Bahnhof zu klein - Nazi-Demo marschiert weiter
Liveticker zum Demo-Samstag
Ein Aufmarsch mit rund 900 Nazis, zahlreiche Gegendemos, der größte Polizeieinsatz seit Jahren - Dortmund steckt mitten in einem brisanten Demo-Tag. Dorstfeld und Huckarde befinden sich im Ausnahmezustand. Der Nazi-Demozug ist mittlerweile in Huckarde angekommen. Dort gibt Zusammenstöße zwischen Polizei und Nazigegnern. Wir berichten in einem Liveticker.
von Peter Bandermann, Tobias Grossekemper, Oliver Volmerich, Thomas Thiel, Helena Brinkmann, Mahad Theurer
DORTMUND
, 04.06.2016, 03:03 Uhr / Lesedauer: 11 min
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Rund 900 Nazis ziehen seit etwa 14.50 Uhr von Unterdorstfeld nach Huckarde (die Route als Karte). Die Demo startete verspätet.
- Massives Polizeiaufgebot ist in der Innenstadt und in den beiden betroffenen Stadtteilen unterwegs
- Auf Seiten der Neonazis laufen aggressive Gewalttäter und Hooligans mit
- Rund 2500 Gegendemonstranten durften in Sichtweite der Nazis gegen sie protestieren
- Laut Polizei sind noch einmal soviele Linksautonome in der Stadt unterwegs. Sie seien aber "unter Kontrolle
- Durchbruchversuche zur Route der Nazis scheiterten bisher
17.17 Uhr: Mehrere Festnahmen auf dem Huckarder Markt
Auf dem Huckarder Marktplatz ist derzeit "richtig Druck auf dem Kessel", sagt unser Reporter. Der Grund: Immer wieder gehen Beamte der Berliner Polizei, die als Unterstützung in Dortmund im Einsatz sind, in die Menge der Demonstranten hinein und greifen Menschen raus, von denen sie glauben, dass sie eine Straftat begangen haben - etwa das Werfen von Flaschen. Bisher gab es schätzungsweise fünf bis sechs Festnahmen, so genau kann man das aber nicht sagen, da die Lage so unübersichtlich ist.
Die Polizei hat wiederholt Ansagen gemacht, sich von Straftätern fernzuhalten - daran hält sich aber keiner. Um Festnahmen zu verhindern, bilden die Demonstranten immer wieder Menschenketten.
17:13 Stimmung in Huckarde aufgeladen. Immer wieder Ärger zwischen Polizei und Antifas bei Festnahmen #nonazisdopic.twitter.com/92Z20woxMZ
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
17.06 Uhr: Video vom Huckarder Markt
Unser Reporter hat ein Video der Auseinandersetzungen auf dem Huckarder Marktplatz vor gut 20 Minuten hochgeladen. Es zeigt, wie explosiv die Situation dort gerade ist:
16.57 Uhr: Unübersichtliche Situation auf dem Marktplatz
Die Lage auf dem Marktplatz bleibt angespannt. Bei den Auseinandersetzungen eben gab es Faustschläge von Polizisten gegen Demonstranten ebenso wie Flaschenwürfe von Demonstranten auf Beamte. Aus der Menge wurden Festnahmen verhindert. Es war eine sehr unübersichtliche Situation, berichten unsere Reporter vor Ort.
16.45 Uhr: Ex-Feuerwehr-Chef spricht bei Nazi-Demo - Unruhe auf dem Marktplatz
Bei der Kundgebung der Nazis auf dem Urbanusplatz in Dorstfeld spricht gerade Klaus Schäfer, der ehemalige Chef der Dortmunder Feuerwehr. Schäfer wurde 2010 suspendiert, nachdem er bei einer Nazidemo fotografiert worden war.
Etwas entfernt auf dem Huckarder Marktplatz ist die Stimmung zwischen Gegendemonstranten und Nazis aufgeheizt. Es gibt Rangeleien, Angriffe von beiden Seiten, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Jetzt hat sich die Lage wieder etwas beruhigt.
16.29 Uhr: Würfel-Würfe in Huckarde
Die ersten Nazis sind nun im Huckarder Zentrum angekommen. Dort schirmt die Polizei die rechten Demonstrierenden ab. Die Stimmung unter den rund 300 Gegendemonstranten auf dem Marktplatz heizt sich langsam auf, die Sichtschutzwände der Polizei haben sie laut unserem Reporter vor Ort schon abgerissen. Hinter den Blockaden stehen Wasserwerfer der Polizei bereit. Von den Nazis ist nichts zu sehen, nur ihre Parolen sind zu hören. Aus den Reihen der Gegendemonstranten sind Spiegelbarrikaden-Würfel geworfen worden. Die Polizei hat sie einkassiert und die Luft herausgelassen.
Die Nazis halten nun etwas entfernt ihre angekündigte Zwischenkundgebung am Urbanusplatz ab.
16.16 Uhr: Hochzeit mit Polizeischutz
Die Nazi-Demo hat jetzt die Rahmer Straße erreicht. Bisher gibt es keine Vorkommnisse, meldet unser Reporter vor Ort.
Kuriose Geschichte am Rande: Offenbar hat ein Brautpaar in Huckarde eine ziemlich besondere Hochzeit gefeiert. Die Hochzeitskutsche bekam eine Polizeieskorte.
Mein Foto des Tages: Brautpaar und Kutsche werden von der @PolizeiDortmund aus #Huckarde geleitet #notddz#do46pic.twitter.com/Yhd3fAzeot
— Martin Vogel (@martinvogel)
15.59 Uhr: Straßensperrungen, Stadtbahn fährt nicht
Durch die Demo gibt es natürlich erhebliche Verkehrsbehinderungen. Auch wenn die Demonstranten schon längst weg sind, ist die Wittener Straße immer noch gesperrt. Das gleiche gilt seit dem Vormittag auch für die Mallinckrodtstraße beziehungsweise die OWA IIIa. Sie wird von der Polizei für "Einsatzzwecke" benötigt. Dass dadurch keine Antifa-Aktivisten nach Huckarde kommen konnten, ist bestimmt ein nützlicher Nebeneffekt.
Außerdem ist die Stadtbahn-Linie U47 nach Huckarde unterbrochen. DSW21 hat die Oberleitungen geerdet - wohl aus Sicherheitsgründen.
15.47 Uhr: Dorstfelder zeigen Nazis Spiegelwürfel-Wand
Kurz bevor die Gegendemo in Dorstfeld aufgelöst werden sollte, haben die Aktivisten noch einmal die Spiegelwürfel zu einer Wand aufgebaut: Die Nazigegner hatten den Zug der Neonazis entdeckt, der über die Bürgerstraße zog. Kurzentschlossen hielten sie den Rechten vom Dorstfelder Hellweg in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle Wittener Straße aus „den Spiegel vor“.
15.41 Uhr: Hubschrauber über Huckarde
In Huckarde herrscht eine Art Ruhe vor dem Sturm. Niemand ist auf den Straßen der angrenzenden Siedlungen unterwegs. Über dem Stadtteil kreist schon seit einiger Zeit ein Polizeihubschrauber, um Antifa-Gruppen zu erspähen, bevor die die Demo-Route erreichen.
15.38 Uhr: Demo erreicht Niemandsland
Die Nazis sind mittlerweile im Niemandsland zwischen Dorstfeld und Huckarde angekommen, im Gewerbegebiet an der Kreuzung Arminius- / Höfkerstraße. Wasserwerfer fahren voraus, um etwaige Hindernisse zu beseitigen, die Nazis laufen in einem engen Spalier von Bereitschaftspolizei. Am Straßenrand steht niemand.
15.33 Uhr: Wir haben die Bilder der größten Gegendemo "bunt statt braun" in einer Fotostrecke gesammelt
15.18 Uhr: 300 Nazi-Gegner warten in Huckarde
Am Huckarder Markt bereiten sich rund 300 Nazigegner auf das Eintreffen der Neonazis vor. Sie wollen den Weg der Demonstranten blockieren, der direkt durch Huckarde verläuft. Mit Spiegelwürfeln und einer Sitzblockade warten sie auf die Nazis.
15.17 Uhr: Nazis wieder unterwegs
Es war nur ein kleines Intermezzo - jetzt laufen die Rechtsextremen wieder. Derweil werden an der Wittener Straße schon die ersten Absperrgitter wieder abgebaut.
15.07 Uhr: Nazi-Demo steht
Und schon steht die Nazi-Demo wieder. Offenbar gibt es einige Vermummte in den Reihen der Rechtsextremen. Das verstößt gegen die Polizeiauflagen.
15.01 Uhr: So hört sich der Gegenprotest an der Nazi-Route in Dorstfeld an
14:55 der Protest gegen Nazis in Dorstfeld #nonazisdopic.twitter.com/yOw5A2zcmE
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
14.54 Uhr: Der Nazi-Demo-Zug läuft
Es geht los! Die Nazis werden gleich auf die 2500 Gegendemonstranten stoßen. Die Polizei sorgt dafür, dass sich beide Lager nicht treffen.
14.43 Uhr: Deutschtümelnde Reden der Nazis sind vorbei
Nach langen Reden über Deutschtümelei machen sich die Nazis nun bereit zum Abmarsch. Es soll nun in den nächsten Minuten losgehen.
14.28 Uhr: Der schönste Tag im Leben?
Ob das Brautpaar, das heute in der Huckarder Kirche heiratet, mit einem Polizeiring um die Kirche gerechnet hat? #notddz#do46#nonazisdo
— Martin Vogel (@martinvogel)
14.25 Uhr: Laut Polizei 2500 Linksautonome in der Stadt unterwegs
Die Polizei hat eine Zwischenbilanz gezogen. Rund 2500, "zum Teil gewaltbereite" Linksautonome seien in Dortmund unterwegs, die Polizei habe sie aber "unter Kontrolle". Die Blockade im S-Bahnhof Dorstfeld ist nach Angaben der Polizei mittlerweile geräumt. Die Auftaktkundgebung der Nazis laufe bereits seit 13.35 Uhr.
14.18 Uhr: 900 Nazis in Dorstfeld
Die Nazi-Demo soll in den nächsten Minuten losgehen.
Laut Polizei jetzt 900 Nazis in Dorstfeld. Laufen in nächsten Minuten los. #nonazisdopic.twitter.com/xR3QkoeCQg
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
14.15 Uhr: Spiegelbarrikade in Dorstfeld angekommen
Das Warten auf die Nazis geht weiter. Die Spiegelbarrikade des Schauspiels ist nun auch in Dorstfeld.
Wir sind in Dorstfeld angekommen! #UnserKiez#notddz#nonazisdo#do46pic.twitter.com/wBxATZHeR5
— Schauspiel Dortmund (@SchauspielDo)
14.04 Uhr: Antifa ist eingekesselt
An der Kreuzung Dorstfelder Allee / Dorstfelder Hellweg hat die Polizei rund 100 Antifa-Aktivisten eingekesselt. Auch die Antifa-Demo auf der Rheinischen Straße kommt nur schleppend voran. Derzeit sind auch sie an der Ecke Unionstraße von der Polizei umstellt - noch weit weg von Dorstfeld, berichtet Bild-Kollege Frank Schneider per Twitter:
Gegendemo sitzt und liegt jetzt auf Rheinischer Straße, umstellt von Großaufgebot der Polizei #Notddzpic.twitter.com/HaU73TT1Ph
— Frank Schneider (@chefreporterNRW)
13.56 Uhr: Auf dem Wilhelmplatz ist alles ruhig
Am Wilhelmplatz in Dorstfeld ist alles ruhig. Rund 50 Leute warten, sitzen in der Sonne oder malen mit Kreide auf die Straße. Von außen lässt die Polizei keine Gegendemonstranten mehr herein. Von den Nazis sind bisher nur die Flaggen am Haus zu sehen.
13.46 Uhr: Gegendemonstranten warten auf die Nazis
Eben gab es Unruhe bei der großen Gegendemo, die nun auf die Nazis an der Rheinischen Straße / Wittener Straße warten. Die Nazigegner stehen in einer Sackgasse, umringt von der Polizei. Die hat auch den Weg zum Wilhelmplatz dichtgemacht. Dort hielten sich nach unbestätigten Berichten 50 Nazis auf. Es kam zu einem Durchbruchsversuch, bei dem nach Aussage unseres Reporters auch Pfefferspray von der Polizei eingesetzt wurde.
Mittlerweile ist die Stimmung aber wieder friedlich. Alles wartet nun darauf, dass die Nazi-Demo losgeht. Derzeit sind bereits etwa 600 Nazis im Bahnhof Dorstfeld.
13:40 #Dortmund bunt statt braun: friedlicher Protest, deutlich sichtbar in Dorstfeld #nonazisdopic.twitter.com/QsBrBuKfec
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
13.28 Uhr: Nur wenig Menschen bei der Stolperstein-Tour
Die Stolperstein-Wandergesellschaft ist jetzt an ihrem Ziel, dem Borsigplatz, angekommen. Hier gibt es nun Kabarett und es wird eine Trommelgruppe auftreten. Nach wie vor sind nur rund 20 Leute dabei.
13.26 Uhr: Antifa am Westentor
Der Rest der Antifa-Gruppe, die am Hafen von der Polizei aufgehalten wurde - etwa 300 Menschen - wird von der Polizei über einen Schlenker durch die Treibstraße nun auch auf die Rheinische Straße geführt. Sie ziehen etwas verspätet nach Dorstfeld. Gerade ist der Demo-Zug am Westentor.
13.22 Uhr: Huckarde im Belagerungszustand
In Huckarde gab es heute Morgen eine Kundgebung gegen Rechts mit Frühstück auf dem Markt. Rund 150 Menschen waren dabei. Der Ort ist nun abgeriegelt, weil die Nazis hier demonstrieren wollen. Die ortsunkundige Polizei hat bisweilen Menschen daran gehindert, zum Marktplatz zu gehen. Ortsbürgermeister Harald Hudy kritisierte bei der Kundgebung die Polizei, weil der Marsch der Neonazis nach Huckarde führt und die Route den Anwohnern und Aktivisten nicht genannt wurde. Der Veranstalter wird die Kundgebung um 13.30 Uhr offiziell als beendet erklären. Organisatorin Ulla Hawighorst vom Huckarder Bündnis gegen Rechts erklärte als Grund für das frühe Ende: "Alles andere wäre mir zu gefährlich."
13.11 Uhr: Erste Nazis in Dorstfeld angekommen
Die erste größere Gruppe Nazis ist im Bahnhof Dorstfeld angekommen, mehrere Hundert sind noch mit der S-Bahn unterwegs. Sie kamen an einem anderen Gleis an.
Die Antifa-Aktivisten blockieren noch immer das Gleis 2, indem sie mit rund 200 Personen auf den Schienen sitzen. Sie machen einen sehr entschlossenen Eindruck und wollen die Anfahrt der S1 verhindern, weil sie darin die anreisenden Nazis vermuten. Die Polizisten fordern immer wieder, dass die Nazigegner den Bahnsteig und das Gleis räumen. Bisher ist die Situation friedlich, zwei Gegendemonstranten wurden aber schon von der Polizei aus der Gruppe gezogen. Bisher hat die Aktion zu einer erheblichen Verzögerung der Nazidemo geführt.
13:08 Zug mit Nazis in Dorstfeld angekommen. Gröhlen per Auflage verbotene Parole. #ZDF-Team beworfen. #nonazisdopic.twitter.com/DlLijwfagp
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
12.57 Uhr: Bürgerliche Gegendemonstranten dürfen in Hör- und Sichtweite der Nazis
Die große "Bunt statt braun"-Demo ist mittlerweile auf etwa 2500 Menschen angewachsen. Sie darf nun doch in Hör- und Sichtweite zu den Nazis demonstrieren. Dafür durften die Nazigegner nun mit Erlaubnis der Polizei an die Ecke Rheinische Straße / Wittener Straße ziehen und nicht zum Wilhelmplatz. Sie sind nun 100 Meter von der geplanten Demoroute der Nazis entfernt.
12.52 Uhr: Bundespolizei versucht, Blockade aufzulösen
Die Bundespolizei beginnt nun offenbar, die Blockade im S-Bahnhof aufzulösen. Erste Nazigegner werden aus der Gruppe herausgezogen. Dennoch verzögert die Blockade wohl die Anreise der Nazis nach Dorstfeld.
12:45 Polizei will S1-Gleis in Dorstfeld jetzt räumen #nonazisdopic.twitter.com/R2rX5clFEm
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
12.41 Uhr: Antifa-Gruppe wird kleiner - ein verletzter Polizist
An der Westfaliastraße schrumpft die Menge der linksautonomen Nazigegner. Da sie offensichtlich nicht durch die Polizeisperre kommen, wandern immer mehr Kleingruppen ab, offenbar auf der Suche nach anderen Wegen zur Demoroute der Nazis.
Nach Angaben der Polizei wurde bei den Versuchen, die Polizeisperre zu durchbrechen, ein Beamter durch Flaschenwürfe verletzt. Die meisten Spiegel-Würfel wurden bei den Auseinandersetzungen zerstört.
12.32 Uhr: Stolperstein-Besuche in der Nordstadt
Abseits der ganzen Aufregung gibt es auch rund um den Borsigplatz ab 13 Uhr eine Anti-Nazi-Aktion. Das Bündnis Dortmund gegen Rechts hat vor, die Stolpersteine für die Opfer des Hitlerfaschismus in der Stahlwerkstraße, der Schlosserstraße, der Oesterholzstraße und der Wambeler Straße zu besuchen. Momentan sind 26 Teilnehmer dabei, die gleich von der Weißenburger Straße aus starten wollen.
12.22 Uhr: "Bunt statt braun" macht Zwischenstopp
Die große "Bunt statt braun"-Demo ist inzwischen am alten Versorgungsamt an der Rheinischen Straße angekommen. Dort gibt es nun eine Zwischenkundgebung.
Zwischenstopp des Demonstrationszuges auf der Rheinischen Str. auf dem Weg nach Dorstfeld #nonazisdopic.twitter.com/KybgWuLuuH
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund)
12.18 Uhr: Sitzblockade wird wohl geräumt
Am S-Bahnhof Dorstfeld bereitet sich die Polizei offenbar auf eine Räumung der Sitzblockade vor. Es gilt ein Zwangsstopp für alle S-Bahnen. Derzeit ist keine Anreise der Nazis möglich.
Dorstfelder Antifa-Sitzblockade: Am Gleis der S1 deutet alles auf eine Räumung hin. #nonazisdopic.twitter.com/Due8Rurnzn
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
12.16 Uhr: Polizei zersticht Riesen-Würfel
An der Polizeisperre auf der Kreuzung Westfaliastraße / Sunderweg kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Nazigegnern und Polizei. Knapp 1000 Antifa-Aktivisten wollen in Richtung der Rheinischen Straße und damit in Richtung der Nazi-Demo, die Polizei lässt sie nicht. Dabei setzen die Demonstranten die Riesen-Würfel der Spiegelbarrikade ein. Das gefällt den Polizisten nicht. Sie haben bereits mehrere der aufgeblasenen Würfel zerstochen.
12 Uhr: Sitzblockade in Dorstfeld
Einigen Nazigegnern ist es gelungen, in die S-Bahn-Station Dorstfeld zu gelangen. Dort gibt es eine Sitzblockade.
11:55 Sitzblockade in der Station Dorstfeld #nonazisdopic.twitter.com/nDBPsNwZ2Q
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
11.54 Uhr: Dorstfeld ist abgeriegelt
Dorstfeld ist abgeriegelt, berichtet unser Reporter. Die Stadtbahnen fahren nicht mehr. Auch der S-Bahn-Verkehr ist unterbrochen, die Bahn spricht bei Twitter von polizeilichen Ermittlungen auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Dorstfeld. Auch bei der S4 zwischen Stadthaus und Lütgendortmund gibt es Probleme. Am S-Bahnhof-Dorstfeld hat die Polizei derweil massive Kräfte zusammengezogen.
11:41 Am Nazi-Treff S-Bahn Dorstfeld stehen jetzt 8 Wasserwerfer #nonazisdopic.twitter.com/NbD953F8tz
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
11.47 Uhr: Über 2000 Nazigegner bei "Dortmund bunt statt braun"
Unser Reporter Oliver Volmerich schätzt, dass deutlich über 2000 Menschen an dem "Bunt statt braun"-Demo-Zug nach Dorstfeld teilnehmen. "Es ist ein sehr beeindruckender Protestzug", sagt er. Begleitet wird er von einem Polizei-Großaufgebot über die Rheinische Straße.
11.38 Uhr: Riesen-Würfel gegen Polizisten
Die über 1000 Nazigegner, die sich am Hafen getroffen haben, sitzen gerade an der Ecke Westfaliastraße / Sunderweg fest. Dort versperrt ihnen ein Großaufgebot der Polizei den Weg. Vereinzelt werden die aufblasbaren Riesen-Würfel, die eigentlich zur Schauspiel-Aktion der "Spiegelbarrikade" gehören, gegen die Polizisten eingesetzt. Mehrere Würfel wurden deswegen auch schon einkassiert. Es kommt vereinzelt zu Pfefferspray-Einsatz, berichtet unser Reporter.
11.31 Uhr: Demo am U setzt sich in Bewegung
Die "Dortmund bunt statt braun"-Demo setzt sich nun in Bewegung. Die gesamte Stadtspitze ist dabei. Es wird auf dem Weg nach Dorstfeld eine Zwischenkundgebung geben.
Am U-Turm beginnt der Demo-Zug "Dortmund bunt statt Braun". pic.twitter.com/24KHZcfPi7
— Oli Volmerich (@olivol)
11.27 Uhr: "Dortmund bunt statt braun"-Kundgebung läuft
Am Dortmunder U läuft nun die Auftaktkundgebung zu Dortmund bunt statt braun. Über 1000 Menschen sind gekommen, schätzt unser Reporter. Gerade werden noch Reden gehalten, gleich geht es über die Rheinische Straße nach Dorstfeld.
#tddz @theaterdortmund ist mit d # Spiegelblockade da pic.twitter.com/RWs2Uj2F9A
— Karola G (@karolag19)
11.19 Uhr: U-Bahn entlang der Rheinischen fährt nicht mehr durch
Die U-Bahn in Richtung Dorstfeld und Marten fährt nicht mehr durch. Sie hält an der Unionsstraße. Von dort aus müssen die Fahrgäste zu Fuß in Richtung Westen weiterlaufen.
11.15 Uhr: Polizei hindert Nazigegner daran, Bahn nach Huckarde zu nehmen
Jetzt kommt Bewegung in die Blockado-Versammlung am Hafen: Die Nazigegner - mittlerweile sind es wohl knapp 1000 - wollten an der Haltestelle Hafen die Bahn in Richtung Huckarde nehmen. Doch die Polizei ließ sie nicht. Jetzt machen sie sich zu Fuß auf und versuchen so, in die Nähe der Nazi-Demo-Route zu gelangen. Gerade sind sie entlang des Sunderwegs unterwegs.
11.05 Uhr: Gewaltbereite Nazis reisten bereits am Freitag an
Bereits am Freitagabend sind übrigens die ersten Nazis aus Ostdeutschland angereist. Die Polizei "empfing" sie am Hauptbahnhof Dortmund:
10.59 Uhr: Antifa trifft sich am Hafen
Am Hafen sammelt sich die Antifa. Einige Hundert stehen im Schatten am Parkplatz Speestraße herum, von allen Richtungen stoßen konstant Menschen dazu. Die Polizei ist mit mehreren Hundertschaften vertreten. Die Stimmung ist friedlich.
10.48 Uhr: Rheinische Straße gesperrt
Auf der Rheinischen Straße kommt es nun zu Straßensperren. Dort zieht gleich die größte Gegendemo unter dem Motto Dortmund bunt statt braun nach Dorstfeld. Die Auftaktkundgebung wird um 11 Uhr am Westentor beginnen.
10.41 Uhr: Nazigegner sind in der City unterwegs
Erste größere antifaschistische Initiativen sind in Gruppen im Innenstadtbereich unterwegs. Sie suchen sich jetzt ihre Wege, um den Nazi-Aufmarsch zwischen Dorstfeld und Huckarde blockieren zu können. Am Bahnhof werden die letzten Fahrräder weggebracht.
10:33 Der Hauptbahnhof ist jetzt sicher. Die Stadt #Dortmund flext die letzten angeketteten Räder weg #nonazisdopic.twitter.com/jT8gfwC7Ua
— Peter Bandermann (@RN_Bandermann)
10.11 Uhr: Erste Straßensperrungen
Die ersten Straßensperrungen greifen: Die Huckarder Straße ist ab der Hafenautobahn-Auffahrt in Richtung Dorstfeld gesperrt. Außerdem erreichen uns Meldungen von der OWA IIIa:
Mallinckrodtstr - Zubringer zur A45 - stadtauswärts gerade voll gesperrt @RN_DORTMUND#notddz#nonazisdo
— Kevin Kindel (@kekindel)
10.01 Uhr: Hundertschaften, Räumpanzern, Wasserwerfern und Sperrgitter an der Demo-Route
Ein massives Polizeiaufgebot mit Hundertschaften, Räumpanzern, Wasserwerfern und Sperrgittern sichert Unterdorstfeld und Huckarde. Mannschaftswagen der Polizei stehen in Wohngebieten, auf Haupt- und Seitenstraßen und im Gelände. Mit der Aufmarschroute werden die Neonazis nicht viele Zuhörer erreichen: Sie führt auch durch viel freies Gelände.
Der Demo-Samstag: Die Polizei in Dorstfeld
Die Rheinische Straße / Ecke Wittener Straße ist bereits jetzt eine Kontrollstelle. Später muss die Polizei sie sperren: Der Aufmarsch der Neonazis führt über die Kreuzung in Richtung Huckarde.
Volker Stall von der Bundespolizei weist darauf hin, dass es am Hauptbahnhof ab spätestens 11.30 Uhr eng werden kann. Demonstranten sind bereits auf der Anreise nach Dortmund. Die Aufgabe der Polizei: Rechtsextremisten und Nazi-Gegner voneinander zu trennen.
8.15 Uhr: Polizei gibt rechte Demo-Route bekannt
Inzwischen hat die Polizei doch per Facebook die Route des Nazi-Aufmarschs bekanntgemacht. Um 13 Uhr soll am S-Bahnhof Dorstfeld Treffpunkt sein (wobei zuvor der Hauptbahnhof ein Sammelpunkt sein wird). Über die Rheinische Straße, die Osning- und Arminiusstraße würde der Aufzug dann westlich um das Dorstfelder Zentrum mit dem Wilhelmplatz herumgeführt. Über die Arminiusstraße geht es nach Huckarde. Dort sei an der Einmündung Rahmer Straße/Roßbachstraße eine Zwischenkundgebung geplant.
Abschluss soll gegen 20 Uhr am S-Bahnhof Huckarde-Nord sein. Gerechnet wird mit "mehreren Hundert Personen", teilt die Polizei mit. Sie appelliert erneut an alle Gegendemonstranten "ihrem Protest friedlich und gewaltfrei Ausdruck zu verleihen". Eine zentrale Demonstration gegen den rechten Aufmarsch findet am Wilhelmplatz statt.
"Der Dortmunder Polizei steht heute einer der größten Einsätze der vergangenen Jahre", heißt es. Aus Dorstfeld und Huckarde berichten Beobachter bereits von einem riesigen Polizeiaufgebot.
Der Demo-Samstag: Der Bahnhof am Morgen
Der ursprüngliche Bericht:
Bei der wichtigsten Frage hüllten sich Polizei und Nazis in den vergangenen Tagen konsequent in Schweigen: die Route des Neonazi-Aufmarschs blieb geheim, lediglich die von der rechtsradikalen Demo und dem Gegenprotest betroffenen Stadtteile wurden genannt: Huckarde, Dorstfeld und die westliche Innenstadt . Wahrscheinlich ist aber, dass sich das Hauptgeschehen der Neonazi-Demo eher in Dorstfeld und Huckarde abspielt. Treffpunkt der Nazis ist um 13 Uhr der Dortmunder Hauptbahnhof. Von dort werden sie zum noch unbekannten Aufmarschort fahren. Die Bundespolizei behält sich vor, das Bahnhofsgebäude zeitweise zu sperren.
Am Freitagabend begleitete die Polizei bereits die Ankunft von rund 20 militanten Rechtsextremen, die per Zug angereist waren. Zugleich demonstrierten 750 Linksautonome in der Innenstadt.
Mehrere Tausend Polizisten sollen an diesem Samstag Konfrontationen zwischen Rechts- und Linksextremisten verhindern. Einsatzleiter Dieter Keil erwartet Gewalt auch gegen Polizisten. Die aus mehreren deutschen Städten zusammengezogenen Einheiten auch der Bundespolizei sind in höchster Alarmbereitschaft und auf schwere Straftaten vorbereitet. Es ist davon auszugehen, dass manche Nazi-Gegner versuchen werden, den Aufmarsch der Rechtsextremisten mit Blockaden zu verhindern. Dabei kann es zu Beeinträchtigungen im Nahverkehr kommen.
Es sind zahlreiche Gegendemos in Dortmund geplant. Ein Überblick:
- Dortmund bunt statt braun: (11 Uhr am Dortmunder U / Westentor) Dortmunds größte Demonstration mit Rednern, darunter René Scheer vom Verein „Initiative Dortmund“, Ümit Kosan vom Verein für Migrantenorganisationen, Kabarettistin Lioba Albus und Liedermacher Fred Ape. Anschließend Demo über die Rheinische Straße zur Aktion des Runden Tischs Dorstfeld.
- Runder Tisch Dorstfeld: (11 bis 19 Uhr, Bühnenprogramm bis 13 Uhr) „Nie wieder blöd“ auf dem Wilhelmplatz / Dorstfelder Hellweg.
- Demokraten gegen Extremismus: (11 Uhr, Katharinentor) für die freiheitliche demokratische Grundordnung, gegen rechte, linke und religiöse Extremisten.
- Netzwerk gegen Rechts in Mengede: 11.30 bis 16 Uhr "bunt statt braun - die Zukunft bestimmen alle" (an mehreren Orten: Marktplatz Westerfilde / Ecke Speckestraße, an der Grünfläche im Bereich des Westerfilder S-Bahnhofes / Westerfilder Straße, an der Donarstraße / Joachim-Neander-Straße, an der Grünfläche gegenüber Hansemannstraße 92 sowie am Mengeder Amtshaus)
- Bündnis gegen Rechts: (12 Uhr, Weißenburger Straße / Ecke Gronaustraße) Stolperstein-Aktion auf mehreren Nordstadtstraßen mit Abschluss am Borsigplatz (Kabarett "Mein Einsatzleiter").
- Bündnis Huckarde gegen Rechts: (11 Uhr, Huckarder Marktplatz) multikulturelles Frühstück.
- Naturfreunde Kreuzviertel: (10 Uhr, Parkplatz Südbad) Kundgebung und Stolperstein-Aktion mit Abschlusskundgebung im Westpark.
- Blockado: (11 Uhr, Park & Ride-Parkplatz Sunderweg, Haltestelle Hafen). Blockado will den Nazi-Aufmarsch mit Blockaden verhindern.