Auf dem Rosenmontagszug schrie sich das Werner Prinzenpaar die Stimme aus dem Leib
Karneval in Werne
Regen kann die Werner nicht vom Karneval feiern abhalten - am Rosenmontag wurde gefeiert, bis die Stimme kapitulierte. Für das junge Stadtprinzenpaar war der Umzug ein ganz besonderer Moment.

Das Stadtprinzenpaar Theresa I. und Robin I. beim "Katerfrühstück" bei Telgmann mit dem Vorstandsvorsitzenden des IWK Michael Holtmann am Tag nach dem Rosenmontagszug. © Sylva Witzig
Am Tag nach dem Rosenmontagszug ist das Stadtprinzenpaar vor allem eines: heiser. „Gut trotz nass“ krächzt Robin der Erste auf die Frage, wie er den Umzug empfand. Trotz einer vermutlich sehr kurzen Nacht strahlt das junge Prinzenpaar am Veilchendienstag, dem Tag nach seinem größten Auftritt, über beide Ohren. Gemeinsam mit den IWK-Vereinskollegen traf es sich zum „Katerfrühstück“ um Café Telgmann.
„Man kann nicht in Worte fassen, wie es sich anfühlt, so bejubelt zu werden“
„Rosenmontag war das absolute Highlight für uns. Ich wurde von Tag zu Tag aufgeregter, doch die anderen Veranstaltungen, die wir in den Tagen davor besuchten, haben mich schön abgelenkt“, berichtet der Stadtprinz. „Die Straßen waren rappelvoll. Was das für ein Gefühl ist, wenn man von so einer großen jubelnden Masse empfangen wird, das kann man gar nicht beschreiben. Das muss man erleben“, fügt er hinzu.
Vorbereitet haben sich die beiden nicht sonderlich auf die Session: „Wir haben es einfach auf uns zukommen lassen. Und ich merke richtig, wie ich seit der Proklamation selbstbewusster und offener, quasi in meine Rolle als Prinz hineingewachsen bin.“

Robin I. und Theresa I. bildeten in einem Meerjungfrauenwagen das Schlusslicht des Rosenmontagsumzuges. Der Wagen wurde aus Ottmarsbocholt geliehen - Einfluss auf die Gestaltung hatten die Werner daher nicht. © Sylva Witzig
Ein Termin jagt den Nächsten
In den rund vier Monaten zwischen der Prinzenproklamation und dem Rosenmontagsumzug hatten die beiden alle Hände voll zu tun: Etwa 80 Termine nahmen sie gemeinsam wahr. Karnevalssitzungen, private Vereinsfeiern, Geburtstage - überall wurde das junge Prinzenpaar mit offenen Armen empfangen. Noch wenige Stunden vor dem Rosenmontagszug schauten die beiden bei einem 81. Geburtstag vorbei.
„Das Geburtstagskind und die Gäste waren ganz aus dem Häuschen“, berichtet Robin. „Jeder Moment war besonders, jede Begegnung schön“, erinnert sich der Stadtprinz. Nun endet die Regentschaft des Paares und in die Leben der Mittzwanziger kehrt etwas mehr Ruhe ein. „Für mich ist das kein Problem, weil ich noch in vielen anderen Vereinen unterwegs bin. Theresa hingegen wird wohl in ein kleines Loch fallen. Vielleicht helfe ich ihr ja heraus“, sagt Robin augenzwinkernd.
Viel Party, wenig Stimme
Prinzessin Theresa hält sich am Veilchendienstag eher im Hintergrund - so wie Robin es bereits auf der Prinzenproklamation im November scherzhaft prognostizierte: „Wenn die Theresa gut und lange feiert, dann hat sie keine Stimme mehr. Dann habe ich meine Ruhe.“
Die beiden sind schon seit vielen Jahren befreundet. Als Robin vor rund einem Jahr spontan gefragt wurde, ob er „Bock“ habe, Stadtprinz zu werden, willigte er unter einer Bedingung ein: „Nur, wenn die Theresa meine Prinzessin wird.“
„Ich würde alles noch einmal genau so machen“
Am 7. März wird es noch eine Dankeschön-Party für all die Helfer und Unterstützer des Paares geben. Wie viele helfende Hände dem Prinzenpaar während ihrer Amtszeit unter die Arme gegriffen haben, das können sie gar nicht zählen - doch dankbar sind sie für jeden Handschlag.
„Die Session war anstrengend. Aber schön anstrengend. Es hat richtig Spaß gemacht“, sagt Theresa I. Auch Robin hat nichts zu bemängeln: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich alles noch mal genau so machen. Das war eine großartige Erfahrung.“
Neues Stadtprinzenpaar steht noch nicht fest
Wer die Jecken im nächsten Jahr anführen wird, das steht noch nicht fest. „Ich gönne mir jetzt erst einmal drei, vier Wochen karnevalsfreie Zeit. Dann geht es wieder in die Planung für die nächste Session“, so der IWK-Vorstand Michael Holtmann.
Auch er ist zufrieden mit dem diesjährigen Rosenmontagszug: „Unseres Empfindens nach waren in diesem Jahr mehr Menschen da als in den Vorjahren. Wir schätzen um die 20.000. Das mag daran liegen, dass am Sonntag Umzüge wetterbedingt ausgefallen sind.“

Wer an Rosenmontag im Hotel Baumhove gastierte, hatte einen perfekten Blick auf das Karnevalstreiben. © Sylva Witzig
Während des Werner Rosenmontagszugs hielt sich das schlechte Wetter zunächst in Grenzen. „Als wir gegen 16 Uhr zum Marktplatz zurückkehrten, musste Martin Rinschede seinen Musikwagen schließen, damit sein Equipment nicht nass wird. Das Wetter wurde später richtig ekelig.“ Das tat der Stimmung keinen Abbruch: Die Werner feierten in den Kneipen, bei der Feuerwehr und im Kolpingsaal fröhlich weiter.