Amazon-Standort Dortmund wird größer als bekannt
Gleich zwei Hallen entstehen
Der Amazon-Standort Dortmund wird erheblich größer als bislang bekannt: Direkt neben dem sechs Fußballfelder großen Logistikzentrum, das im Oktober 2017 startet, entsteht auf der Westfalenhütte eine zweite Halle. Damit wird es auch mehr Jobs geben. Von offizieller Seite hält man sich aber noch völlig bedeckt.

Das Amazon-Logistikzentrum Dortmund ist längst im Bau. Am Donnerstag gab es den verspäteten ersten Spatenstich.
Auf der Westfalenhütte entsteht ein 45.000-Quadratmeter-Logistikzentrum für den Online-Händler Amazon – so viel war schon bislang klar. Am Donnerstagmittag beim Spatenstich für die längst im Bau befindliche Immobilie erfuhr unsere Redaktion: Direkt nebenan wird eine weitere, 30.000 Quadratmeter große Halle für Amazon hochgezogen.
Zweite Halle für Amazon - damit ist der Logistikpark Westfalenhütte voll
Beim Spatenstich gab es offiziell kein Wort dazu, dass der Amazon-Standort Dortmund erheblich größer wird als bislang bekannt. Doch genau das ist der Fall: Der Online-Riese bezieht nicht nur eine, sondern zwei Hallen:
- Im Oktober 2016 kündigte Amazon an, im Oktober 2017 sein zehntes deutsches Logistikzentrum in Dortmund zu eröffnen. Im Logistikpark auf der Westfalenhütte. Dessen Betreiber, das Hamburger Unternehmen Garbe Industrial Real Estate, investiert 59 Millionen Euro in den Bau samt Erschließung. Amazon ist Mieter der riesigen Halle und investiert selbst 27 Millionen Euro in die Technik.
- Direkt neben dem über sechs Fußballfelder großen Amazon-Logistikzentrum lag die – bislang – letzte freie Fläche im Logistikpark Westfalenhütte. Doch die wird nun bebaut, damit ist der Park voll: Garbe, so Geschäftsführer Jan Dietrich Hempel, errichtet für 34 Millionen Euro eine weitere Halle, über vier Fußballfelder groß (30.000 Quadratmeter). „Der Mieter will noch nicht genannt werden“, sagt Hempel.
Der Mieter ist: Amazon.
Die zusätzliche Halle wird erst später in Betrieb genommen
Eine Sprecherin des Unternehmens kommentierte das am Donnerstag nicht, eine Unterlage für die nächste Sitzung des Dortmunder Bauausschusses lässt jedoch keinen Zweifel daran:
„Für die letzte freie Fläche im Logistikpark Westfalenhütte liegt der Bauantrag der Firma Garbe vor, die für den zukünftigen Nutzer – das Logistikunternehmen Amazon – das Bauvorhaben umsetzt.“
Nach Informationen unserer Redaktion wird die zweite Halle nicht auch im Oktober 2017 den Betrieb aufnehmen, sondern erst später. Wofür Amazon diese nutzt, scheint noch offen zu sein. Für das stark wachsende Unternehmen scheint es aber keine Frage zu sein, dass es künftig weitere Kapazitäten gut gebrauchen kann.
Bis zu 3400 Beschäftigte im Weihnachtsgeschäft
Amazon war am Donnerstag durch den Leiter des Standorts Werne, Lars Krause, vertreten. Ob er womöglich auch den Standort Dortmund leitet, ließ er offen: „Wir sind dabei, das Führungsteam aufzubauen.“ Krause bekräftigte, dass Amazon Ende des Jahres 1000 Beschäftigte in Dortmund haben wolle. Zum Vergleich: In Werne seien nach sieben Jahren 2000 Mitarbeiter beschäftigt (1500 unbefristet); in Dortmund, so Krause, „wollen wir das deutlich schneller schaffen“. Gemeint sind die 2000 Mitarbeiter.
In der zitierten Ausschussvorlage der Stadt ist von 2200 Beschäftigten im Normalbetrieb und bis zu 3400 im Weihnachtsgeschäft die Rede. Und Oberbürgermeister Ullrich Sierau meinte vielsagend, für den 3000. Amazon-Arbeitsplatz in Dortmund werde er Krause eine BVB-Dauerkarte besorgen.
3000 statt 2000 Arbeitsplätze – in der zweiten Halle dürfte Amazon also viele weitere neue Jobs schaffen.
Den Lieferdienst "Fresh" soll es von Dortmund aus zunächst nicht geben
Wie viele LKW ab Oktober zum Amazon-Logistikzentrum und von dort wegfahren, sagte Lars Krause nicht. „Viele LKW.“ Das mit der Stadt erarbeitete Verkehrskonzept sei dem aber gewachsen.
Nicht geben werde es von Dortmund aus zunächst die Lieferung von Waren innerhalb von zwei Stunden („Prime now“) sowie die Lieferung von frischen Lebensmitteln (Lieferdienst „Fresh“). Zu einem späteren Zeitpunkt sei beides aber nicht ausgeschlossen, so Krause.
Amazon Dortmund wird zunächst ein reines Umschlagslager: Waren - in Spitzenzeiten 15 bis 20 Millionen Produkte pro Woche - gehen von hier zu anderen Amazon-Logistikzentren wie Werne und Rheinberg, nicht aber direkt zum Endkunden.
- amazon ,
- Wirtschaft ,
- Dortmund