Nächster Eklat um Aubameyang überschattet BVB-Remis
Nullnummer gegen Wolfsburg
Die Rückrunde hatte offiziell für den BVB noch gar nicht wieder begonnen, da sorgte Pierre-Emerick Aubameyang einmal mehr für Ärger. Weil der Torjäger der Mannschaftssitzung am Samstag fernblieb, warf Trainer Peter Stöger ihn aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader. Das 0:0 gegen den VfL Wolfsburg geriet da fast schon wieder in den Hintergrund.

Ernüchternder Start in die Rückrunde: Lukasz Piszczek und der BVB kamen gegen Wolfsburg nicht über ein Remis hinaus. © dpa
"Ich habe den Eindruck, dass es ihm momentan nicht ganz so wichtig ist und er nicht so fokussiert ist", erklärte Stöger. Deshalb habe er ihn suspendiert. Warum Aubameyang der Besprechung, in der es ausgerechnet um Themen ging wie "Teamspirit" und "Wie wir miteinander umgehen wollen", blieb offen. Aubameyang habe ihm gesagt, er habe die Sitzung "vergessen" - eine fadenscheinige Begründung, wie der Coach gleich nachschob. "Wir wissen alle, dass das nicht der Fall ist."
Borussia musste also ohne seinen Torgaranten (98 Treffer in 143 Bundesligaspielen) antreten, und auch ohne Christian Pulisic (muskuläre Beschwerden). Stattdessen gaben in der Offensive die beiden Teenager Alexander Isak (18) und Jadon Sancho (17) ihr Startelf-Debüt in Dortmunder Stadion.
Zähes Spiel
Gegen den VfL Wolfsburg winkte dem BVB immerhin der Sprung auf Platz zwei. Auf dem Rasen entwickelte sich jedoch ein zähes Spiel. Den Borussen fehlte es an Geradlinigkeit und an Durchsetzungsvermögen im Angriff, die Gäste entpuppten sich bis auf eine Szene, in der Roman Bürki glänzend gegen Daniel Didavi rettete (37.), bis zur Pause als vollkommen harmlos.
Immer auf Absicherung und Stabilität bedacht, fehlte es den Schwarzgelben an Überraschungseffekten. Einige gute Tormöglichkeiten ergaben sich dennoch. Dreimal vergab Andrey Yarmolenko (8, 22., 31.) in Szenen, die eigentlich Erfolg versprachen. Die größte Gelegenheit hatte dann der junge Isak auf dem Fuß. Von Mario Götze glänzend in Szene gesetzt, knallte er den Volleyschuss aus acht Metern Entfernung an den Außenpfosten - Pech (43.).
Mehr Schwung in Durchgang zwei
In Durchgang zwei kam deutlich mehr Schwung in die Geschichte. Auch fußballerisch legte der BVB deutlich zu. Nach einem traumhaften Konter über Sancho, Isak und Götze musste Yarmolenko den Ball nur noch ins Tor schieben - und ballerte drüber (48.). Dann setzte der Ukrainer im Strafraum Shinji Kagawa geschickt ein, der Querpass fand Sancho - Außenpfosten (52.). Dass es noch 0:0 stand, musste der BVB allein seiner schwachen Chancenverwertung zuschreiben. Nach 56 Minuten räumte dann der gute Mario Götze den Platz, für ihn kam Mahmoud Dahoud.
Mit diesem Wechsel verschwand auch die Dortmunder Dominanz. Während der BVB seine Angriffe teils schlampig ausspielte (Yarmolenko!), kamen die Gäste zu Gelegenheiten. Erst rettete Bürki gegen Divock Origi (58.), dann flog der Schuss von William knapp über den Querbalken (77.).
Siegtreffer auf dem Fuß
Doch den allemal verdienten Führungstreffer hatten auch die Schwarzgelben auf dem Fuß. Erst der eingewechselte Andre Schürrle (79.) und dann Sancho (82.) scheiterten knapp. Dann war Schluss.
Bereits am kommenden Freitag ist der BVB in der Bundesliga wieder am Ball als Gast bei Hertha BSC in Berlin (20.30 Uhr).