Französische Streitkräfte sollten „wie Verbündete“ behandelt werden, befahl Präsident Wladimir Putin am Dienstag seinen Militärs. 

Nun sieben Festnahmen in Alsdorf - Abdeslam wohl nicht dabei

Die Polizei hat in Alsdorf bei Aachen zwei weitere Personen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris festgenommen. Insgesamt sind damit nun sieben Personen festgenommen worden, wie die Polizei am Dienstag bestätigte. Nach ersten Erkenntnissen sei der gesuchte Salah Abdeslam aber nicht darunter. Der 26-Jährige, ein Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris, wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

„Charlie Hebdo“ reagiert in neuer Ausgabe auf Terror von Paris

"Charlie Hebdo“ setzt dem Terror Lebensfreude entgegen: Mehrere französische und deutsche Medien haben online die neue Titelseite des Pariser Satiremagazins verbreitet. „Sie haben die Waffen“, steht auf dem rot unterlegten Titel. „Wir scheißen auf sie, wir haben den Champagner!“

Auf dem Cover ist ein Mann zu sehen, der ein Glas Champagner trinkt. Aus seinem von Kugeln durchlöcherten Körper strömt der Alkohol. Der Titel ist als Reaktion auf die Terroranschläge mit 129 Todesopfern am Freitag in Paris zu verstehen. Die einzige Antwort auf die Terroristen müsse lauten, dass der Terror, den sie versuchen zu verbreiten, unnütz sei, zitierte die französische Zeitung „Libération“ am Dienstag aus dem Leitartikel der Ausgabe. Die Redaktion selbst kündigte auf ihrer Internetseite lediglich an, dass der Schwerpunkt der neuen Ausgabe auf den Attentaten liege. Das Heft erscheint am Mittwoch. 

Zwei weitere Festnahmen in Alsdorf

Die Polizei hat in Alsdorf bei Aachen zwei weitere Personen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris festgenommen. Insgesamt sind damit fünf Personen festgenommen worden, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Eine Augenzeugin berichtete, dass Spezialkräfte der Polizei mit Sturmmasken und Maschinenpistolen eine Straße im Alsdorfer Stadtteil Schaufenberg vorübergehend abgesperrt hätten. Angeblich befindet sich dort die Wohnung der drei Personen, die am Vormittag nach dem Verlassen des örtlichen Jobcenters festgenommen worden waren. Bei diesen drei Festgenommenen handelt es sich nach Polizei-Angaben um zwei Frauen und einen Mann mit ausländischen Pässen.

Medien: Möglicher Attentäter nicht unter den Gefassten

Die Polizei hat am Dienstag in Alsdorf bei Aachen drei Terrorverdächtige festgenommen. Laut Spiegel Online und Spiegel TV sei der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Salah Abdeslam nicht unter den Festgenommenen. Der 26-jährige Salah Abdeslam ist ein Bruder eines Terroristen von Paris und wird im Zusammenhang der Attentate gesucht.  

Die französische Polizei veröffentlichte über den Kurznachrichtendienst Twitter zudem das Foto eines jungen Mannes mit braunen Augen, der als gefährlich beschrieben wird. Er soll etwa 1,75 Meter groß sein.

 

[AppelàTémoin] La #PJ recherche 1 individu susceptible d'être impliqué ds les attentats du 13/11/2015 #ParisAttackspic.twitter.com/Gpr4MY1I53

— Police Nationale (@PNationale)

 

 

Eiffelturm erneut geschlossen

Der Pariser Eiffelturm ist am Dienstag erneut geschlossen worden. Nach den Terroranschlägen vom Freitag hatte der Turm erst am Montagnachmittag seine Türen wieder für Besucher geöffnet. Trotz Bewachung durch Polizisten und Soldaten seien weitere „organisatorische Anpassungen“ nötig, teilte die Betreibergesellschaft nun mit. 

Drei Verdächtige bei Aachen festgenommen 

Im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris hat die Polizei am Dienstag in Alsdorf bei Aachen drei Verdächtige festgenommen. „Wir haben Hinweise bekommen, dass sich einer der Gesuchten im Zusammenhang mit Paris möglicherweise in unserem Bereich aufhält“, teilte ein Polizeisprecher mit. Ein Spezialeinsatzkommando habe drei Menschen festgenommen - zu den Umständen wurden keine Angaben gemacht. Die Identitäten seien noch nicht geklärt, die Vernehmungen liefen. Die Polizei sucht derzeit mit Haftbefehl den 26-Jährigen Salah Abdeslam, einen Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris. 

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Gabriel: Keine neuen Sicherheitsgesetze nötig

SPD-Chef Sigmar Gabriel ruft nach den Terroranschlägen von Paris zu Besonnenheit auf. „Wir dürfen unser Leben nicht verändern“, sagte Gabriel am Dienstag in seinem Video-Podcast. „Weder brauchen wir neue Sicherheitsgesetze, noch sollten wir unser Leben, unser Zusammenleben, unsere Kultur, unsere Veranstaltungen verändern aus Angst vor dem Terror.“ 

Terrorverdächtiger Abdeslam reiste durch Deutschland nach Österreich

Der mit Haftbefehl gesuchte 26-jährige Belgier Salah Abdeslam, ein Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris, war vor rund zwei Monaten in Deutschland und Österreich. Der 26-Jährige sei am 9. September aus Deutschland kommend mit zwei Begleitern nach Oberösterreich eingereist, sagte ein Sprecher des Wiener Innenministeriums am Dienstag. Der Bruder des Selbstmordattentäters Brahim Abdeslam, der sich am Freitag in einem Pariser Cafe in die Luft gesprengt hatte, wird unter anderem gesucht, weil er einen Polo gemietet hatte, mit dem die Bataclan-Attentäter zur Konzerthalle gefahren waren.

Belgien gibt Namen der verhafteten Terrorverdächtigen bekannt

Es handelt sich um zwei Belgier aus dem als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Stadtteil Molenbeek, Mohammed Amri (27 Jahre alt) und Hamza Attouh (21 Jahre). Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Den Männern wird im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris vorgeworfen, an einem Terroranschlag und einer terroristischen Vereinigung beteiligt gewesen zu sein. Ob bei den Hausdurchsuchungen bei den Verdächtigen Sprengstoff gefunden wurde, wollte die Staatsanwaltschaft nicht sagen. 

Frankreich will militärische Unterstützung von EU-Partnern

Frankreich will die EU-Partner nach den Anschlägen von Paris auch um konkrete militärische Unterstützung bitten. Es gehe darum, die Kapazitäten für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak zu erhöhen, erklärte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Dienstag am Rande eines Treffens mit EU-Amtskollegen in Brüssel. Dies sei entweder über eine direkte Unterstützung in diesem Bereich oder über eine Entlastung der französischen Streitkräfte in anderen Krisenregionen möglich. 

Verdächtiges Auto in Paris sichergestellt

Die Pariser Polizei hat ein Auto sichergestellt, das möglicherweise bei der Vorbereitung der Terroranschläge vom Freitag genutzt wurde. Der schwarze Renault Clio löste am Dienstagmorgen einen Einsatz am Platz Albert Kahn im 18. Stadtbezirk (Arrondissement) von Paris aus, wie französische Medien berichteten. Die Polizei selbst äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht. Der Wagen könnte „zur Vorbereitung der Attentate gedient haben“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen. Er sei im Vorfeld der Anschläge auf der Autobahn 1 gesichtet worden, die Paris mit Belgien verbindet. Weitere Untersuchungen seien aber nötig. Der Wagen wurde auch auf Sprengstoff untersucht.

Hollande will den UN-Sicherheitsrat anrufen

Frankreich fliegt erneut Luftangriffe auf IS in Syrien. Die Bombardements richteten sich wieder gegen die IS-Hochburg Al-Rakka. Präsident François Hollande hat nach den Terroranschlägen von Paris zur Zerstörung der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien aufgerufen. Dies sei eine Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, sagte Hollande in Versailles.  Er werde den UN-Sicherheitsrat in New York anrufen und sich mit US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin treffen, um eine einheitliche Strategie gegen den IS zu erreichen. Paris will auch die europäischen Partner in die Pflicht nehmen. Ein Hilfsgesuch soll beim Treffen der EU-Verteidigungsminister präsentiert werden.

Länderspiel Belgien-Spanien abgesagt

Nach einer Anhebung der Terrorwarnstufe in Belgien hat der Fußballverband des Landes das für heute Abend geplante Freundschaftsspiel gegen Spanien abgesagt. Die Regierung habe dazu geraten, das Spiel ausfallen zu lassen, berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Fußballverband. Im ausverkauften Stadion Roi Baudouin in Brüssel waren rund 50.000 Fans erwartet worden. Die belgische Regierung hatte die Terrorwarnstufe auf drei heraufgesetzt. 

Kampfansage des Hacker-Netzwerkes Anonymous 

Das Hacker-Netzwerk Anonymous hat dem Islamischen Staat (IS) nach der Terrorserie in Paris mit martialischen Worten den virtuellen Krieg erklärt. „Diese Attentate können nicht ungestraft bleiben“, hieß es in einem Video. Darin ist eine Person im schwarzen Kapuzenpulli und mit der typischen Guy-Fawkes-Maske zu sehen. 

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Gesprochen wird die Botschaft von einer Computerstimme: „Wir werden euch finden und wir werden nicht nachlassen. Wir werden die wichtigste Operation gegen euch starten, die je gegen euch geführt wurde. Der Krieg hat begonnen.“ Die Attentäter werden als Gesindel bezeichnet. Unterlegt ist das Video mit dramatischer Musik. Bereits im Februar hatte Anonymous den IS zum Ziel erklärt. Die Hacker griffen Hunderte Social-Media-Konten an, viele verschwanden vom Netz. Anonymous ist ein lose organisiertes Hacker-Netzwerk, dessen Aktivitäten nur schwer zu verfolgen sind. 

Zweites deutsches Opfer ist ein 51-Jähriger

Wer war der zweite Deutsche, der bei den terroristischen Attacken von Paris ums Leben kam? Das ist seit Montagabend klar: Es handelt sich um einen 51-jährigen Autor, Fotograf, Übersetzer und Privatschulen-Lehrer. Er stammt aus Niedersachsen, provmovierte an der FU in Berlin und lebte schon seit 1994 in Frankreich. Das berichteten mehrere französische Medien sowie die Zeitschrift "Kunstforum", für die der Mann als Korrespondent tätig war. Der zweifache Vater war am Freitagabend im Musikclub "Bataclan", in dem Terroristen viele Besucher erschossen. Die Familie des Mannes, die in der Nähe von Hannover lebt, hat am Sonntagabend vom Tod des 51-Jährigen erfahren. 

Bei dem anderen deutschen Opfer handelt es sich um einen 28 Jahre alten Architekten aus Oberbayern, der schon längere Zeit in der französischen Hauptstadt gelebt hatte. Er starb im Kugelhagel der Attentäter in einem Café. Unter den bei den Attentaten Verletzten sollen dem Vernehmen nach keine Deutschen sein.

Algerier in Arnsberg festgenommen

Im sauerländischen Arnsberg ist ein 39 Jahre alter Algerier festgenommen worden. Der Mann soll mehrere Tage vor den Anschlägen in einer Flüchtlingsunterkunft gegenüber Mitbewohnern aus Syrien mehrfach geäußert haben, dass in Paris etwas passieren werde, sagte Oberstaatsanwalt Werner Wolff am Montag: „Die Ankündigung der Anschläge passte von der Zeit her. Wir müssen nun prüfen, ob es sich um eine Spinnerei oder um eine Information mit tatsächlichem Hintergrundwissen handelt.“ Insgesamt reiche das für einen dringenden Tatverdacht aus, der den inzwischen erlassenen Haftbefehl wegen „Nichtanzeigens einer geplanten Straftat“ rechtfertige. 

BKA: Deutschland im Visier von Terroristen

Deutschland befindet sich nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes im Visier islamistischer Terroristen. "Jede Art dieser Gewalt richtet sich gegen europäische Werte und damit auch gegen Deutschland", sagte BKA-Präsident Holger Münch in einem Interview der „Welt“ (Dienstag). Die Anschläge in Paris zeigten, "dass die Gefährdung durch den internationalen Terrorismus hoch ist und auch Deutschland von Attentaten betroffen sein kann". Ein Sicherheitsvakuum durch die starke Beanspruchung der Polizei wegen der Flüchtlingskrise sieht Münch nach eigenen Worten nicht. Der BKA-Chef sprach sich für weitere Aussteigerprogramme aus, um der Radikalisierung von Islamisten in Deutschland besser entgegenwirken zu können.

Zweites deutsches Opfer bestätigt

Nach den Terroranschlägen in Paris ist ein zweites deutsches Todesopfer identifiziert worden. Dies teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. "Wir müssen leider bestätigen, dass ein weiterer deutscher Staatsangehöriger unter den Todesopfern ist", sagte ein Ministeriumssprecher. Nähere Angaben machte er zunächst nicht. Bislang war nur bekannt, dass ein 28-jähriger Architekt aus Oberbayern getötet wurde. 

Haftbefehl gegen Verdächtige in Belgien

Zwei der nach den Pariser Anschlägen in Belgien festgenommenen Terrorverdächtigen stehen unter dringendem Tatverdacht. Gegen beide Personen, die bereits am Samstag festgenommen worden waren, wurde Haftbefehl erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Brüssel mit. Der Vorwurf lautet, dass sie an einem terroristischen Attentat und den Aktionen einer terroristischen Vereinigung beteiligt gewesen waren. Fünf weitere der am Samstag festgenommenen sieben Terrorverdächtigen sind dagegen wieder auf freiem Fuß. 

IS droht mit neuen Anschlägen

In einer neuen Videobotschaft hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Frankreich und seinen Verbündeten mit weiteren Terrorangriffen gedroht. "Wir erneuern unseren Aufruf an die Muslime in Europa, im ungläubigen Westen und überall, die Kreuzfahrer in ihrer Heimat und wo immer sie sind zu attackieren", sagt ein Sprecher in einem rund elfminütigen Film, der am Montag über die sozialen Medien im Internet verbreitet wurde. 

Zudem droht ein Kämpfer den Staaten, die mit Frankreich zusammen Luftangriffe in Syrien und im Irak fliegen: "Bei Gott, ihr werdet einen Tag erleben wie Frankreich." Weiter sagt er: "Wir haben Frankreich in Paris getroffen. Ich schwöre bei Gott, wir werden Amerika auf seinem eigenen Boden schlagen. Wir werden Rom erobern." Die Authentizität des Videos ließ sich zunächst nicht überprüfen.

Belgische Polizei beendet Anti-Terror-Einsatz

Die belgische Polizei hat ihren Anti-Terror-Einsatz im Brüsseler Stadtteil Molenbeek nach vier Stunden beendet. Das sagte die Bürgermeisterin von Molenbeek, Françoise Schepmans, am Montag im belgischen Rundfunk RTBF. Zu der Zahl der Festgenommenen wollte sie keine Angaben machen. Es sei kein Polizist verletzt worden. Der RTBF berichtete unter Bezug auf die Staatsanwaltschaft, dass ein Mann festgenommen worden sei. Dabei handelt es sich aber nicht um den gesuchten und zur Fahndung ausgeschriebenen Terrorverdächtigen Salah Abdeslam, berichteten belgische Medien unter Bezug auf die Staatsanwaltschaft. 

Merkel lässt Militär-Einsatz offen

Angela Merkel (CDU) lässt ein mögliches verschärftes militärisches deutsches Vorgehen gegen die Terrormiliz IS offen. Zur Beendigung des Syrien-Krieges setze die Bundeskanzlerin auf den in Wien ausgehandelten Friedensprozess, sagte sie beim G20-Gipfel im türkischen Belek. Sie äußerte sich nicht konkret dazu, ob es zu einem UN-Mandat für einen internationalen Einsatz mit Beteiligung der Bundeswehr kommen könnte. „Möglicherweise spielt in diesem Prozess auch die UNO eine Rolle“, sagte sie. „Weitergehende Dinge kann ich jetzt nicht sagen. Der Prozess hat gerade erst begonnen.“ Er bestehe im wesentlichen aus einer politischen Lösung mit der Hoffnung auf einen Waffenstillstand. 

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Zur Kampfansage der G20 an die Terrormiliz IS sagte Merkel, die Auseinandersetzung müsse „möglichst kohärent und gemeinsam“ geführt werden. „Da sind wir noch nicht - deswegen ist nicht absehbar, welche Aufgaben auf uns zukommen.“ Die Bundeswehr sei mit der Ausbildung von Soldaten im Irak befasst, die gegen den IS kämpfen. „Und damit haben wir eine ganze Menge zu tun.“  

Schweigen in Erinnerung an die Opfer

Mit einer Schweigeminute hat Frankreich der Opfer der blutigen Attentate gedacht. An den Tatorten in Paris verharrten zahlreiche Menschen in Stille, wie auf Live-Bildern im französischen Fernsehen zu sehen war. Präsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls nahmen in der Universität Sorbonne an der Schweigeminute teil, an deren Ende dort Applaus aufbrandete. Auch in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen erinnerten Menschen an die mindestens 129 Opfer der Terroranschläge.  An der Schweigeminute beteiligten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen europäischen Führer in der G20. Auf ihrem Gipfel im türkischen Ort Belek bei Antalya unterbrachen sie ihre Sitzung und versammelten sich schweigend neben den Flaggen Frankreichs und der Europäischen Union, die jeweils ein schwarzes Trauerband trugen. 

Premier Valls warnt vor neuen Anschlägen

Frankreich hat vor neuen, womöglich unmittelbar bevorstehenden Terrorakten des Islamischen Staats in Europa gewarnt. Die Terrormiliz bereitet nach den Worten von Premierminister Manuel Valls weitere Anschläge vor. Er könne Attentate in den kommenden Tagen oder Wochen nicht ausschließen, sagte Valls am Montagmorgen dem Sender RTL. Die Attentate in Paris seien von Syrien aus "organisiert" und "geplant" worden. Der Drahtzieher soll nach Medienberichten der belgische Dschihadist Abdelhamid Abaaoud sein. Der meistgesuchte Islamist Belgiens soll nach Medienberichten mindestens einen, wenn nicht zwei der Selbstmordattentäter gut gekannt haben. 

NRW gedenkt der Opfer der Anschläge

Zahlreiche Institutionen, Verkehrsunternehmen und Behörden in Nordrhein-Westfalen haben zur Teilnahme an der europaweiten Schweigeminute am Montagmittag um 12 Uhr aufgerufen. So wollen sie ein Zeichen der Anteilnahme setzen. Zahlreiche Nahverkehrsbetriebe kündigten an, um 12 Uhr alle Busse und Straßenbahnen an der nächsten Haltestelle anhalten zu lassen. Auch über Anzeigen und Ansagen wird die Minute angekündigt. 

Landesweite Razzia in Frankreich

In einem landesweiten Anti-Terror-Einsatz haben französische Ermittler mehr als 150 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden mehrere Menschen festgenommen und Waffen gesichert. Die Präventivmaßnahmen sollen aber nicht in direktem Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Paris und dem Vorort Saint-Denis stehen. Frankreichs Premierminister Manuel Valls bestätigte am Montagmorgen dem Sender RTL insgesamt über 150 Hausdurchsuchungen und kündigte weitere an. Bei einer Razzia in Lyon fand die Polizei unter anderem einen Raketenwerfer. Dort wurden in der Nacht zum Montag fünf Personen festgenommen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. 

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Frankreich bombardiert IS in Syrien

Seit Sonntag fliegt Frankreich massive Luftangriffe auf den Islamischen Staat (IS) in Syrien. Die Bombardements richteten sich gegen die IS-Hochburg Al-Rakka, wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf das französische Verteidigungsministerium berichtete. Dabei warfen 10 französische Jagdbomber 20 Bomben ab. Sie hätten eine IS-Kommandostelle mit Waffen- und Munitionslager sowie ein Ausbildungslager für Terroristen zerstört, hieß es. Der IS hatte sich in einer bislang nicht verifizierten Erklärung im Internet zu den Anschlägen von Paris bekannt. 

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Auch in Antalya soll am Freitag ein Anschlag geplant gewesen sein. Türkische Behörden haben ihn offenbar verhindert.

Griechenland hat Name und Foto des Syrers veröffentlicht, dessen Pass die französischen Behörden in der Nähe der Leiche eines Selbstmordattentäters gefunden haben.

Schweigeminute um 12 Uhr in der EU

Drei Tage nach den verheerenden Anschlägen in Paris wird Frankreichs Präsident François Hollande am Montag im Schloss von Versailles vor dem Kongress sprechen. Die Versammlung der beiden Parlamentskammern beginnt gegen 16 Uhr. Nach der Ansprache des Staatsoberhaupts wird es eine Debatte geben, in der jede Partei zehn Minuten Redezeit hat. Es ist das erste Mal seit 2009, dass sich ein Präsident vor den Abgeordneten und Senatoren äußert. Am Montag ist in Frankreich zudem um 12 Uhr eine Schweigeminute geplant, um der Opfer der islamistischen Anschläge vom Freitagabend zu gedenken. Die Europäische Union hat zu einer europaweiten Schweigeminute aufgerufen. 

Panik am Sonntagabend am Platz der Republik

Medien hatten am Sonntagabend über Schüsse und Detonationen am Platz der Republik berichtet, eine Massenpanik sei ausgebrochen. Kurz danach gab es die Entwarnung: Am Platz der Republik habe es einen Fehlalarm gegeben. Grund für die Massenpanik soll laut Polizei-Angaben eine durchgebrannte Glühbirne sein. Verletzte habe es nicht gegeben. Auch im Osten der Stadt herrschte kurzzeitig Panik: Zahlreiche Menschen verließen hektisch die Metrostation Belleville. Schwer bewaffnete Polizisten eilten herbei, gaben aber bald Entwarnung. Einer von ihnen sagte einer dpa-Reporterin, Auslöser sei ein „schlechter Scherz“ gewesen. Nach ersten Meldungen und Gerüchten über die Vorfälle schlossen Ladenbesitzer in der Gegend rasch ihre Geschäfte.

Bruder eines Attentäters auf der Flucht

Nach den Terroranschlägen von Paris ist der Bruder eines Selbstmordattentäters aus dem Konzertsaal „Bataclan“ möglicherweise auf der Flucht. Die belgische Justiz schrieb den Mann am Sonntag international zur Fahndung aus. Die französische Polizei veröffentlichte über den Kurznachrichtendienst Twitter zudem das Foto eines jungen Mannes mit braunen Augen, der als gefährlich beschrieben wird. Er soll etwa 1,75 Meter groß sein.

[AppelàTémoin] La #PJ recherche 1 individu susceptible d'être impliqué ds les attentats du 13/11/2015 #ParisAttackspic.twitter.com/Gpr4MY1I53

— Police Nationale (@PNationale)

 

Ausnahmezustand für drei Monate

Frankreichs Präsident François Hollande will den nach den Anschlägen verhängten Ausnahmezustand auf drei Monate verlängern. Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf Parlamentskreise. Das Parlament müsste für eine Verlängerung über zwölf Tage hinaus ein Gesetz beschließen.

Deutsches Opfer stammt aus München

Der bei den Terroranschlägen in Paris getötete Deutsche stammt aus München. Der 28-Jährige habe seit längerem in der französischen Hauptstadt gelebt, teilte der fachliche Leiter des Kriseninterventionsteams München, Andreas Müller-Cyran, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit. Noch ist unklar, ob es weitere deutsche Opfer gab. Bis zum Mittag waren 103 der 129 Getöteten identifiziert. 

Der gebürtige Münchner sei bei den blutigen Attacken am Freitagabend in einem Café getötet worden, sagte Müller-Cyran. Vier Angehörige des Mannes, die aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen stammen, seien derzeit auf dem Weg nach Paris. Ein Mitarbeiter des Münchner Kriseninterventionsteams begleite sie. 

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Reaktionen auf die Anschläge in Paris

Überall auf der Welt zeigen Menschen ihre Trauer für die Opfer der IS-Attentate in Paris. Schweigeminuten, Demonstrationen für den Frieden oder Kerzen.
15.11.2015
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Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen aufgenommen. Es sei üblich, dass die Behörde eingeschaltet werde, wenn bei Anschlägen im Ausland Deutsche ums Leben kommen, sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

CSU fordert verschärfte Grenzkontrollen

Nach den Terroranschlägen von Paris fordert Bayern vom Bund die sofortige Verschärfung der Kontrollen an der österreichischen Grenze. Die bisher auf ausgewählte Orte beschränkten Grenzkontrollen der Bundespolizei solle es künftig an sämtlichen Übergangsstellen wieder geben, forderten Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) am Sonntag nach einer Sondersitzung eines Kabinettsausschusses in München.

„Es muss mehr Personal eingesetzt werden, um eine wirksame Kontrolle an allen Grenzübergangsstellen sicherzustellen“, sagte Herrmann. Falls die Bundespolizei nicht genügend Personal hat, soll die bayerische Polizei die Kontrollen übernehmen. 

DFB: Spiel gegen Niederlande findet statt

Der Deutsche Fußball-Bund hat die Austragung des Länderspiels gegen die Niederlande offiziell bestätigt. "Die Botschaft ist klar: Wir lassen uns nicht vom Terror einschüchtern", begründete DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball am Sonntag in einer Mitteilung des DFB.

"Wir wollen als Mannschaft ein Zeichen der Gemeinschaft setzen. Mit dem französischen Volk, mit den Angehörigen der Opfer", erklärte Teammanager Oliver Bierhoff zu der Partie am Dienstagabend in Hannover. Das Nationalteam kommt am Montag in Niedersachsen wieder zusammen. Welche Spieler den Kader von Bundestrainer Joachim Löw bilden, blieb zunächst offen.

Razzien und Festnahmen

Zwei der getöteten Attentäter von Paris lebten zuletzt im Großraum Brüssel. Es handele sich um zwei Personen mit französischem Pass, wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Sonntag nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga mitteilte. 

Insgesamt wurden sieben Personen bei der Razzia festgenommen. Zurzeit wird untersucht, ob sie in die Anschläge verwickelt waren. Dabei unterstützen Fahnder aus Frankreich die Arbeit der belgischen Ermittler, hieß es.

Bei einem der Attentäter von Paris wurde ein syrischer Pass gefunden, berichtete die AFP unter Berufung auf Polizeikreise. Nach offiziellen Angaben aus Athen soll er Anfang Oktober als Flüchtling aus der Türkei nach Griechenland gekommen sein. Durch welche anderen Länder er weiterreiste, war nicht bekannt, wie das Athener Ministerium für Bürgerschutz mitteilte.

Eagles of Death Metal sagen Konzerte ab

Nach dem Terroranschlag auf das Pariser Konzert der Eagles of Death Metal hat die Band aus Kalifornien drei Auftritte diese Woche in Deutschland abgesagt. „Die Konzerte am 17.11. in Köln, am 19.11. in München und am 22.11. in Bremen fallen ersatzlos aus.“, hieß es am Sonntag von Marek Lieberberg, dem deutschen Konzertveranstalter der US-Band. Tickets werden demnach an den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückerstattet. Einige Crewmitglieder der Band galten zunächst immer noch als vermisst. „Man muss befürchten, dass sie leider Opfer dieser verabscheuungswürdigen Angriffe geworden sind“, sagte Marek Lieberberg der dpa. 

Dieses Video zeigt vermutlich den Moment, in dem die Terroristen das Feuer im Club Bataclan eröffnet haben: 

 

Frankreich sieht sich nach der verheerenden Anschlagserie von Paris im Krieg gegen den islamischen Terrorismus. Die Massaker mit 129 Toten und mehr als 350 Verletzten waren nach ersten Ermittlungen eine minutengenau koordinierte Kommandoaktion von Anhängern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

"Ja, wir sind im Krieg"

Erste Spuren weisen nach Belgien. Womöglich wollten die Attentäter sogar ein noch größeres Blutbad anrichten. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" könnte ein Anschlag auf das mit knapp 80.000 Fans besetzte Stadion versucht worden sein, in dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich spielte.

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Die Terroranschläge in Paris

14.11.2015
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Der französische Premierminister Manuel Valls sagte am Samstagabend dem Sender TF1: "Ja, wir sind im Krieg." Frankreich werde handeln, um den Feind "Islamischer Staat" zu zerstören. "Wir ergreifen daher außergewöhnliche Maßnahmen. Und diesen Krieg werden wir gewinnen", schrieb Valls auf Twitter.

Angehörige eines Attentäters festgenommen

Bei den etwa eine halbe Stunde andauernden Anschlägen stimmten sich mehrere Terror-Teams ab. "Wahrscheinlich sind es drei koordinierte Teams von Terroristen, auf die diese Barbareien zurückgehen." Sieben Terroristen seien gestorben, sechs davon hätten sich in die Luft gesprengt. Der siebte wurde erschossen. Zunächst war von acht getöteten Angreifern die Rede gewesen. Sie benutzten Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow. Außerdem hätten sie die absolut gleiche Art von Sprengstoffwesten getragen, sagte Molins - "darauf ausgelegt, ein Maximum an Opfern zu erzeugen durch den eigenen Tod".

Allein in der Konzerthalle "Bataclan" richteten sie ein Massaker mit mindestens 80 Toten an. Der Vater und der Bruder eines Attentäters aus dem Veranstaltungsort wurden am Samstagabend in Gewahrsam genommen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlungskreise meldete. Der Bruder des 29-jährigen Attentäters lebt demnach in einem Ort südlich von Paris, der Vater gut 100 Kilometer weiter östlich.

Anschlag auf Stade de France geplant

Vier Tote gab es am Stadion Stade de France. In dessen Nähe gab es demnach drei Explosionen. Nach Informationen des "Wall Street Journal" soll mindestens ein Täter ein Ticket für das Spiel gehabt haben. Er sei von einem Ordner beim Sicherheitscheck aufgehalten worden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf einen anderen Ordner und einen Polizisten.

Bei dem Mann sei etwa eine Viertelstunde nach Spielbeginn am Stadioneingang eine Sprengstoffweste entdeckt worden. Bei der Flucht habe der Mann den Sprengsatz zur Explosion gebracht. Der Polizist vermute, dass der Angreifer den Sprengstoff im Stadion zünden wollte. Ziel sei vermutlich eine Massenpanik gewesen.

Attentäter versuchten vergeblich ins Stadion zu gelangen

Einem Bericht der französischen Sportzeitung "L’Équipe" zufolge haben zwei Attentäter versucht, ins Stadion beim Fußball-Testspiel Frankreich gegen Deutschland zu gelangen. Beide sollen aber keine Tickets für die Partie im gehabt haben und deswegen auch nicht ins Stade de France gekommen sein, schrieb das Blatt am Sonntag.

Um 21.05 Uhr am Freitagabend und damit etwa fünf Minuten nach Anpfiff soll dem Bericht zufolge einer der Attentäter im Sektor Ost, der andere im Sektor Nord vergeblich versucht haben, in den Stadionbereich zu kommen.

 

 

Regierungschefs reagieren auf Anschläge

 

Staats- und Regierungschefs in aller Welt richteten sich auf einen verstärkten Kampf gegen den Terror ein. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte dem Nachbarland "jedwede Unterstützung" zu. US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge als "abscheulichen Versuch", die Welt zu terrorisieren. "Wir werden tun, was immer auch getan werden muss, um diese Terroristen zur Verantwortung zu ziehen." Syriens Machthaber Baschar al-Assad machte indes den Westen für die Ausbreitung des Terrors mitverantwortlich.

Auch Deutschland im Visier des Terrorismus

Die deutschen Behörden gehen nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit Hochdruck möglichen Bezügen nach Deutschland nach. Der CDU-Politiker verwies auf den Fall eines 51 Jahre alten Autofahrers, der möglicherweise auf dem Weg nach Paris vor gut einer Woche in Oberbayern mit einem großen Waffen-Arsenal aufgeflogen war.

Der Fall werde gerade aufgeklärt, betonte der Minister nach einer Krisensitzung im Kanzleramt. "Es gibt einen Bezug nach Frankreich, aber es steht nicht fest, ob es einen Bezug zu diesem Anschlag gibt." De Maizière betonte, die Lage sei ernst: "Auch Deutschland steht unverändert stark im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus."

Die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen bei ihrem Gipfel am Sonntag in der Türkei ebenfalls Front gegen den Terrorismus machen. Der türkische Staatspräsident und G20-Gastgeber Recep Tayyip Erdogan forderte einen internationalen Konsens dafür. Der Gipfel findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im Küstenort Belek nahe Antalya statt. 12.000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz.

Die Anschläge sind die schlimmste Terrorserie in Europa seit mehr als zehn Jahren. Im März 2004 waren bei mehreren Anschlägen auf Züge in Madrid 191 Menschen getötet und annähernd 2000 verletzt worden - auch diese Anschläge gingen auf das Konto islamistischer Terroristen.