
Weiß, wo er hin will: Luca Unbehaun vom BVB hofft bei der deutschen U21 auf die EM-Qualifikation - und sein Debüt. © Imago
BVB-Keeper Unbehaun hofft auf DFB-Debüt – neue Konstellation spornt ihn zusätzlich an
Borussia Dortmund
Luca Unbehaun (21) hofft nach seiner ersten Nominierung auf sein Debüt und die EM-Qualifikation in der deutschen U21. Eine neue Situation beim BVB spornt ihn zusätzlich an.
Bei allem Respekt für das Örtchen Halle, es muss schon eine besondere Konstellation vorliegen, damit sich ein Urlauber auf Mauritius auf einen mehrtägigen dienstlichen Aufenthalt in der westfälischen Provinz freut. So erging es Luca Unbehaun (21). Borussia Dortmunds Nachwuchs-Torhüter war allerdings von U21-Torwarttrainer Claus Thomforde vorgewarnt worden, dass er nachnominiert werden könnte.
Als der Anruf tatsächlich kam, seine erste Einladung zur obersten Nachwuchs-Nationalmannschaft, hatte Unbehaun auf der Insel im Indischen Ozean auch in der freien Zeit seine Trainingseinheiten absolviert und konnte, nach beendetem Urlaub, direkt zur U21 reisen.
BVB-Torhüter Luca Unbehaun ist erstmals für die deutsche U21 nominiert
„Ich will hier einen guten Eindruck hinterlassen und zeigen, was ich kann und dass ich Bock auf diese Mannschaft habe“, sagt Unbehaun. Er hat alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen, jetzt gehört er erstmals zum Kader des höchsten Unterbaus. Ein Punkt aus zwei Spielen fehlt dem amtierenden Europameister zur sicheren EM-Qualifikation. Am Freitag ist zunächst in Osnabrück Ungarn der Gegner (18.15 Uhr/Sat.1), vier Tage später folgt das Auswärtsspiel in Polen. Mit einem möglichen Debüt von Unbehaun? „Die Chancen rechnet sich jeder aus“, sagt der Torhüter diplomatisch.
Bei Borussia Dortmund hat er in der U23 in einer Saison mit mehreren Ausfallzeiten und Verletzungen an der Syndesmose sowie am Handgelenk und einer Covid-Infektion immerhin 22 Spiele bestritten und wertvolle Erfahrungen gesammelt. „Die Dritte Liga ist eine sehr gute Plattform für mich“, betont er. „Gerade als ganz junger Torhüter ist es ja oft schwierig, Spielpraxis zu sammeln.“
Einsatzzeiten sind ebenso ein Schlüssel für seine Weiterentwicklung wie die kontinuierliche Arbeit in den torhüterspezifischen Bereichen, in denen er sich noch verbessern will und muss. „In der Rückrunde habe ich versucht, an der Strafraumbeherrschung zu arbeiten. Das habe ich ganz gut umsetzen können“, meint Unbehaun. Außerdem will er „mehr Präsenz zeigen, die Vorderleute noch mehr coachen“. Zu seinen Vorzügen gehören unter anderem seine fußballerischen Fähigkeiten und das Eins-gegen-eins, erklärte U23-Manager Ingo Preuß.
Bei Borussia Dortmund bekommt Luca Unbehaun neue Konkurrenten
Über Kader-Nominierungen bei den Profis ist er in Dortmund noch nicht hinausgekommen. Sein festes Vorhaben bleibt es, den Durchbruch in Gänze zu schaffen. Am liebsten beim BVB, wo er im Februar seinen Vertrag bis zum Sommer 2023 verlängert hat. Von der Verpflichtung der Positionskonkurrenten Alexander Meyer (von Jahn Regensburg) und Marcel Lotka (von Hertha BSC), die Erst- und Zweitligaerfahrung aufweisen, will er sich nicht beirren lassen. „Mein Ziel ist es, fit zu bleiben und so viele Spiele wie möglich zu machen.“
Dazu dient auch der Lehrgang mit der U21. Torwarttrainer Thomforde kennt er „seit ich 14 oder 15 bin. Das Training ist hart, es macht Spaß und bringt mich weiter“. Gibt er eine gute Visitenkarte ab beim DFB, winkt ein weiteres Fernziel im nächsten Sommer. „Die U21-EM wäre für mich persönlich ein sehr schönes Erlebnis.“
Für das Turnier in Rumänien und Georgien würde er garantiert seinen Urlaub verlegen.
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
