Kevin Lehmanns Freude war groß, als es für ihn am letzten Spieltag 2022 endlich wieder auf den Platz ging. Gegen die Spvgg. Erkenschwick lief der Spieler des TuS Haltern am See nach fast neun Monaten erstmals wieder auf, nachdem er sich im März am Knie verletzt hatte.
„Ich hing meinem Zeitplan schon vier, fünf Spiele hinterher“, so der 33-Jährige. „Ich hätte mir gewünscht, dass ich schon eher spielen kann. Ich hatte es auch versucht, aber bekam dann wieder Probleme und musste erneut etwas pausieren.“ Seine Ärzte hatten ihm damals gesagt, dass er nach ungefähr sechs Monaten wieder einsteigen könnte. „Dass ich doch so lange brauche, hatte ich nicht erwartet“, sagt er.
Und dass es dann im letzten Pflichtspiel des Jahres noch mit dem Comeback klappte und auch noch ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein, sei einfach passend gewesen.
Wo spielt Kevin Lehmann zukünftig?
Zwei Wochen lang konnte er zuvor voll mittrainieren, die Personaldecke war zu diesem Zeitpunkt relativ dünn bei den Halternern - es war also der perfekte Moment für Kevin Lehmanns Rückkehr. „Ich hatte mich riesig gefreut, dass ich spielen konnte und auch danach, dass ich keine Probleme hatte“, sagt er.
Dass es gegen den Spitzenreiter ein 0:3 gab, sei dann zwar schade gewesen, doch die Freude über das Comeback war groß. „Wir hatten natürlich gehofft, dass wir vielleicht was mitnehmen können“, sagt er. Mit seinem eigenen Spiel war er derweil zufrieden. „Ich war überrascht, dass es schon wieder so gut geklappt hat“, so der gegen die Spvgg. im zentralen Mittelfeld zum Einsatz gekommene Lehmann.

Dort spielte er auch schon in der Vergangenheit bei Erkenschwick, bildete gemeinsam mit Lukas Große-Puppendahl die „Doppel-Sechs“. Nun ist „Puppi“ nicht mehr sein Mitspieler, sondern sein Trainer. Wird er ihn auch weiterhin im Zentrum einsetzen?
„Er weiß, was ich da leisten kann“, sagt Kevin Lehmann. „Er weiß aber auch, dass ich fast überall sonst auch spielen kann.“ Einzig in der Innenverteidigung muss sich Halterns Trainer andere Spieler suchen. Auf welcher Position es für den Routinier nun weitergeht, darüber sei noch nicht gesprochen worden.
Klar ist hingegen auch weiterhin, dass Kevin Lehmann nicht bei jeder Trainingseinheit dabei sein kann. Das wurde auch schon im Sommer bei seiner Verlängerung besprochen. Denn mittlerweile ist der Halterner zum zweiten Mal Vater geworden, die Familie hat Priorität.
Hut ab, wie er die neue Rolle direkt angenommen hat“
Bei seiner Mannschaft war er in den vergangenen Monaten dennoch so häufig, wie die Zeit es zuließ. „Bei Heimspielen zum Beispiel war ich eigentlich immer mit der Familie da.“ Der Kontakt zur Mannschaft blieb weiter eng. Und so erlebte er auch als verletzter Spieler den schwachen Saisonstart, die Trennung von Trainer Timo Ostdorf und den Aufschwung mit Lukas Große-Puppendahl als neuen Coach mit.
„Nach dem Trainerwechsel ging einfach ein Ruck durch die Truppe“, erklärt er. „Vielleicht war es nötig, einfach mal einen Cut zu machen.“ Dass die Wahl der Verantwortlichen dann auf Große-Puppendahl fiel, sei eine gute Entscheidung gewesen. „Er macht das richtig gut. Hut ab, wie er die neue Rolle direkt angenommen hat.“
Unter dem neuen Trainer stabilisierte sich der TuS und baute ein Polster von fünf Punkten auf den ersten Abstiegsrang auf. „Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde noch einige Punkte mehr sammeln können, sodass wir uns von den Abstiegsrängen fernhalten“, sagt Kevin Lehmann, der zuversichtlich ist.
Ein Grund dafür neben dem Aufwärtstrend vor der Winterpause: Einige Spieler kehren zurück. „Und ich hoffe, dass Jonah Sandkühler auch bald zurückkommen kann“, so der 33-Jährige. Sandkühler fiel lange wegen den Folgen einer Corona-Infektion aus und hatte auch nach seinem Comeback mit einigen Rückschlägen zu kämpfen.
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