Sozialamt reduziert Öffnungszeiten für Ukraine-Geflüchtete weiter
Flucht aus der Ukraine
Erst vergangene Woche wurden die Öffnungszeiten des Sozialamtes in Dortmund angepasst, weil weniger Geflüchtete aus der Ukraine ankommen. Nun reduzieren sich die Zeiten wieder. Was plant das Sozialamt?

Ukrainerinnen und Ukrainer – wie hier am polnischen Grenzübergang in Medyka – fliehen aus ihrer Heimat nach Deutschland, auch nach Dortmund. © picture alliance/dpa (Symbolbild)
Weil weniger Geflüchtete aus der Ukraine in Dortmund ankommen, ändert das Dortmunder Sozialamt seine Öffnungszeiten noch weiter. Das teilte die Stadt Dortmund in einer Pressemitteilung am Mittwoch (30.3.) mit.
Erst am Freitag zuvor (25.3.) wurden die Öffnungszeiten der Dortmunder Sozialämter angepasst.
Zahl der Anträge sinkt
„Wir können – ohne unseren Service für die Flüchtlinge einschränken zu müssen – auf die bisherige Öffnungszeit am Sonntag in Hörde verzichten“, wie Sozialamtsleiter Jörg Süshardt in der Pressemitteilung zitiert wird.
Laut Süshardt würde die Zahl der Neuanträge von Geflüchteten immer weiter sinken. Am vergangenen Sonntag (27.3.) seien nur 13 Geflüchtete nach Hörde gekommen, um Anträge zu stellen. Das Sozialamt will durch die Änderung die Teams verstärken, die sich um die Bewilligung bereits gestellter Anträge kümmert, so Süshardt.
Das Sozialamt in Hörde (Entenpoth 34) hat ab sofort montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 12 Uhr. In der Nordstadt (Leopoldstraße 16-20) ist das Sozialamt montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet. Am 1. April allerdings wegen Reparaturarbeiten nur bis 12 Uhr. An beiden Orten können Neuanträge gestellt werden, Termine für Gespräche bekommt man für den Standort in Hörde.
Geflüchtete werden in NRW umverteilt
Geflüchtete, die sonntags in Dortmund ankommen, können von 17 bis 9 Uhr zum Fritz-Henssler-Haus gehen, dort gibt es eine erste Anlaufstelle mit einer Übernachtungsmöglichkeit und Verpflegung. Die Stadt Dortmund verweist zudem auf die Einrichtungen Train of Hope (Münsterstraße 54), Caritas (Propsteihof 10) und die Bahnhofsmission im Hauptbahnhof.
Weniger Andrang bei den Sozialämtern gebe es laut Sozialdezernentin Birgit Zoerner deshalb, weil weniger Geflüchtete aus der Ukraine in Dortmund ankommen, außerdem werden die Menschen in NRW seit vergangener Woche auf die Kommunen verteilt, auf Grundlage des sogenannten „Königsteiner Schlüssels“.
In Dortmund würden wie in anderen großen Städten auch deutlich mehr Geflüchtete ankommen, als nach dem Königsteiner Schlüssel aufgenommen werden müssten. Die Stadt sei ein Verkehrsknotenpunkt, vielen Geflüchteten sei Dortmund auch aus anderen Zusammenhängen ein Begriff.
Geflüchtete, die „zufällig“ in Dortmund ankommen und über keine Kontakte oder Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt verfügen, werden nach Abstimmungen mit dem Land NRW in eine Landeseinrichtung gebracht und von dort aus anderen Kommunen zugewiesen, die noch Kapazitäten haben.