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Ex-Halterner über TuS-Abgang: „Generell ist es doof, im Winter abzuhauen“
Fußball: Oberliga
Nils van den Woldenberg hat den TuS Haltern nach sechs Monaten verlassen. Der 19-Jährige erklärt den Grund für seinen Abgang und verrät, ob er im Guten mit dem TuS auseinandergegangen ist.
Nach sechs Monaten war schon wieder Schluss. Nils van den Woldenberg (19) hat den TuS Haltern am See nach einem halben Jahr wieder verlassen. Der Linksverteidiger erklärt den Grund und spricht über seine nächste Station.
„Letztendlich ist es relativ offensichtlich“, sagt der Essener, der aus der Jugend von RW Essen in die Seestadt gekommen war. „Ich hatte nicht so viel Spielzeit, wie ich es mir erhofft hatte.“ Der Aufwand, den er betrieben hatte, sei einfach zu groß für nur vier Oberliga-Einsätze über insgesamt 120 Minuten gewesen. „Das ist der Hauptgrund, dass ich jetzt leider im Winter weg bin.“
Dass er „leider“ sagt, hat ebenfalls einen einfachen Grund: Gefallen hatte es ihm beim TuS Haltern am See trotzdem. „Ich kam mit der Mannschaft super klar, das sind nette Jungs“, so der 19-Jährige. Und auch TuS-Trainer Timo Ostdorf kann und will er keinen Vorwurf machen.
Nils van den Woldenberg: „Ich mache dem Trainer keinen Vorwurf“
„Retrospektiv hätte man vielleicht sagen können, dass ich in dem ein oder anderen Spiel mal mehr Minuten hätte machen können“, sagt Nils van den Woldenberg. Dass daraus aber nur selten etwas wurde, hänge wohl auch an der sportlichen Situation.
Der TuS Haltern am See steckt nach einem guten Start im Abstiegskampf fest. Also dort, wo oft lieber auf Erfahrung gesetzt wird statt frische Seniorenspieler ins kalte Wasser zu werfen. Als Beispiel nennt er das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Finnentrop-Bamenohl.
„Das war ein richtiger Abstiegskampf“, erinnert er sich. 13 Feldspieler hatte Timo Ostdorf an diesem Mittwochabend zur Verfügung. „Die jüngsten drei saßen auf der Bank“, so van den Woldenberg. „Ich mache dem Trainer aber gar keinen Vorwurf.“
Dennoch musste für den Linksfuß nun eine Veränderung her. „Generell ist es doof, mitten in der Saison im Winter abzuhauen“, sagt er. Aber - und das betont er noch mal - der Aufwand für 120 Oberliga-Minuten in möglichen 15 Partien war schlichtweg zu groß.
Verlangt der TuS Haltern eine Ablöse für Nils van den Woldenberg?
Er sagt aber auch: „Es ist meine erste Seniorensaison. Da wäre es naiv, zu glauben, dass von Anfang an alles klappt.“ Nun ist er also auf der Suche nach einem neuen Verein. Noch kann er nichts verkünden, ist aber optimistisch, dass das in den nächsten Wochen der Fall sein wird.
„Das Wichtigste ist, dass ich jetzt in meiner Umgebung etwas finde“, sagt der Essener. „Welche Liga und welcher Verein es dann am Ende wird, kann ich noch nicht sagen.“
Da er im Winter wechselt, kann der TuS aber auch noch eine Ablöse für ihn verlangen. Und Nils van den Woldenberg glaubt auch, dass das der Fall sein wird. „Ich gehe aber davon aus, dass Tim Eibold (Leiter Seniorenfußball des TuS, Anm. d. Red.) mir da keine Steine in den Weg legen wird“, sagt er.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
