„Ich freue mich darauf“, sagt Marco Gruszka über sein zukünftiges Engagement als Trainer des ETuS Haltern. Erst mal, das betont er auch, gilt sein Fokus aber weiterhin dem Aufstiegskampf mit Teutonia SuS Waltrop. „Wir haben die Riesenchance, aufzusteigen“, so der 47-Jährige. Punktgleich mit der SG Suderwich und dem FC 96 Recklinghausen steht er mit seiner Mannschaft in der Kreisliga A2 auf Platz drei.
Es läuft bei der Teutonia. „Deswegen hätten sie es auch gerne gesehen, dass wir den Weg gemeinsam weiterführen“, so Gruszka. „Man stelle sich mal vor, wir steigen auf - und dann geht der Trainer. Das kommt ja eher selten vor.“
Und dann wechselt er auch noch zu einem Team, das zumindest aktuell in der anderen A-Liga-Staffel auf einem Abstiegsplatz steht. Zwei Punkte beträgt der Rückstand für den ETuS, der ein Spiel weniger auf dem Konto hat, derzeit auf das rettende Ufer.
„Für alle wäre es toll, wenn wir den Aufstieg schaffen“
Gruszka, der seit gut drei Jahren in Haltern am See lebt, blickt entspannt auf die A1-Tabelle. „Wir müssen einfach mal abwarten. Ich vertraue auf die Einschätzung von Marco Jünemann (Sportlicher Leiter des ETuS, Anm. d. Red.) - der weiß, was in der Mannschaft steckt.“
Dass es im Fußball schnell gehen kann, betont er auch. „Wir sind momentan auf einem Aufstiegsplatz, aber im Endeffekt ist es doch so: In fünf Spielen könnten wir auch auf einem abgeschlagenen Mittelfeldplatz sein.“ Das gleiche gelte - nur eben mit einer anderen Ausgangslage - auch für den ETuS.

Seine meiste Energie gehört aber bis zum Sommer erst mal weiter Teutonia SuS Waltrop. „Ich habe dem Verein gesagt, dass ich bis zum letzten Spieltag, egal ob wir dann noch aufsteigen können oder nicht, zu 100 Prozent bei der Sache bin“, erklärt Marco Gruszka, der mit der Entwicklung seiner aktuellen Mannschaft zufrieden ist.
Auch für den Verein findet er nur lobende Worte: „Er ist top geführt und sehr strukturiert, es macht Spaß hier. Für alle im Verein wäre es eine tolle Sache, wenn wir den Aufstieg schaffen würden.“ Doch warum verlässt er dann überhaupt den Tabellendritten der A2 und übernimmt die Nachfolge von Phillip Oligmüller beim ETuS Haltern?
Zukünftig mit dem Fahrrad zum Spiel?
Die Antwort ist ziemlich simpel: „Ich habe das mit Waltrop ein bisschen unterschätzt.“ Damit meint der 47-Jährige nicht seinen Verein, sondern die Fahrt zum Sportplatz. „Ich sitze jeden Tag eine Stunde im Auto“, erklärt er. Im Vorfeld hatte er nicht gedacht, dass er so lange nach Waltrop und zurück brauchen würde.
Irgendwann sei dann für ihn klar gewesen, dass einem Wechsel nichts mehr im Wege stehen würde, „wenn ich in Haltern einen Verein finde, bei dem ich mich wohlfühle, die Gespräche gut sind und auf den ich Lust habe“. Seit seinem Umzug in die Seestadt habe er nach und nach immer mehr Menschen kennengelernt, bis der Kontakt zu Marco Jünemann irgendwann entstand.
„Wir hatten uns dann getroffen und eins kam zum anderen“, so Gruszka weiter. „Für mich ist das super. Zeitlich lässt sich alles besser kombinieren.“ Auch seine Frau stehe voll hinter ihm. Sie freue sich, zukünftig auch mal eben mit dem Fahrrad zu einem Spiel ihres Mannes fahren zu können.
„Sehr familiärer Verein“
Auch ein Bier mit der Mannschaft nach dem Training sei zukünftig mal möglich. „Wenn du mit dem Auto da bist und auch noch so weit fahren musst, ist dieses Gesellige alles etwas schwieriger“, sagt er. Über den ETuS hat er bislang auch nur Positives gehört.
„Nach dem, was ich bisher mitbekommen habe und mir erzählt wurde, ist das ein sehr familiärer Verein mit einem guten Klima.“ Das ist ihm auch zukünftig noch sehr wichtig. „Wir reden hier von einem Kreisliga-Verein, davon gibt es Tausende. Aber da, wo man ist, soll es ja auch ein bisschen wie Familie sein“, erklärt er.
Seine Waltroper „Familie“ bei Teutonia SuS habe derweil sehr verständnisvoll auf seine Entscheidung reagiert. „Jetzt erst recht“, mag der eine oder andere womöglich gesagt haben. 13 Spieltage stehen in der Kreisliga A2 noch auf dem Programm. In der A1 sind es zwölf, doch der ETuS hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Wenn beide die Saison beenden, spielt ein Team im besten Fall in der A-Liga und eines wieder in der Bezirksliga. Marco Gruszka hätte mit Sicherheit nichts dagegen einzuwenden.
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