Nach dreieinhalb Jahren kehrt Sebastian Arentz (27) im Sommer zum SV Lippramsdorf zurück. Dort soll der Torhüter Marvin Niehaus beerben, der am Saisonende aufhört. Der aktuelle ETuS-Keeper tritt in große Fußstapfen, fühlt sich aber bereit: „Dass Marvin eine gewisse Klasse hat, darüber brauchen wir nicht reden. Ich glaube aber, dass wir uns damals, als ich gegangen bin, nicht viel getan haben.“
Für Arentz wird der Wechsel im Sommer eine sportliche Rückkehr in die Heimat sein. Er kommt aus Lippramsdorf und wohnt auch jetzt dort, spielte bis Ende 2019 schon beim LSV und kennt auch heute noch viele Spieler in den beiden Seniorenmannschaften. Die waren letztendlich auch der große Faktor für seine Entscheidung.
„Meine Kumpels haben mich natürlich auch mal angesprochen und ich möchte noch mal mit ihnen zusammenspielen“, erklärt der 27-Jährige und nennt unter anderem Florian Bronzel, Tim Vierhaus, Nils Hardegen und Timo Berg.
Sebastian Arentz freut sich auf Lippramsdorfer Freunde
Dass er in Zukunft wieder im LSV-Dress spielen würde, hatte er ohnehin geplant. „Ich hatte mir vorgenommen, irgendwann zurückzugehen. Wann, hatte ich mir aber nicht ausgemalt, und dass es jetzt so schnell passiert, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet.“
Doch aufgrund seiner beruflichen Situation weiß der Torhüter nicht, „wie lange es noch mit dem Fußball geht“. Schon jetzt kann er nicht immer trainieren und spielen, teilte sich in den vergangenen Jahren beim ETuS Haltern mit Frank Böcker das Tor. „Ich habe mir gesagt: Bevor ich nachher nicht mehr die Möglichkeit habe, mit meinen Kumpels zusammenzuspielen, ergreife ich die Chance jetzt.“

Seinem aktuellen Verein und den Verantwortlichen ist er sehr dankbar dafür, dass ihm trotz seiner zeitlichen Einschränkung immer wieder das Vertrauen geschenkt wurde. „Wenn ich da war, haben sie mir die Gelegenheit gegeben, zu spielen“, sagt er. „Das war immer sehr unkompliziert. Ich habe mich immer super, super wohlgefühlt beim ETuS und wusste, was ich da habe.“
Die Kommunikation sei auch immer sehr angenehm gewesen. „Es gab nicht ein einziges Mal Reibereien – das gibt es nicht oft.“ Auch das Verhältnis zu Frank Böcker war und ist gut. ETuS-Trainer Phillip Oligmüller schwärmte in der Vergangenheit auch gerne mal von der Torwartsituation beim A-Ligisten und der Unkompliziertheit aller Beteiligten.
„Da ist mir das Persönliche mit den Jungs wichtiger“
Oligmüller wird in der kommenden Saison bei den Halternern aber nicht mehr an der Seitenlinie stehen, zieht sich im Sommer zurück. Marco Gruszka übernimmt das Team in der Kreisliga A – dort, wo auch der SV Lippramsdorf bald spielt.
Seit dem vergangenen Spieltag (7. Mai) steht der Bezirksliga-Abstieg des LSV fest. Als es zum ersten Kontakt zwischen Spieler und Verein kam, war das noch anders. Zwar waren die Lippramsdorfer schon länger akut abstiegsgefährdet, doch immer wieder gab es Momente und Ergebnisse, die wieder Hoffnung machten.
„Anfangs habe ich gedacht, wenn es runter geht, kann ich auch beim ETuS bleiben“, gesteht Sebastian Arentz. Dann änderte sich aber seine berufliche Situation und er wollte sichergehen, dass er noch mal mit seinen Lippramsdorfer Freunden kicken kann. „Da ist mir das Persönliche mit den Jungs dann wichtiger als die Liga – das gab auch den Ausschlag.“
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