Im Kinosaal 5 in der Cineworld erlebten die Zuschauer die Eröffnung des 31. Kinofestes. © Günter Blaszczyk
Kinofest Lünen
Kinofest Lünen: Erste Preisverleihung gab es schon zur Eröffnung
Es war ein besonderes Gefühl am Dienstagabend (23.11.) in der Cineworld: Nach einem Jahr Zwangspause erlebten Filmfans die Eröffnung des 31. Kinofestes. Vor dem Film gab es den ersten Preis.
Die Erleichterung und Vorfreude war allen Beteiligten anzumerken - Veranstaltern, Gästen und Besuchern, die am Dienstagabend (23.11.) zur Eröffnung des 31. Lüner Kinofestes in die Cineworld gekommen waren. Nur einer fehlte: Mike Wiedemann, der das Festival 15 Jahre lang geleitet hatte, konnte aus familiären Gründen nicht nach Lünen kommen.
Für ihn übergab Dr. Anke Höwing, die mit ihm den Ehrenrat des Festivals bildet, den Staffelstab symbolisch an die neue künstlerische Leiterin Sonja Hofmann. „Wir haben dich gesucht und dich gefunden“, versicherte Anke Höwing und bescheinigte Sonja Hofmann „du bist mit deiner Professionalität, deiner Kompetenz und deinem herzlichen Wesen genau die richtige Person für diesen Job.“
Und dann gab es bereits die erste Preisverleihung - noch bevor der Eröffnungsfilm „Hannes“ lief. Geehrt wurde Max Riemelt für seine großartige schauspielerische Leistung im Film „Kopfplatzen“ mit dem Preis des Ehrenrats. Anke Höwing und Wiedemann hatten den Film über einen Pädophilen beim Festival in Hof 2019 gesehen: „Wir waren überwältigt, haben die Karten für den nächsten Film verfallen lassen und nur noch über Max Riemelt gesprochen.“
Der Schauspieler bedankte sich für die Aufmerksamkeit, die dieser „nicht einfache Film“ durch die Preisverleihung bekommt. Er hatte am Dienstag Regie-Studenten aus Wuppertal die Frage nach der Vorbereitung auf die schwierige Rolle beantwortet. „Der Regisseur und Autor ist ein Freund von mir, ich bin also schon früh ins Projekt eingebunden gewesen, wir haben es zusammen erarbeitet“, verriet er im Interview. Er habe auch Angst gehabt, dass der Film aufgrund des Tabuthemas nicht angenommen werde und machte deutlich, dass solch eine Arbeit nur über das Vertrauen zum Regisseur realisiert werden konnte.
Dr. Anke Höwing überreichte den Preis des Ehrenrats an Schauspieler Max Riemelt. © Günter Blaszczyk
Im größten Kinosaal der Cineworld waren nicht alle Sitze besetzt, obwohl alle Karten für die Eröffnung verkauft worden sind. Die beiden Kinobetreiber und Kinofest-Veranstalter in Personalunion, Lutz Nennmann und Meinolf Thies, unterstrichen erneut, wie sicher der Besuch des Kinos, zumal mit 2G-Regel, sei: „Und das bleibt natürlich auch so.“
Das Team der Cineworld achtete akribisch darauf, dass der Nachweis für Impfung oder Genesung kontrolliert wurden und auch die Besucher, wenn sie nicht auf ihrem Platz saßen, eine Maske trugen.
Sonja Hofmann lud die Filmfreunde zu einer filmischen Reise ein, die so nur bei Festivals möglich sei. In den nächsten Tagen (bis 27.11.) kann man in der Cineworld in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts „reisen“, aber auch in die Belle Epoque oder in den Alltag von Enthüllungs-Journalisten oder hinter die Kulissen der Uffizien in Florenz.
Staffelübergabe von Dr. Anke Höwing (l.) an die neue künstlerische Leiterin Sonja Hofmann und Blumenübergabe zurück. © Günter Blaszczyk
Auch viele Produktionen von Filmemachern aus NRW stehen auf dem Programm. „Wir sind glücklich, dass wir zu fast jedem Film Gäste begrüßen können. Denn diese Begegnungen mit den Besuchern und Filmemachern machen das Kinofest erst zu einem Festival“, so die künstlerische Leiterin.
Ihr Dank galt auch der Stadt Lünen, von der sie so viel Unterstützung bekommen habe und wo sie „so toll aufgenommen“ worden sei. Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns dankte dem Team um Nennmann und Thies für den Mut, das Fest zu übernehmen und auch jetzt nicht noch kurzfristig abzusagen.
Max Biela, verantwortlich für das Organisatorische, und Thies verschenkten vier Kinofest-Badetücher an Zuschauer, während Nennmann die Lüdia, den Hauptpreis, so lange in der Hand hielt, bis er einen Krampf bekam.
Das Team der Cineworld beim Einchecken der Besucher. © Günter Blaszczyk
„Dieses Jahr kann es kein rauschendes Fest geben, aber Absagen war nie eine Option“, so Nennmann. Sein besonderer Dank und der von Thies galt Max Biela und dem Team vor Ort, aber auch den vielen Unterstützern. Viel Applaus gab es dann, als Nennmann feststellte: „Ein reduziertes Kinofest ist besser als gar kein Kinofest.“
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