Roma präsentieren auf Nordmarkt erstmals ihre Kultur
Kulturfest "Djelem Djelem"
Wenn von Roma in der Nordstadt die Rede ist, dann oft im Zusammenhang mit Armut, vermeintlicher Kriminalität und Prostitution. Das Kulturfestival "Djelem Djelem" auf dem Nordmarkt zeigte am Sonntag, wie einseitig diese Betrachtung ist. Es wurde eine gelungene Premiere.

Neben vielen Aktionen wie Dosenwerfen und Kinderschminken wurde auf einer Bühne die Vielfalt der Roma-Kultur präsentiert, etwa mit Tanz und Musik.
Es roch nach Bratwurst und Crêpes, Kinder mit geschminkten Gesichtern tobten herum und standen Schlange beim Dosenwerfen: Das Kulturfestival auf dem Nordmarkt war ein ganz normales Familienfest. Nur die traditionelle Roma-Musik auf der Bühne verriet, dass es hier um mehr ging: Roma aus der Nordstadt wollten ihre Kultur präsentieren und einen Raum schaffen für Austausch mit ihren Nachbarn. Das Kulturfestival haben diese Organisationen gemeinsam mit Roma-Vertretern auf die Beine gestellt, um die andere Seite der Medaille zu zeigen: Die kulturelle Vielfalt und das Potential, das Roma mitbringen. Die städtischen Kitas nutzten das Familienfest, um Roma-Familien über ihre Angebote zu informieren. „Wir würden gerne noch mehr Roma-Kinder aufnehmen“, erklärte Kerstin Steinborn von der Kita Dürener Straße. Probleme habe es dabei bisher keine gegeben: „Kinder spielen einfach miteinander, ohne Vorurteile.“