Video-Besichtigung: Haus mit Charme der 70er-Jahre und einigen Mängeln

Serie Haus-Schau

Hausbesichtigungen sind für Käufer eine aufregende Sache. In der neuen Serie „Haus-Schau“ gucken wir in Immobilien, die gerade angeboten werden – und geben Tipps, worauf man achten muss.

Dortmund

, 26.08.2022, 10:00 Uhr

Als Immobilienmakler Benedikt Kuhne die hölzerne Haustür mit dem Buntglas der 70er-Jahre aufschließt, ist schon zu erahnen, dass man hier nicht sofort einziehen kann. „Es gibt schon einiges zu renovieren“, sagt er zu dem Einfamilienhaus in guter und ruhiger Wohnlage in Wickede.

Ist der Keller feucht? Ist das Dach dicht? In welchem Zustand sind die Bäder, die Heizungsanlage und die Elektrik? Das sind die zentralen Fragen bei einer Hausbesichtigung, weil Defizite hier richtig ins Geld gehen können.

Aber auch Fragen wie „Wie ist die Ausrichtung des Gartens?“ oder „Passen unsere Möbel in die Räumlichkeiten“ sind Fragen, die sich vor Ort gut klären lassen. „Darum ist ein Rundgang mit ausreichend Zeit durch ein Kaufobjekt sehr wichtig“, sagt Benedikt Kuhne.

Bis zum Mai dieses Jahres war das Haus in Wickede, das 1970 auf einem rund 538 Quadratmeter großen Grundstück in massiver Bauweise errichtet wurde, bewohnt. Ein Sanierungsstau ist geblieben. Mögen das in die Jahre gekommene Parkett im Wohnzimmer oder die tiefblauen Fliesen im Bad ja noch Geschmacksache sein, so ist die zweiadrige Elektrik auf jeden Fall dringend zu erneuern.

„Immer einen Blick in den Sicherungskasten werfen“

„Wer eine Bestandsimmobilie kauft“, sagt Benedikt Kuhne sofort zu Beginn der Hausbesichtigung, „sollte immer einen Blick in den Sicherungskasten werfen. Es ist wichtig, wie die Hauselektrik abgesichert ist und dass es einen FI-Schalter gibt.“

Das geräumige und freistehende Einfamilienhaus wurde 1970 gebaut, bietet 115 Quadratmeter Wohnfläche und liegt in einer ruhigen Wohnsiedlung in Dortmund-Wickede.

Das geräumige und freistehende Einfamilienhaus wurde 1970 gebaut, bietet 115 Quadratmeter Wohnfläche und liegt in einer ruhigen Wohnsiedlung in Wickede. © Peter Wulle

In dem Uralt-Sicherungskasten, den er öffnet, gibt es ihn nicht. Hier für eine moderne Elektrik zu sorgen und die Leitungen im Haus zu erneuern, ist für den Hauskäufer sicher „ein Kostenpunkt“.

Benedikt Kuhne empfiehlt: „Was genau nötig ist und welchen Umfang die Arbeiten haben, dazu sollte man sich von einem Fachmann beraten lassen.“

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Für 435.000 Euro bietet Benedikt Kuhne das freistehende Haus mit großer Terrasse und schönem Garten im Internet an. Dass man dafür hier längst keine bezugsfertige Immobilie bekommt, ist augenfällig. Die Mängel sind hier gar nicht versteckt, sondern offensichtlich.

Alle Fenster des Einfamilienhauses sind aus Holz

Benedikt Kuhne zeigt auf die Fenster in dem grundsätzlich hellen und lichtdurchfluteten Haus: „Die sind alle aus Holz und müssten eigentlich im ganzen Haus gegen dreifach verglaste Kunststoff-Fenster ausgetauscht werden. Es lohnt sich wegen des dann geringeren Energieverbrauchs auch, das zu investieren.“

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Das Haus verfügt über eine Wohnfläche von gut 115 Quadratmetern auf zwei Wohnetagen. In der unteren Etage befinden sich Küche, Wohn- und Essbereich mit einem offenem Kamin und Zugang auf die Terrasse sowie ein Gäste-WC. Im Obergeschoss befinden sich zwei Kinderzimmer sowie das Elternschlafzimmer und das Hauptbadezimmer.

Wie Benedikt Kuhne hier zeigt, ist es im Garten sehr idyllisch - auch wegen der an dieser Seite grün berankten Fassade.

Hereinspaziert zur Hausbesichtigung: Immobilienmakler Benedikt Kuhne ist im Raum Dortmund tätig und führte die Redaktion durch ein freistehendes Einfamilienhaus im Stadtteil Wickede.de. © Peter Wulle

Benedikt Kuhne führt uns in den Keller, der viel Platz bietet für Hobbyhandwerker und in dem es Stauräume und Lagermöglichkeiten gibt. Was auch nicht fehlt, ist ein Partyraum, wie er in den 70ern fast immer dazu gehörte. „Der Keller ist trocken, Feuchtigkeit gibt es hier nicht“, sagt Kuhne und öffnet dann eine schwere, feuerfeste Tür.

Außenbereich mit großer Terrasse und Gartenhaus

„Das ist die Tür zum Heizöl-Tank“, so der Makler. Angesichts der aktuellen Preisentwicklung für fossile Energieträger macht er keinen Hehl daraus, dass auch hier ein Modernisierungsbedarf angezeigt ist.

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Richtig schön ist auf jeden Fall der Außenbereich mit einer großen Terrasse und einem Garten samt Gartenhaus sowie einem großen Pkw-Stellplatz vor dem Haus.

Richtig idyllisch wird es durch die zum Garten hin liegende, grüne Fassade. „Die kann man auch so berankt lassen, die Fassade dahinter ist vollkommen in Ordnung“, sagt Benedikt Kuhne. Wer sich für die Immobilie interessiert, kann sich unter Tel. (02306) 3210 an ihn wenden.

Wenn auch Sie uns Ihr zum Verkauf stehendes Haus bei einem solchen Video-Rundgang zeigen und vorstellen möchten, dann wenden Sie sich per Mail an unseren Redakteur peter.wulle@ruhrnachrichten.de

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