17.000 Dortmunder müssen Wohnungen verlassen
Bomben-Entschärfung am Sonntag
Auf den Dortmunder Süden kommt am Sonntag eine gigantische Evakuierung zu: Wegen der Entschärfung einer 1,8-Tonnen-Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg müssen laut Stadt rund 17.000 Dortmunder ihre Wohnungen verlassen. Die Bombe liegt auf dem Gelände des Dortmunder Pumpen-Herstellers Wilo. Alle Infos zur Bombe und den Folgen der Evakuierung im Überblick.
- 1,8-Tonnen Luftmine bei Bauarbeiten auf Wilo-Gelände in Hörde gefunden
- Entschärfung am Sonntagmittag
- Vor Entschärfung muss Radius von 1,5 Kilometern um Bombe evakuiert werden
- Bis Sonntag, 9 Uhr, müssen 16.000 bis 17.000 Dortmunder ihre Wohnungen verlassen
- Mehrere hundert Kräfte von Polizei, Stadt, Feuerwehr und Rettungsdiensten sind im Einsatz
- Unter anderem betroffen: Westfalenpark, Rombergpark, Zoo, Flüchtlings-Erstaufnahme, Bethanien-Krankenhaus
- Notunterkunft für Evakuierte in Westfalenhalle 2
Die Pressekonferenz ist vorbei. Ordnungsdezernentin Diane Jägers hat zuletzt noch die Zahl der betroffenen Bürger präzisiert: Anstatt der anfangs verbreiteten rund 20.000 Menschen leben lediglich
im Evakuierungsradius.
Wie genau die Sperrung der
am Sonntag aussehen wird, entscheidet sich erst am Freitag. Fest steht, dass auf jeden Fall mehrere Buslinien und die
unterbrochen sein werden.
Ein Nachbar von Wilo, die
auf Phoenix-West, muss sich besonders auf die Entschärfung vorbereiten. Das Unternehmen lagert Sauerstoff, das eventuelle auftretende Brände im Gebäude beschleunigen könnte. Deshalb müssen die Suaerstoff-Vorräte bis Sonntag mit 47 Tanklastzügen abtransportiert werden. Der Betrieb der
wird bis Freitagabend aufrechterhalten. Am Samstag werden die 350 Asylbewerber dann von dort in die Flüchtlings-Einrichtung Unna-Massen verlegt, das dafür extra geräumt wird. Asylbewerber, die Sonntag in Dortmund ankommen, müssen in die Westfalenhallen.
Für die evakuierten Bürger wird in der Westfalenhalle 2 eine
aufgebaut. Betroffen von der Evakuierung ist auch der
. Er bleibt am Sonntag geschlossen, genauso der
und der
. Auch die Flüchtlings-Erstaufnahme in Hacheney muss komplett geräumt werden. In einem Luftzerleger-Betrieb in Evakuierungsradius müssen alle Gefahrstoffe bis Sonntagmorgen beseitigt werden. Die
, die im Zweiten Weltkrieg dazu diente, Häuserdächer zu zerstören, um den Weg für Brandbomben freizumachen, ist laut Angaben der Stadt derzeit
. Von ihr gehe keine Gefahr aus, was auch der Grund dafür ist, dass die Bombe erst am Sonntag entschärft ist. Das
und die Polizei werden ab Sonntag, 9 Uhr,
, ob tatsächlich alle Wohnungen im Evakuierungsradius leer sind. Erst dann kann mit der Entschärfung begonnen werden. Laut Ordnungsdezernentin Diane Jägers sind hunderte Einsatzkräfte rund um die Evakuierung vor Ort.
Nun steht auch der Zeitpunkt der Evakuierung fest: Rund 20.000 Dortmunder müssen bis Sonntag, 9 Uhr, ihre Wohnungen verlassen. Bei der
handelt es sich um den
der Luftmine, die im November 2013 in
entschärft wurde. Es ist eine britische 1,8 Tonnen schwere Luftmine mit 1,5 Tonnen TNT-Sprengstoff. Sie wird voraussichtlich Sonntagmittag entschärft werden.
Knapp 40 Minuten vor Beginn der Pressekonferenz haben wir neue Details zum Fundort der Bombe: Sie liegt unter den alten P
. Dort baut der international tätige Pumpenhersteller derzeit neue Fabrikhallen. Wie unsere Redaktion erfuhr, wird der
voraussichtlich 1500 Meter rund um den Fundort betragen. Da normalerweise die Grundformel gilt, pro Kilo Sprengstoff einen Meter Sicherheitsabstand zu berechnen, ist von einer Luftmine mit rund
auszugehen. Nach Informationen unserer Redaktion müssen Teile des
im Hörder Zentrum evakuiert werden, der Trakt zur Wellinghofer Straße hinaus. Die betroffenen Patienten können jedoch in anderen Teilen des Krankenhauses untergebracht werden. Ebenfalls voraussichtlich betroffen sein werden unter anderem die B54, die Flüchtlings-Erstaufnahme in Hacheney und eine Fabrik für technische Gase auf Phoenix-West. Besonders heikel dort: In den Lagern der Fabrik befinden sich entzündbare Gase.
Die Bombe liegt nach Informationen unserer Redaktion auf dem Betriebsgelände des Dortmunder Pumpen-Herstellers
an der Nortkirchenstraße in Hörde. Die Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits in einer internen Mitteilung über den Fund informiert.
Es waren nicht viele Informationen, die die Stadt in einer kurzen Presseerklärung am Donnerstag um Punkt 11 Uhr verschickte: Im Zuge von Baumaßnahmen sei auf "bewohntem Stadtgebiet" ein "
" aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Alles Weitere will die Stadt Dortmund gebündelt in einer
bekannt geben. Viele Informationen könnten erst im Laufe des heutigen Tages zusammengetragen und Abläufe koordiniert werden. Die Einladung zur Pressekonferenz trägt jedoch den Titel "Luftmine in Hörde", sodass davon auszugehen ist, dass die Bombe dort gefunden worden ist.
Noch gibt es zwar keinerlei Details über den Fundort oder die Größe der Bombe, doch allein das Wort Luftmine weckt unweigerlich Erinnerungen an die
im November 2013. Damals mussten wegen der Entschärfung einer 1800-Kilo-Luftmine rund 20.000 Dortmunder ihre Wohnungen verlassen. Und auch damals sprach die Stadt in ihrer ersten Bekanntgabe von einem "
".