Zweimal war Thomas Fritzsche am ersten Spieltag der neuen Saison für Concordia Flaesheim mit dem Kopf zur Stelle. Dreimal traf er insgesamt beim 5:1-Sieg gegen den SV Hochlar 28. Der eine oder andere mag überrascht gewesen sein, doch anders als es beispielsweise auch der Autor dieses Textes im Live-Stream der A-Liga-Partie vermutet hatte, kann der 31-Jährige mittlerweile gut und gerne als Kopfballungeheuer bezeichnet werden.
Der 1,79 Meter große Flaesheimer glänzte nicht zum ersten Mal mit seiner Kopfballstärke, erzielte in den vergangenen Jahren wahrscheinlich sogar die meisten in seinem Team, vermutet er. Sein Geheimnis? „Das Timing. Anscheinend treffe ich oft die richtige Entscheidung“, sagt er gut gelaunt.
Die Stimmung könnte bei der Concordia kaum besser sein. Nach einem großen Umbruch und einer schwierigen Vorbereitung („Wir wussten noch nicht, wo wir stehen“) gewann der Bezirksliga-Absteiger erst im Kreispokal gegen Ligakonkurrent Teutonia SuS Waltrop mit 3:0 und ließ dann ein 5:1 bei Hochlar folgen.
Nach acht Jahren als Kapitän ist Schluss
„Die Laune nach dem Spiel war richtig gut. Garniert wurde das Ganze noch von der Nachricht, dass Michael Grothusmann Schützenkönig in Flaesheim geworden ist“, sagt Thomas Fritzsche über das Mitglied des Flaesheimer Staffs. Ein Teil der Mannschaft besuchte später noch das Schützenfest und ließ ihn dort hochleben.
Doch zurück zum Sportlichen: „Die beiden Siege taten gut“, sagt Flaesheims Ex-Kapitän, der das Amt nach acht Jahren freiwillig abgegeben hat. „Ich dachte mir, mit so einem Umbruch darf die Verantwortung auch mal weitergegeben werden.“

Damit will er sich keineswegs der Verantwortung entziehen, doch nach so langer Zeit als Kapitän sei es einfach auch mal Zeit für einen Wechsel gewesen. Außerdem ist er durch die Arbeit in Zukunft zeitlich mehr eingeschränkt als bislang. „Ich werde nicht immer da sein unter der Woche.“ Unterstützen möchte er das Team aber auch weiterhin überall dort, wo er gebraucht wird.
Viel helfen möchte er vor allem weiterhin auf dem Platz – und dabei seine Erfahrung an die jüngeren Spieler im Kader weitergeben. Von denen hat die Concordia spätestens seit diesem Sommer reichlich. „Ich habe von Anfang an gesagt, ich will den Umbruch mitmachen“, so Thomas Fritzsche.
„Da ist riesiges Talent vorhanden“
„Wir sprechen alle viel mit den jungen Spielern. Da geht es dann um Kleinigkeiten, um Details auf dem Platz.“ Fernab des Rasens halte sich die erfahrene Garde aber etwas zurück. „In der Kabine lassen wir sie laufen, sie sollen sich erst mal einleben und zurechtfinden.“ Dass das sehr schnell gelingt, davon ist er überzeugt.
Gerade für die Talente, die teilweise nun zum ersten Mal bei den Senioren spielen, seien die beiden Siege zum Start wichtig gewesen, um ein wenig anzukommen.
Mit Adrian Weinhold kam nur ein einziger externer Spieler neu dazu, der Rest stammt aus der eigenen A-Jugend. Der Ex-U19-Spieler des TuS Haltern am See steuerte die restlichen zwei Tore zum Flaesheimer Sieg in Recklinghausen-Hochlar bei.

„Er bringt eine unglaubliche Qualität mit. Es ist sehr einfach, mit ihm zu spielen“, sagt sein Teamkollege und erklärt: „Selbst wenn der Ball mal nicht genau auf ihn kommt, kann er ihn erlaufen. Er hat zudem eine gute Ausbildung beim TuS genossen.“ Die beiden hatten einen enormen Anteil am Auftaktsieg der Concordia. „Wir ergänzen uns ganz gut“, sagt Thomas Fritzsche, der aber auch die anderen Youngster im Team hervorhebt.
Das Zentrum bestand beispielsweise in der Abwehr aus Florian Reese und Michel Rohloff, davor spielen Dustin Penschuk und Paul Stockhofe. „Da ist riesiges Talent vorhanden“, schwärmt der 31-Jährige. „Es ist schön, dass Onne (Michael Onnebrink, Trainer, Anm. d. Red.) ihnen das Vertrauen schenkt – das haben sie sich aber auch erarbeitet.“
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