Jobgarantie bis 2026: Aufatmen bei Thyssen-Krupp in Dortmund

1350 Beschäftigte

Die Konzernspitze von Thyssen-Krupp hat den Beschäftigten an den Stahl-Standorten im Zuge der geplanten Tata-Fusion eine Jobgarantie gegeben: bis 2026. Die Betriebsratsvorsitzende auf der Westfalenhütte in Dortmund ist „mehr als zufrieden“.

DORTMUND

, 23.12.2017, 11:40 Uhr / Lesedauer: 2 min
Blick auf das Werkstor von Thyssen-Krupp auf der Westfalenhütte.

Blick auf das Werkstor von Thyssen-Krupp auf der Westfalenhütte.

Im April, zwei Tage vor Ostern, äußerte die Betriebsratschefin von Thyssen-Krupp Steel in Dortmund ihre Sorge, auf der Westfalenhütte könnten Stellen wegfallen. Am Freitag nun, zwei Tage vor Heiligabend, war Sabine Birkenfeld besser gelaunt: „Wir sind mehr als zufrieden“, sagte sie. Thyssen-Krupp hat den Mitarbeitern der Stahlsparte eine Beschäftigungsgarantie bis Ende September 2026 zugesagt. Dazu hatten Konzern, IG Metall und Betriebsräte im Zuge der Fusion mit Tata Steel lange verhandelt.

Thyssen-Krupp Steel in Dortmund: Jobgarantie bis 2026

Auf der Westfalenhütte arbeiten 1350 Menschen. Für sie sei die Jobgarantie über neun Jahre „historisch“, sagt Birkenfeld. Es gebe keine betriebsbedingten Kündigungen. Für Birkenfeld ist klar, dass die Streiks, zuletzt im November, dazu beigetragen haben: „Ohne unsere Belegschaft hätten wir das nicht erreicht.“ Im Januar stimmen alle Mitarbeiter über das Verhandlungsergebnis ab, Birkenfeld erwartet ein positives Votum. Obgleich viele generell gegen eine Fusion mit Tata seien.

Ungeachtet der Jobgarantie bleibt es dabei, dass Thyssen-Krupp über alle Stahl-Standorte hinweg 2000 Stellen sozialverträglich abbauen will. Dass auch einige Stellen in Dortmund wegfallen, ist nicht ausgeschlossen: Birkenfeld sieht dafür aber in der Produktion auf der Westfalenhütte keine Möglichkeit.

Warten auf zweite Feuerverzinkungsanlage

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann sagte am Freitag, es sei dringend Zeit, eine zweite Feuerverzinkungsanlage auf der Westfalenhütte zu bauen. Sabine Birkenfeld ist „vorsichtig optimistisch“, dass sich in der Sache bald etwas tut.

Sie glaube, dass beim Vorstand angekommen sei, dass Thyssen-Krupp eine weitere solche Anlage brauche. Und hofft, dass die Anlage nach Dortmund kommt. Die 2001 auf der Westfalenhütte eingeweihte Feuerverzinkungsanlage kostete 128 Millionen Euro. Günstiger dürfte eine neue, modernere Anlage kaum sein. Der Betriebsrat rechnet damit, dass mit ihr 100 zusätzliche Arbeitsplätze verbunden wären.

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