Maurice Kühn setzt zur Grätsche gegen Stefan Oerterer an. Der Routinier wird nun erst mal nicht mehr auf dem Fußballplatz zu finden sein, er hat den TuS Haltern am See verlassen.

Grätschen von Maurice Kühn wird es erst mal nicht mehr zu sehen geben - der Routinier hat den TuS Haltern am See verlassen und nennt dafür zwei Gründe. © Olaf Krimpmann

Maurice Kühn verlässt den TuS Haltern - Ostdorf-Entlassung nicht der einzige Grund

rnFußball: Westfalenliga

Nachdem Timo Ostdorf beim TuS Haltern freigestellt wurde, geht auch Maurice Kühn. Die Trainerentlassung kam für ihn nicht ganz überraschend - der Zeitpunkt hingegen schon ein wenig.

Haltern

, 13.10.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ohne ihn wäre ich wohl nicht in Haltern gelandet“, hatte Maurice Kühn wenige Tage vor dem Westfalenliga-Saisonstart über Timo Ostdorf gesagt. Der ist nun nicht mehr Cheftrainer des TuS Haltern am See, am Dienstagabend (11. Oktober) wurde seine Freistellung bekannt gegeben. Auch Kühn, im Sommer als spielender Co-Trainer gekommen, wird das TuS-Wappen nicht mehr auf der Brust tragen - er hat den Verein auf eigenen Wunsch verlassen.

Aus dem Nichts kam die Entlassung seines guten Freundes nicht für den 33-Jährigen. „Ich bin ja schon eine Zeit im Fußball dabei. Wenn man dann so eine Serie hat, kann man sich manchmal schon denken, worauf es hinauslaufen könnte.“

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Seit sechs Ligaspielen sind die Seestädter sieglos, drehten zuletzt nach schwachen ersten 60 Minuten gegen RW Deuten noch ein 0:3, kassierten dann aber den 4:4-Ausgleich. Die fünf Partien davor wurden alle verloren. Dass es ausgerechnet nach dem Remis gegen Deuten zur Trennung kam, hat Maurice Kühn aber ein wenig überrascht. „Ich hatte vielleicht eine Woche eher damit gerechnet“, gesteht er. Da hatte der TuS mit 0:3 beim SC Verl II verloren.

Der Sargnagel war dann aber scheinbar erst das 4:4 und die schlechte erste Stunde. Die endgültige Entscheidung fiel dabei scheinbar schon am Montag, einen Tag vor der Verkündung. „Da hatte ‚Ossi‘ mich angerufen und darüber informiert“, so der Ex-Trainer des FC Leusberg. Kurz darauf teilte er er den Halterner Verantwortlichen mit, den Verein verlassen zu wollen.

Maurice Kühn über Team des TuS Haltern: „Richtig tolle Jungs“

Schon in den vergangenen Tagen habe er darüber nachgedacht, „was passiert, wenn es passiert“. Der Recklinghäuser ist Vater einer mittlerweile ein Jahr alten Tochter, die Prioritäten haben sich ein wenig verschoben. „30 Jahre stand der Fußball auf Platz eins, aber jetzt habe ich ein kleines Mädchen zuhause“, sagt der 33-Jährige.

Haben beide den TuS Haltern am verlassen: Während Timo Ostdorf (l.) freigestellt wurde, hat Maurice Kühn den Verein auf eigenen Wunsch verlassen.

Haben beide den TuS Haltern am verlassen: Während Timo Ostdorf (l.) freigestellt wurde, hat Maurice Kühn den Verein auf eigenen Wunsch verlassen. © TuS Haltern am See (Archiv)

Als dann die Entlassung Ostdorfs offiziell war, war für ihn klar, dass er den Verein verlässt und eine Pause einlegt. „Timo hat mich nach Haltern geholt, wir sind schon lange eng befreundet. Durch seine Freistellung kam der Moment für mich, in dem ich auch sagte, dass ich jetzt einen Schnitt mache“, erklärt er. Beim Vorstand des TuS Haltern am See sei er damit auf Verständnis gestoßen.

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Die Mannschaft unterrichtete er am Dienstagabend davon. „Das ist mir wirklich nicht leicht gefallen“, sagt er. „Wenn es sportlich nicht so erfolgreich läuft, ist es oft der Fall, dass es auch innerhalb der Mannschaft nicht so läuft - in Haltern aber nicht, da bin ich bis zum Schluss immer gerne zum Training gekommen.“

Charakterlich sei die Mannschaft absolut in Ordnung. „Das sind richtig tolle Jungs“, sagt Maurice Kühn, für den nun erst mal Schluss ist. Wie es nach seiner Pause für ihn weitergeht, das hält er sich offen. Erst mal wird er nun etwas Abstand vom Fußball nehmen.

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