Das müssen Sie über Djelem Djelem wissen

Roma-Festival im Oktober

Das Festival Djelem Djelem will die Kultur der Roma näher bringen - mit Musik, Tanz, Literatur, Gesprächen. Zum fünften Mal läuft das Fest noch bis zum 9. Oktober. Wir haben das Programm in der Übersicht.

DORTMUND

, 17.09.2017, 03:02 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der homosexuelle Roma Gianni Jovanovic erzählt gleich an zwei Abenden während des Festivals Djelem Djelem aus seinem bewegten Leben.

Der homosexuelle Roma Gianni Jovanovic erzählt gleich an zwei Abenden während des Festivals Djelem Djelem aus seinem bewegten Leben.

Etliche Einrichtungen, Organisationen und Vereine beteiligen sich an Djelem Djelem. Es geht es um Gemeinsamkeit, darum, dass die Kultur der Roma auch zu unserer Kultur gehört, weil diese Menschen hier zu Hause sind. Gerade in Dortmund. Und darum, dass sich in der Stadt auch einiges tut für die Lebenssituation der Roma. "Wir wollen gemeinsam feiern", sagt Gerda Kieninger, Mitgastgeberin des Festivals. Sie betont das Wort "gemeinsam" ausdrücklich. 

Das Programm

3. Oktober

Konzert: Los geht’s im Domicil an der Hansastraße mit einem Auftritt der Roma-Brass-Band Mahala Rai Banda aus Bukarest. Gefeiert werden soll ab 19 Uhr zu treibenden Melodien – einer Mischung aus Hip-Hop, Pop, Jazz und Gypsyfolk.

4. Oktober

Eröffnung: Die offizielle Eröffnung des Festivals folgt an Tag zwei. Im Theater im Depot beginnt um 18 Uhr die Performance "Wie tickst du eigentlich?". 15 Kinder – Roma, aber auch andere Dortmunder – haben sich zwei Monate lang getroffen und ein Stück um die Themen Rhythmus und Heimat gestaltet. Danach schließt sich eine Lesung von Samuel Mago an. Er wurde in Budapest geboren, stammt aus einer Roma-Familie, wuchs in Wien auf. Und: Er setzt sich stark für die Rechte der Volksgruppe ein.

5. Oktober

Weiterbildung: Zum Thema „Antiziganisumus“, dem Rassismus gegen Sinti und Roma, können sich Schulsozialarbeiter von 9 bis 15.30 Uhr im Theater im Depot fortbilden.

Come Together: Im Dietrich-Keuning-Haus treffen sich ab 19.30 Uhr Kinder und Jugendliche. Es gibt Musik und vor allem Raum für Gespräche.

Lesung: Gianni Jovanovic habe eine faszinierende, schillernde Biografie, sagt Berthold Meyer vom Theater im Depot. Jovanovic kommt aus einer Roma-Familie, zog mit seinen Eltern von Stadt zu Stadt, ohne festen Wohnsitz. Mit 14 war er verheiratet, mit 18 hatte er zwei Kinder – aber: Jovanovic ist homosexuell. Mit 21 outet er sich. In der Auslandsgesellschaft gibt er bei seiner Lesung ab 20 Uhr Einblicke in sein Leben.

6. Oktober 

Party: Bei der Blockparty ab 18 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus wird der Hip-Hop gefeiert. Mit Skaten, Graffiti, Breakdance, Rappen. Zudem treten einige Bands und Musiker auf, unter anderem Gipsy Mafia, SBK Basement und Punkt und Komma.

Theater: Ein Wiedersehen mit Gianni Jovanovic. Im Theater im Depot präsentiert er eine Mischung aus Kabarett und biografischem Theater. Der Titel "Rotationseuropäer – intersektional und trotzdem sexy", ab 20 Uhr.

7. Oktober 

Tanzwettbewerb: Im Keuning-Haus wird von 13 bis 18 Uhr getanzt. Beim Tanzwettbewerb können Mädchen – ausdrücklich alle Mädchen, nicht nur Roma-Mädchen – von 8 bis 18 Jahre mitmachen. Eine Jury kürt die besten Tänzerinnen.

8. Oktober 

Demonstration: Auf dem Nordmarkt startet um 13.30 Uhr eine Demonstration für Vielfalt und Toleranz.

Familienfest: Die Demonstration endet im Dietrich-Keuning-Haus, dort geht es ab 14 Uhr mit einem Familienfest weiter: mit Balkan-Musik, internationalen Spezialitäten und Spielangeboten.

Film: Das Kino Sweet Sixteen im Depot zeigt um 19 Uhr den Film "The Awakening" von Kenan Emini. In der Dokumentation geht es um die politische und soziale Lage von Roma und Europa und die Folgen für die, die abgeschoben werden.

9. Oktober 

Symposium: Zum Abschluss wird im U-Turm ab 9.30 Uhr den ganzen Tag lang zum Thema "Roma in Europa – der Kampf für ein würdiges Leben" diskutiert.

Djelem Djelem, das ist die große Hoffnung, soll mehr Verständnis für die Situation von Roma in Europa, in Deutschland und in Dortmund ermöglichen. Sami Dzemailovksi vom Roma-Kultur-Verein Carmen sagt: "Wir brauchen noch mehr Brückenbauer."

Freier Eintritt – mit einer Ausnahme
Djelem Djelem ist der Titel eines Liedes, das wiederum die internationale Hymne der Roma ist.
Das Festival geht vom 3. bis 9. Oktober (Dienstag bis Montag) an verschiedenen Orten, vor allem in der Nordstadt.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei – bis auf eine Ausnahme: das Auftaktkonzert mit Mahala Rai Banda am 3. Oktober im Domicil.
Karten dafür kosten 28 Euro an der Abendkasse, im Vorverkauf sind es 25 Euro, erhältlich
Weitere Infos zum Festival gibt es unter 

 

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