Sebastian Kehl begrüßt Alexander Meyer.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (l.) begrüßt Neuzugang Alexander Meyer. © BVB

Spätstarter als solide Größe auf der Bank: Der neue BVB-Torhüter Alexander Meyer

rnBorussia Dortmund

Sein Profidebüt hat BVB-Neuzugang Alexander Meyer erst im Alter von 28 Jahren gegeben. Seitdem überzeugte er im Tor der SSV Jahn Regensburg in Liga zwei – und damit auch die Dortmunder Späher.

Dortmund

, 27.05.2022, 15:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Manchmal lassen die Worte bei einer Verabschiedung tief blicken. Bei Alexander Meyer trifft das zu. Drei Jahre stand der künftige zweite Torhüter von Borussia Dortmund beim SSV Jahn Regensburg zwischen den Pfosten. Sportchef Roger Stilz sagte dort zum Abschied: „Alex hat in dieser intensiven und durchaus erfolgreichen Zeit eine tolle Entwicklung genommen. Auch der SSV hat ihm dank seiner vielen guten Leistungen viel zu verdanken.“

BVB-Neuzgang Meyer absolvierte 95 Spiele für Jahn Regensburg

Erst mit 28 Jahren hat Meyer sein Profidebüt in der zweiten Bundesliga erlebt, obwohl er schon vorher nah dran war. Gebürtig aus Bad Oldesloe, beim Hamburger SV aus- und beim TSV Havelse fortgebildet landete er über die Zwischenstation Energie Cottbus in Stuttgart. Während Meyer in den zwei Jahren beim VfB – auch wegen einer schweren Knieverletzung - nur 14 Kadernominierungen sammeln konnte und Torhüter Nummer drei war, gelang ihm in der Oberpfalz als End-Zwanziger, sich im Profifußball zu etablieren.

Spätstarter als solide Größe auf der Bank: Der neue BVB-Torhüter Alexander Meyer

© Deltatre

In 95 Spielen stand er für den SSV Jahn zwischen den Pfosten, blieb dabei 25 Mal ohne Gegentor. Mehrfach stufte ihn der „kicker“ bei den Zweitliga-Schnappern in der zweithöchsten Kategorie „auffällig“ ein. Kein Überflieger, aber ein grundsolider Torhüter, dessen Spielweise als mutig und offensiv beschrieben wird, der mitspielen und dirigieren will.

Alexander Meyer betritt bei Borussia Dortmund Neuland

Jetzt folgt der Wechsel nach Dortmund. Bereits die Bundesliga wird Neuland sein für Meyer, ein so großer Klub wie der BVB ebenso. Seine Aufgabe ist klar umrissen: Er soll als Stellvertreter von Gregor Kobel die Qualität und Motivation im Training hochhalten, Kobel unterstützen, im Bedarfsfall als Ersatz bereitstehen und seine Rolle akzeptieren. Eine Situation mit zwei oder sogar drei potenziellen Stammtorhütern, die sich zwar gegenseitig Druck machen, aber aufgrund der damit verbundenen Enttäuschungen auch für eine herausfordernde Stimmungslage sorgen können, möchte die Borussia in Zukunft vermeiden.

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Kobel (24) ist die klare Nummer eins. Und das im besten Fall auch noch viele Jahre. Bislang kennen sich die beiden Schlussmänner nicht: Meyer verließ 2019 den VfB, als Kobel dort ankam. Er gilt als erfahren und besonnen. Als Reservist beim BVB öffnet sich für ihn nochmal eine neue Perspektive. Seit Jahren träumt er von der Bundesliga, jetzt kommt er quasi durch die Hintertür herein.

Der neue BVB-Torhüter Alexander Meyer gilt als Elfmeterkiller

Leistete sich der BVB bis dato – teils ungewollt – ein außergewöhnlich kostspieliges Torhüter-Trio, wird nun gespart: Ohne die langjährigen Angestellten Roman Bürki und Marwin Hitz fallen rund sieben Millionen Euro im Gehaltsetat weg, Ersatzkeeper Meyer dürfte eher im unteren Bereich der Lohntabelle einsortiert werden. Dafür bringt er eine neue Qualität mit: Meyer gilt als Elfmeterkiller, er parierte für Regensburg im DFB-Pokal und in der zweiten Liga eine ganze Reihe von Strafstößen.

Wegen einer schweren Knieverletzung musste Alexander Meyer (l.) während seiner Stuttgarter Zeit lange pausieren.

Wegen einer schweren Knieverletzung musste Alexander Meyer (l.) während seiner Stuttgarter Zeit lange pausieren. © imago / Sportfoto Rudel

Hinter Kobel und Meyer darf der BVB im Torhüterteam mit Luca Unbehaun planen. Auch Marcel Lotka, der schon im Winter als Ersatz für den abwanderungswilligen Stefan Drljaca angesprochen wurde und eher überraschend bei Hertha BSC zeitweise zum Bundesliga-Stammkeeper avancierte, soll sich weiter den Dortmundern anschließen wollen. Auch mit der Perspektive Dritte Liga.

Reckert soll Kleinsteiber als BVB-Torwarttrainer unterstützen

Eine weitere Veränderung gibt es im Team der Torwarttrainer: Jan Reckert (25), seit 2014 im Verein und 21 Mal für die Zweitvertretung aktiv, soll künftig Torwarttrainer Matthias Kleinsteiber bei den Profis unterstützen und helfen, die Keeper im U-Bereich zu fördern.