Das neue Wohnen in Westerfilde soll bezahlbar bleiben

Vonovia

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach verschaffte sich einen Eindruck von der laufenden Modernisierung im Quartier an der Westerfilder Straße. Kritik kommt vom Mieterverein.

Westerfilde

, 25.08.2018, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Empfingen die Ministerin Ina Scharrenbach(Mitte) in Westerfilde (v.l.): Bereichsleiterin Stadterneuerung Susanne Linnebach, Planungsamtsleiter Ludger Wilde, Vonovia-Chef Rolf Buch und Thomas Böhm vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung.

Empfingen die Ministerin Ina Scharrenbach(Mitte) in Westerfilde (v.l.): Bereichsleiterin Stadterneuerung Susanne Linnebach, Planungsamtsleiter Ludger Wilde, Vonovia-Chef Rolf Buch und Thomas Böhm vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung. © Vonovia/Simon Bierwald

Sie ließ sich zwar in einer schwarzen Limousine vorfahren, die Landesbauministerin Ina Scharrenbach (CDU), sprach dann aber während eines Rundgangs durch das Wohnquartier nördlich der Westerfilder Straße mit den Vonovia-Mieterinnen Monika Hohmann und Walburga Ströter auf Augenhöhe.

„Es tut sich was in Westerfilde“

„Vielen geht es zwar zu langsam, aber es tut sich was in Westerfilde“, sagten die beiden Frauen. Und es komme nun drauf an, dass Vonovia bei der Auswahl der Neumieter sorgfältig agiere und die Mieten nicht so erhöhe, dass viele Bestandsmieter sich die modernisierten Wohnungen nicht mehr leisten können. „60 Prozent der Menschen hier erhalten Geld aus öffentlichen Töpfen“, machte Monika Hohmann der Besucherin aus Düsseldorf klar.

3,4 Millionen Euro vom Land

Ina Scharrenbach sah sich auf Einladung des Wohnungsunternehmens Vonovia eine modernisierte Musterwohnung an und verschaffte sich generell einen Überblick über die 2016 mit Fördergeldern des Landes gestartete Quartiersentwicklung und Modernisierung in Westerfilde. Vonovia investiert dort rund 23 Millionen Euro. „Die Landesregierung“, so sagte Ministerin Scharrenbach, „fördert dieses Projekt mit rund 3,4 Millionen Euro im Rahmen der öffentlichen Wohnraumförderung. Anpassungen an heutige Wohnbedürfnisse, Erhöhung der Energieeffizienz und Investitionen in das Quartier tragen zu einem modernen Wohnumfeld unter bezahlbaren Bedingungen bei.“

Die Mieter sollen bleiben

Bezahlbar sei das Wohnen in Westerfilde für Vonovia-Mieter auch in Zukunft, betonte Rolf Buch, der Vorstandsvorsitzende von Vonovia. „Wir wollen, dass die Leute bei uns wohnen bleiben. 5,60 Euro pro Quadratmeter beträgt der Mietpreis für öffentlich geförderte Wohnungen, der freie Mietpreis liegt einen Euro höher und beträgt 6,80 Euro“, sagte Buch. Und Monika Hohmann und Walburga Ströter vom Mieterbeirat versicherte er, dass man selbstverständlich sehr großen Wert auf eine gute Mieterstruktur legen werde. „Wir investieren hier sehr viel Geld – da liegt es in unserem Interesse, auch vernünftige Mieter zu haben.“

2016 wurde in Westerfilde-Süd begonnen

Seit 2015 ist Vonovia in Westerfilde präsent, rund 1000 Wohnungen gehören dort zum Bestand. Die Wohnungen befinden sich überwiegend in vier- bis achtgeschossigen Gebäuden aus den 1970er-Jahren.

In Westerfilde-Süd wurden seit 2016 bereits die meisten Wohnungen saniert. Das aktuelle Projekt umfasst nördlich der Westerfilder Straße 640 Wohnungen – und ist laut Rainer Stücker vom Mieterverein Dortmund ein Vonovia-Vorzeigeprojekt. „Für Westerfilde ist es total wichtig, aber außerhalb von Westerfilde klappt eine Kompromiss-Regelung in Sachen Mietpreiserhöhung für Bestandsmieter überhaupt nicht“, sagt Stücker im Gespräch mit unserer Redaktion. Da rufe Vonovia nach einer Modernisierung Mieten weit oberhalb von 7 Euro auf. „Westerfilde ist da die Ausnahme in Dortmund – und genau da kommt die Ministerin hin, genau das wird groß abgefeiert“, so Stücker.

Ein gläserner Hingucker

Zum Umfang der Modernisierungen in Westerfilde-Nord gehören neue Heizkörper und -stränge, die Sanierung von Bädern und Balkonen, die Neugestaltung der Eingangsbereiche und Waschbetonfassaden. Besonders ist die Neugestaltung der Eingangsbereiche am Gerlachweg 7 und 9. Eine gläserne Hausmeister-Loge soll der Hingucker im ganzen Viertel werden.

Nach gut einer Stunde stieg Ministerin Ina Scharrenbach mit einer klaren Überzeugung wieder in ihre schwarze Limousine: „Die Mittel des Landes sind hier gut angelegt.“

Vonovia ist Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen. Seit 2013 ist das in Bochum ansässige Unternehmen börsennotiert, seit September 2015 im DAX 30 gelistet. 2017 vermeldete das Unternehmen gegenüber seinen Aktionären ein Rekordwachstum. Der Mieterverein Dortmund und Umgebung kritisiert, dass dieses Rekordergebnis vor allem durch überdurchschnittliche Mietsteigerungen zustande gekommen sei. Vonovia besitzt rund 394.000 Wohnungen in Deutschland und Österreich.

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