Schon am Wochenende: Helfer erwarten Flüchtlingswelle in Dortmund
Ukraine-Krieg
Zahlreiche Organisationen bereiten sich in Dortmund auf die Ankunft hunderter Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Es gibt zentrale Ansprechpartner und den Appell, auf Sachspenden zu verzichten.

Kinder schlafen am frühen Morgen auf dem Boden in der Bahnhofshalle von Przemysl in der Nähe des ukrainisch-polnischen Grenzübergangs. © picture alliance/dpa
Die ersten Ukrainer, die vor der russischen Invasion ihres Heimatlandes geflohen sind, haben Dortmund bereits erreicht. Nun bereiten sich zahlreiche Hilfsorganisationen auf ein „Flüchtlings-Wochenende“ vor, wie sie am Freitagmorgen (4.3.) mitgeteilt haben.
Der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der freien Wohlfahrtspflege spricht von Informationen, nach denen eine gewisse Menge an Flüchtlingen an diesem Wochenende Dortmund erreichen werde. Zur Arbeitsgemeinschaft gehören Awo, Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Jüdische Kultusgemeinde.
Um die ankommenden Menschen bestmöglich versorgen zu können, haben sich die sechs Verbände eng zusammengeschlossen. „Am Wochenende könnten schon mehrere hundert Geflüchtete bei uns ankommen“, sagt Leonid Chraga, Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde.
„Wie viele davon bei Verwandten und Freunden unterkommen oder die Hilfe unserer Gemeinschaft brauchen, können wir noch nicht abschätzen“, so Chraga: „Auf jeden Fall werden wir mit noch mehr Dolmetschern unterstützen, als ursprünglich geplant war.“
Zentrale Anlaufstelle im Propsteihof
Die Caritas erweitert die Öffnungszeiten der Anlaufstelle für Flüchtlinge im Propsteihof in der City deutlich und wird, auch an Wochenenden, von 8 bis 22 Uhr mit Helfern vor Ort sein. Ukrainisch- und russischsprachige Dolmetscher seien vor Ort.
„Das gesamte Engagement und die erweiterten Öffnungszeiten wären nicht möglich, ohne die große Gruppe der Ehrenamtlichen“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir möchten uns jetzt schon einmal bei allen bedanken, die sich in den letzten Tagen bei uns gemeldet haben und die wir auch gut gebrauchen können“, sagt Ansgar Funcke, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Auch die eigens für Flüchtlinge und Helfer eingerichtete Hotline wird in den kommenden Tagen täglich besetzt sein.
Zu erreichen sind die Fachleute unter Tel. (0231) 72 60 60 60.
Ein sehr wichtiger Partner in der Aufnahme Geflüchteter sei zudem die Bahnhofsmission, geführt von der Diakonie und In Via, einem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit. Auch sie wappnen sich für das Wochenende.
Geld aktuell besser als Sachspenden
Menschen in Dortmund, die helfen wollen, werden nachhaltig um Geldspenden gebeten. Sachspenden seien lieb gemeint, aktuell aber nicht das optimale Mittel, wie die Verbände mitteilen.
„Wir haben hier im Moment alle Hände voll zu tun in der Versorgung der ankommenden Menschen“, schreibt Grzegorz Kowalczuk, Mitarbeiter der polnischen Caritas. Gespendete Kleidung nach Größen zu sortieren, könne aktuell wichtige Zeit kosten. Für die Hilfsorganisationen sei es einfacher, Geldspenden anzunehmen, um dann gezielt einkaufen zu können.