Der ETuS Haltern, das hatte Trainer Phillip Oligmüller in der Vergangenheit schon einige Male gesagt, hat definitiv kein Torwartproblem. „Unsere Torwartsituation ist ein absolutes Sahnestück“, stellte der ETuS-Coach nach dem knappen 0:1 (0:0) gegen A1-Tabellenführer TSV Raesfeld fest.
Diesmal saß Frank Böcker auf der Bank und Sebastian Arentz hütete den Halterner Kasten. „Beide sind absolut überragend und wir können uns bei beiden darauf verlassen, dass sie auch ein, zwei Dinger halten, die nicht haltbar aussehen“, so Oligmüller, der direkt zwei Szenen ansprach.
In der 78. Minute verhinderte Arentz ein Eigentor mit einem blitzschnellen Reflex, als Joel Ferraro den Ball unglücklich auf den zweiten Pfosten lenkte. In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit sah manch ein Zuschauer den abgefälschten Schuss von Christoph Platzek schon im Tor, doch wieder bekam der Halterner Torhüter seine Hand an den Ball.
Christoph Platzek verzweifelt
Platzek war es auch, der im Laufe der Partie am meisten an Sebastian Arentz und sich selbst verzweifelte. Seinen ersten Warnschuss aus 18 Metern hielt der ETuS-Rückhalt im Nachfassen (17.), keine Minute später war er wieder der Sieger, eine flache Hereingabe auf den zweiten Pfosten vom Raesfeld-Stürmer verpasste David Ronau knapp (21.) und kurz nach dem Wiederanpfiff verlor der Gäste-Spieler das Duell mit dem Torhüter nach einem langen Ball im Eins-gegen-eins (52.).
Kurz zuvor hatte er freistehend am Elfmeterpunkt vorbeigezogen (50.), und als Arentz bei einer Ecke mal geschlagen war, klärte Joel Ferraro den Kopfball von Christoph Platzek auf der Linie (66.). Wenig später war es dann aber doch so weit: Alexander Hölling schlenzte den Ball aus gut 17 Meter von links am Strafraum ins rechte Eck - 0:1 und das am Ende entscheidende Tor (68.).

In der Folge musste der ETuS offensiv mehr als in der ersten Stunde investieren. Bis dahin waren die Halterner vor allem damit beschäftigt, den technisch starken Tabellenführer so gut es geht im Zaum zu halten. Torchancen hatten die Gastgeber nur wenige - sowohl vor als auch nach dem Gegentor. Ein Schuss von Sebastian Mosig aus 18 Metern wurde zur Ecke abgewehrt (45.+1), der anschließende zweite Ball landete bei Verteidiger Marius Gröner, der aus der Drehung ein gutes Stück übers Tor schoss.
Die Raesfelder Defensive hielt dicht, wenngleich der ETuS in der Schlussphase deutlich mehr Ballbesitz als noch zuvor hatte. Ein letzter Schuss von Joel Ferraro ging noch links vorbei (90.+4), wenig später war Schluss. Die Gäste hatten zwar noch einige Male viel Platz vorne, weil der ETuS etwas mehr aufmachen musste, konnten diesen aber auch nicht mehr wirklich nutzen.
„Sie haben gut gekämpft“
„Dass wir heute nicht dominant das Spiel machen, damit haben wir gerechnet“, sagte Phillip Oligmüller hinterher. „Die Jungs haben es trotzdem sehr gut gemacht, haben gut gekämpft.“ Dass seine Mannschaft auch ein bisschen Glück hatte, nur mit einem Gegentor aus der Partie zu gehen, war dem ETuS-Trainer bewusst.

„Grundsätzlich bin ich aber echt einverstanden mit dem, was wir gemacht haben. Wir haben das defensive Zentrum gut dichtgehalten, haben dann aber vielleicht ein bisschen tief gestanden“, stellte er fest. „Das Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive ist ein bisschen zur Defensive hin gekippt.“
Das 0:1 war für ihn am Ende absolut in Ordnung. „Wenn wir mit 0:1 gegen eine Mannschaft verlieren, die sehr gut ist, und wir nach dem Spiel in der Kabine sitzen, uns in die Augen schauen und sagen können, dass jeder alles auf dem Platz gelassen hat, kann ich damit leben.“
Tor: 0:1 Hölling (67.)
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