BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (l.) im Gespräch mit Neu-Coach Edin Terzic.

Der Trainerwechsel war erst der Anfang: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (l.) im Gespräch mit Neu-Coach Edin Terzic. © IMAGO/Kirchner-Media

BVB treibt Umbruch weiter voran – Watzke: „Haben zwei, drei ganz gute Ideen“

rnBorussia Dortmund

Borussia Dortmund treibt den Umbruch weiter voran, der Trainerwechsel war erst der Anfang. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht über weitere Veränderungen.

Dortmund

, 01.06.2022, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Stimmung rund um Borussia Dortmund hat sich spürbar gewandelt in den jüngsten Wochen. Die Enttäuschung, gespeist aus etlichen Niederlagen und vor allem einer desaströsen Saisonbilanz auf europäischem Geläuf, ist gewichen. Vorfreude auf das Neue hat Einzug gehalten. Ausgelöst hat den Umschwung der BVB selbst - dank verheißungsvoller Griffe auf dem Transfermarkt und des Trainerwechsels von Marco Rose zu Edin Terzic. Noch ist der Umbau des Kaders, für den es laut Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke „dieses Jahr genügend Gründe“ gegeben habe, nicht abgeschlossen.

Münden aber sollen die personellen Bauarbeiten in einer Mannschaft, die mit Leidenschaft auf dem Platz zwei Ziele einfährt: Die Fans begeistern und Ergebnisse liefern.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke warnt vor einer zu großen Euphorie

Vor einer großen Euphorie mit Blick auf die neue Saison aber warnt BVB-Boss Watzke: „Vorsicht, auch bei früheren Neuzugängen gab es eine Euphorie, ein Jahr später hieß es plötzlich, das sei ein Fehleinkauf.“ Das nun angestoßene Projekt benötige Zeit.

„Die Hälfte der Mannschaft ist neu, der Trainer ist neu, das geht nicht von heute auf morgen“, so Watzke. Welches Saisonziel aber taugt denn dann als ein realistisches? Die Titeljagd zumindest mochte Borussias Boss vor dem Hintergrund des Umbruchs nicht ausrufen. „Das Saisonziel ist bei uns auf natürliche Weise immer die Champions-League-Qualifikation, der kleinste gemeinsame Nenner. Alles andere muss sich entwickeln“, betonte Watzke.

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Die hohen Erwartungen an Cheftrainer Edin Terzic, der den BVB vor einem Jahr zum Pokalsieg geführt hatte, seien gerade aus dem Umfeld natürlich vernehmbar. „Ich werde aber den Teufel tun, jemanden mit einer Erwartungshaltung zu überfrachten.“ Die Sehnsucht der Borussia-Spitze sei es, dass mit Terzic die Kontinuität an der Seitenlinie zurückkehre. Wenn es womöglich auch erst eine Anlaufphase benötigen sollte. „Edin Terzic hat von allen Alternativen, die es auf der Welt gegeben hätte, den höchsten Kreditrahmen bei den Fans. Er brennt an allen Seiten“, sagte Hans-Joachim Watzke.

BVB im Umbruch: Neu-Coach Terzic genießt Rückhalt der Fans

Das wird auch nötig sein, denn es gilt für den früheren Südtribünen-Steher Terzic, ab dem Trainingsauftakt Ende Juni ein neues Team zu formen. „Es geht darum, eine neue Hierarchie aufzubauen, wir wollen neue Reibung erzeugen, neue Reizpunkte setzen“, erklärte der BVB-Chef. Die Verpflichtungen Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Salih Özcan und Karim Adeyemi tragen dabei einen Großteil dieser Hoffnungen. Bewusst setzt die Borussia bei Verstärkungen auf deutsche und deutschsprachige Nationalspieler, es erleichtert schlicht die Integration. Gerade Süle und Schlotterbeck gelten als mögliche Führungskräfte, die auf Sicht die Routiniers Marco Reus und Mats Hummels – die Verträge der beiden 33-Jährigen laufen im Sommer 2023 aus – ablösen könnten.

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Ganz oben auf der Liste für die neue Borussia steht aber nun zunächst der Nachfolger Erling Haalands im Sturmzentrum. Dabei spiele es keine Rolle, ob ein Angreifer jung oder alt sei, so Watzke. „Priorität ist, dass er Tore schießt. Wir haben da zwei, drei ganz gute Ideen.“ Geld für einen neuen Neuner sei in der Dortmunder Transferkasse vorhanden – egal, ob zuvor ein BVB-Profi gegen eine stattliche Ablöse verkauft werden könne. Das dürfte die positive Stimmung im Umfeld der Schwarzgelben sicher weiter befeuern.