
© Ralf Pieper
Vangjel Frasheris Haltern-Rückkehr: „Es musste viel stimmen, dass ich Deuten verlasse“
Fußball: Oberliga
Vangjel Frasheri kehrt im Sommer nach Stationen in Marl und Deuten zum TuS Haltern zurück. Er nennt mehrere Gründe dafür und verrät, was sich im Vergleich zu seiner ersten TuS-Zeit geändert hat.
Gleich drei Spieler auf einen Schlag hatte der TuS Haltern am See wenige Tage nach der Trennung von Tim Eibold verkündet: Von der Spvgg. Erkenschwick kehrt im Sommer Marcel Klakus zurück in die Seestadt und von Rot-Weiß Deuten kommen Nils Fabisiak und Vangjel Frasheri. Letzterer nennt nun mehrere Gründe für seinen Wechsel und verrät, dass das „Bilbao-Konzept“ des Vereins auch ein wichtiger Faktor war.
„Der Kontakt nach Haltern ist nie abgerissen“, sagt der 24-Jährige, der bereits in der Jugend für den TuS spielte und später auch in der ersten und zweiten Seniorenmannschaft zum Einsatz kam, ehe er für ein Jahr zum VfB Hüls wechselte und danach zu Rot-Weiß Deuten weiterzog. „Ich wohne noch immer in Haltern, da habe ich mir natürlich auch immer wieder mal ein Spiel angeguckt“, erzählt er.
Zudem spielen Frasheris beste Freunde beim TuS Haltern am See: Paul Keller und Jonah Sandkühler. Mit Trainer Timo Ostdorf hatte er darüber hinaus auch immer wieder Kontakt, beide spielten sogar noch zusammen in der damaligen Westfalenliga-Mannschaft der Halterner. „Ossi“, wie er von vielen und auch von seinem zukünftigen Spieler genannt wird, war es auch, den der Halterner immer wieder mal nach der sportlichen Ausrichtung des Vereins fragte.
Vangjel Frasheri hat „das Gefühl, dass ich Haltern weiterhelfen kann“
„Das Bilbao-Konzept war ein großes Thema für mich“, sagt Vangjel Frasheri. „Mir ist wichtig, dass es auch neben dem Platz stimmt, es muss ja alles auch Spaß machen.“

Schon einmal spielte Vangjel Frasheri (l.) für den TuS Haltern am See, hier ist er im Einsatz für die damalige Bezirksliga-Mannschaft gegen den SV Gescher im Februar 2017. © Jürgen Patzke
Seine Freunde hatten derweil schon mehrmals versucht, ihn von einem Wechsel zu überzeugen. „Ich habe dann schon wieder Bock bekommen, wieder für den Heimatverein zu spielen“, sagt er. Da seine Familie und Freunde aus Haltern kommen, könnten die sich auch zukünftig öfter wieder bei seinen Spielen blicken lassen - ebenfalls ein Faktor für seine Wechselentscheidung.
Und auch der Aufwand wird zukünftig wieder geringer für den Studenten. Aktuell fährt er noch gute 25 Minuten zum Training, bald wird die Fahrt deutlich kürzer.
All das sind Gründe für den Wechsel im Sommer, ausschlaggebend war aber ein anderer: „Ich habe das Gefühl, dass ich Haltern weiterhelfen kann und dass man mich auch irgendwo braucht.“
Einfach war es für ihn dennoch nicht, sich für den TuS und gegen Deuten zu entscheiden. „Es war eine schwere Entscheidung, die Zeit in Deuten war schon sehr, sehr schön.“ Als die erste Anfrage aus Haltern kam, hatte er deswegen auch nicht schnell zugesagt, sondern sich viele Gedanken über seine sportliche Zukunft gemacht.
„Bei einem Wechsel geht man irgendwo auch immer ein Risiko ein“
„Es musste schon viel stimmen, dass ich Deuten verlasse“, erklärt Vangjel Frasheri. Die Rot-Weißen hätten eine tolle Mannschaft, mit der es sportlich bislang wirklich gut gelaufen sei. Der 24-Jährige feierte mit Deuten den Aufstieg in die Westfalenliga und etablierte sich dort.
Wo er in der kommenden Saison aufläuft, steht noch nicht fest. Der TuS Haltern am See steckt tief im Oberliga-Abstiegskampf. Was aber jetzt schon für den Neuzugang klar ist: Auch wenn er den Verein und viele Spieler und Verantwortliche bereits kennt, muss er sich erst mal neu beweisen.
„Bei einem Wechsel geht man irgendwo auch immer ein Risiko ein“, sagt der zentrale Mittelfeldspieler. Dass er es beim TuS packen kann, davon ist er aber überzeugt. Bei seinem ersten Anlauf bei den Halterner Senioren lief es dagegen nicht ganz so gut.
„Ich hatte es da nicht so in der ersten Mannschaft geschafft, wie ich es mir vorgestellt hatte“, erinnert sich Frasheri. „Jetzt habe ich ein paar Jahre Erfahrungen in der Landes- und Westfalenliga sammeln können. Ich glaube schon, dass ich jetzt ein etwas gestandenerer Spieler bin.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
