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Coronavirus erreicht Unna: Gesundheitsamt richtet zentrale Teststellen ein
Ticker
Nachdem bei einer Frau (61) aus Unna-Massen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden war, richtet die Gesundheitsbehörde nun zentrale Teststellen ein. Das sind die aktuellen Entwicklungen.
von Christian Greis, Alexander Heine, Carsten Fischer
Unna
, 02.03.2020, 09:19 Uhr / Lesedauer: 12 minDie erste nachgewiesene Infektion mit dem Coronavirus hat im Kreis Unna eine wahre Hysterie ausgelöst. Wir halten Sie im Ticker über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.
15.00 Uhr
Kreis richtet zentrale Teststellen ein
Der Kreis Unna reagiert auf die Angst der Bevölkerung vor dem Coronavirus und richtet zwei zentrale Teststellen ein. Auch liegen inzwischen die Ergebnisse der vier unter häuslicher Quarantäne stehenden Kontaktpersonen vor, die sich möglicherweise bei der infizierten Frau (61) aus Unna-Massen angesteckt haben könnten. Die Tests fielen negativ aus. Warum sie trotzdem weiter unter Quarantäne stehen, berichtet Alexander Heine hier:
Mittwoch, 9.05 Uhr
Aufenthalt der Erkrankten ohne Auswirkungen auf Katharinen-Hospital
Das Katharinen-Hospital Unna, in dem sich die an Corona erkrankte Frau aus Unna-Massen in der vergangenen Woche meldete, beruhigt seine Patienten und Besucher: Nach „umfangreichen Tests“ sei klar, dass dieser Aufenthalt „ohne weitere Auswirkungen auf Mitarbeiter und Patienten“ geblieben sei. „Im Katharinen-Hospital befindet sich somit kein einziger am Coronavirus erkrankter Patient“, teilt das Krankenhaus mit.
18.10 Uhr
Kreisverwaltung: Testergebnisse gibt es am Mittwoch
Der aktuelle Stand am Abend: Nach wie vor ist nur die Erkrankung der 61-jährigen Frau aus Massen bestätigt. Mit den Ergebnissen der Tests von vier Verdachtsfällen aus dem Umfeld der Erkrankten rechnet die Kreisverwaltung am Mittwoch, wie uns Kreis-Pressesprecherin Birgit Kalle gerade sagte. Ebenfalls am Mittwoch soll es Aussagen darüber geben, wo und in welcher Form im Kreis Unna zentrale Stellen zur Probenentnahme eingerichtet werden können. Welche Entwicklungen es in Sachen Corona am heutigen Dienstag gegeben hat, haben wir hier nochmal zusammengefasst:
17.19 Uhr
Pflegeheime im Kreis Unna erhöhen die Desinfektionsmaßnahmen
Senioren gelten im Bezug auf das Coronavirus als eine Risikogruppe. Bei ihnen verlaufen die Erkrankungen oft besonders schwer. Für die Alten- und Pflegeheime im Kreis Unna heißt das, dass sie jetzt noch mehr als ohnehin schon auf eine gründliche Desinfektion und Hände-Hygiene achten. Wie das aussieht und welche Regeln für Besucher gelten, haben wir hier zusammengefasst:
16.15 Uhr
Kinder-Uni in Fröndenberg fällt aus
Wie die Kreisverwaltung Unna gerade mitteilt, muss die für Freitag, 6. März, geplante Kinder-Uni in Fröndenberg ausfallen. Referent Prof. Dr. Mark Schülke von der Fachhochschule Südwestfalen, der schon bei zahlreichen Kinder-Uni-Vorlesungen im Kreis Unna zu Gast war, hat abgesagt. Hintergrund ist die Empfehlung der Fachhochschule Südwestfalen an ihre Mitarbeiter, Dienstreisen auf das zwingend notwendige Maß zu beschränken und größere Menschenansammlungen zu meiden – all das vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Entwicklung.
15.30 Uhr
EK Unna sagt Veranstaltung ab
Das Evangelische Krankenhaus Unna sagt angesichts der aktuellen Lage auch eine geplante Veranstaltung ab. „Aus Gründen der Vorsicht möchten wir unnötigen Personenverkehr vermeiden und müssen daher leider die für Donnerstag, 5. März, geplante Abendvisite absagen. Wir werden die Vortragsreihe mit Dr. Golo Brodik (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie) und Dr. Rainer Kunterding (Chefarzt Innere) zum Thema Gallensteine zu einem späteren Zeitpunkt nachholen“ teilt das EK mit.
14.57 Uhr
Krankenhäuser bitten darum, unnötige Krankenbesuche zu vermeiden
Die aktuellen Lieferengpässe bei Schutzkleidung führen zu einem Appell des Klinikums Dortmund, den der Kreis Unna uneingeschränkt teilt und am Dienstagmittag als Update zur aktuellen Lage veröffentlicht: „Gerade im Krankenhaus ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung besonders hoch. Dieses betrifft nicht nur Patienten, Angehörige und Besucher, sondern auch das Krankenhauspersonal. Leider kommt es aktuell zu Lieferengpässen bei hygienischen Schutzartikeln. Um Mitarbeiter, Patienten und Besucher dauerhaft wirksam schützen zu können, müssen diese Materialien daher vernünftig und effizient eingesetzt werden. Ein erkrankter Mitarbeiter kann keine Patienten versorgen.“
Um die Ressourcen an Schutzkleidung zu sparen, sollte auf unnötige Krankenbesuche verzichtet werden. „Desinfektionsmittel und Schutzmasken brauchen wir nicht nur bei Operationen viel dringender“, so das Klinikum Dortmund. Auch das Evangelische Krankenhaus Unna bittet darum, die Besuche einzuschränken:
14.35 Uhr
Wochenmarkt und Seniorenkino finden wie gewohnt statt
Eine Absage von Großveranstaltungen hat die Kreisverwaltung Unna am Montag definitiv ausgeschlossen. Für den Wochenmarkt in Unna und das Seniorenkino am Donnerstag im Kinorama Unna sind das gute Nachrichten. Wie die Kunden und Besucher mit der aktuellen Corona-Lage umgehen, haben wir hier aufgeschrieben:
12.05 Uhr
Kindergärten setzen auf Aufklärung – und gründliches Händewaschen
Wie erklärt man Kleinkindern, dass sie im Kindergarten noch öfter als ohnehin schon die Hände waschen sollen? Und wie oft wird dort eigentlich was desinfiziert? Wir haben mit Kindergärten und einem großen Kita-Träger im Kreis Unna gesprochen und alles hier zusammengefasst:
11.45 Uhr
Zum Vergleich: Zahl der Grippe-Erkrankten deutlich höher
Übrigens zählt auch die Grippe zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Der Blick auf die Zahlen, die uns die Kreisverwaltung Unna auf Anfrage nennt, zeigt das Verhältnis zu dem einen bestätigten Corona-Fall, den es aktuell im Kreis Unna gibt: Bis Mitte Februar 2020 wurden im Kreis Unna 79 Fälle von Grippe gemeldet. In der als besonders schwer geltenden Grippe-Saison 2017/18 gab es im Kreis Unna 1024 gemeldete Grippefälle, im vergangenen Jahr 2018/19 206 gemeldete Grippefälle.
10.40 Uhr
Test-Ergebnisse liegen noch nicht vor
Nach wie vor gibt es einen bestätigten Corona-Infektionsfall im Kreis Unna. Die vier Kontaktpersonen der 61-jährigen Frau aus Unna befinden sich wie die Patientin selbst in häuslicher Quarantäne. Noch liegen keine Test-Ergebnisse vor.
Unterdessen verbreiten sich insbesondere in sozialen Medien zahlreiche Gerüchte. Landrat Michael Makiolla appelliert: „Informieren Sie sich aus seriösen Quellen.“ Schon am Montag musste sich die Pressestelle der Kreisverwaltung mit zahlreichen Gerüchten und Behauptungen auseinandersetzen, die in sozialen Medien kursierten.
Wir stehen fortlaufend im Kontakt mit den Behörden und berichten an dieser Stelle über die aktuelle Entwicklung.
4.41 Uhr
Krankenhäuser sind auf weitere Ausbreitung vorbereitet
Die Krankenhäuser in Kamen und Unna bereiten sich auf den Fall vor, dass eine Coronavirus-Epidemie in der Region ausbricht. Normale Stationen würden dann zu Isolierstationen umgewidmet. So sehen es die Notfallkonzepte für solche Fälle vor, wie Carsten Fischer und Anna Gemünd berichten:
Dienstag, 3.20 Uhr
Inzwischen in elf Bundesländern nachgewiesene Infektionen
Laut Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums vom Montag waren bis Montagnachmittag landesweit 92 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Das sind mehr als die Hälfte der bundesweit bekannten Fälle, wo laut Robert-Koch-Institut inzwischen elf Bundesländer betroffen sind. Lediglich im Saarland und in wenigen ostdeutschen Bundesländern gab es zunächst keine Meldungen.
Derweil wartet das Gesundheitsamt des Kreises Unna auf die Laborergebnisse der vier unter häuslicher Quarantäne stehenden Verdachtsfälle: zwei Verwandte und zwei behandelnde Ärzte der 61-jährigen Frau aus Massen, bei der das Virus nachgewiesen worden war. In diesem Fall ist weiter unbekannt, wo die Frau sich angesteckt haben könnte. Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund hält es einem Bericht der Ruhr Nachrichten zufolge für unwahrscheinlich, dass die Unnaerin sich bei ihrem in Dortmund lebenden Enkelkind angesteckt haben könnte, da es in der Stadt derzeit keinen einzigen Fall einer nachgewiesenen Infektion mit dem Coronavirus gebe. Das Kind befindet sich derzeit im Winterurlaub in Österreich, die Familie steht dort vorsichtshalber unter Quarantäne.
19.07 Uhr
Kreisverwaltung berät morgen über zentrale Stellen zur Proben-Untersuchung
Aktuell gibt es keine neuen Entwicklungen, wie uns Kreissprecher Max Rolke auf Anfrage am Abend sagt. Die Kreisverwaltung hat heute Nachmittag mit den Krankenhäusern des Kreises darüber beraten, welche Möglichkeiten es gibt, die Tests auf das Corona-Virus schnell an zentraler Stelle durchführen zu können. Die Beratungen werden morgen fortgesetzt“, kündigt Rolke an.
Landrat Michael Makiolla hatte bereits in der Pressekonferenz am Vormittag gesagt, dass zentrale Anlaufstellen zur Probenentnahme von Verdachtsfällen im Kreis Unna schwierig einzurichten seien: „Weil wir ein Flächenkreis sind, können wir das nicht an einer Stelle machen wie in Dortmund mitten in der Stadt. Wir müssen mindestens zwei oder drei Standorte haben.“
17.45 Uhr
Erst zum Telefon, dann zum Arzt: Kreis hat Infotelefon eingerichtet
Wer Anzeichen einer Erkältung hat mit Husten, Fieber und Atemnot und zusätzlich mit einer infizierten Person Kontakt hatte oder ein Risikogebiet besucht hat, sollte zu Hause bleiben und telefonisch die nächsten Schritte mit dem Hausarzt abklären. Wer unsicher ist, kann auch die Hotline des Gesundheitsministeriums unter (0211) 855 47 74 anrufen.
Auch der Kreis Unna hat ein Infotelefon geschaltet. Die kostenfreie Rufnummer lautet (0800) 10 20 205. Das Infotelefon ist montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr zu erreichen.
17.33 Uhr
Angeblicher Todesfall nur ein Gerücht
Die Redaktion erreichen zunehmend Hinweise, wonach es im Kreis Unna einen Todesfall in einer Arztpraxis infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gegeben haben soll. Laut Landrat Michael Makiolla nichts als ein Gerücht. Zwar habe es einen Todesfall gegeben, der sei aber nicht auf das Virus zurückzuführen. In Deutschland hat es bislang noch keinen einzigen Todesfall im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie gegeben.
16.40 Uhr
Über Schulschließungen entscheidet der Kreis, über Schulfahrten die Schulleiter
Die Schulen im Kreis Unna bleiben geöffnet – doch was ist mit geplanten Klassenfahrten und überhaupt der Hygiene in den Schulen? Und wer entscheidet eigentlich, was passiert? Wir haben mit einigen Schulen und der Stadtverwaltung Unna gesprochen und alles zusammengefasst:
15.55 Uhr
Erkrankte wird in häusliche Quarantäne entlassen
Wie die Stadt Dortmund über Twitter mitteilt, wird die 61-jährige Unnaerinn in häusliche Quarantäne nach Unna entlassen. Sie zeigt bislang wohl keine Symptome.
#CoronaDO: Eine 61-jährige Frau aus Unna wurde im @klinikumdo behandelt. Es handelt sich um einen sehr leichten Verlauf des #Corona-Virus, sie zeigt bislang keine Symptome und wird daher in häusliche Quarantäne nach Unna entlassen.
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) March 2, 2020
14.50 Uhr
Blutspenden weiterhin möglich – und dringend erwünscht
Blut spenden in Zeiten von Corona? Der DRK-Blutspendedienst West spürt eine deutliche Verunsicherung in der aktuellen Situation. „Es bleiben unter Umständen potenzielle Blutspender daheim, obwohl sie spenden dürfen. Die geringere Blutspenderzahl hat unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgung der Krankenhäuser mit Blutprodukten“, sagt Stephan Jorewitz vom DRK Blutspendezentrum Hagen und ruft gesunde Menschen zur Blutspende auf. Wo dies im Kreis Unna in den nächsten tagen möglich ist und was dabei zu beachten ist, haben wir hier zusammengefasst:
14.27 Uhr
Was bislang bekannt ist: Zusammenfassung der Pressekonferenz
Die Behörden konzentrieren sich jetzt vor allem auf die Frage, wie die 61-jährige Frau aus Unna-Massen sich mit dem Virus infiziert hat und ob sie möglicherweise weitere Personen angesteckt hat. Was darüber bislang bekannt ist, hat der Kreis Unna am Mittag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Hier lesen Sie die Zusammenfassung.
14.00 Uhr
Krankenhausbetrieb imKatharinenn-Hospital läuft normal
Auf Facebook kursieren Gerüchte, dasKatharinenn-Hospital habe geplante Operationen abgesagt, weil es weitere Verdachtsfälle gebe. Dies stimmt so nicht, wie uns Pressesprecherin Karin Riedel auf Nachfrage sagt. „Es stimmt, dass wir heute einzelne geplante Operationen abgesagt haben. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um Einzelfälle, in denen man mit der geplanten OP warten kann. Dies geschah in enger Absprache mit den jeweiligen Patienten und vor dem Hintergrund, dass wir so viele Menschen wie möglich schützen wollen. Und maximaler Schutz bedeutet so wenig Kontakt wie möglich.“
Der Krankenhausbetrieb imKatharinenn-Hospital laufe aber wie gewohnt weiter. Auch unter den Mitarbeitern gebe es keine Panik, sondern vor allem die Devise: „Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen.“
Auch im Evangelischen Krankenhaus Unna hat der aktuelle Fall aus Unna derzeit keine Auswirkungen. „Bei uns läuft der Krankenhausbetrieb wie gewohnt“, sagt Pressesprecherin Bettina Szallies auf Anfrage unserer Redaktion. Auch geplante Operationen fänden statt.
13.43 Uhr
Besuch aus Italien abgesagt
Ähnlich wie am Pestalozzi-Gymnasium in Unna geht auch das Clara-Schumann-Gymnasium in Holzwickede mit einer anstehenden Ski-Freizeit um: Ab 12. März geht es für die Jahrgangsstufe 7 nach Österreich zum Skifahren. Laut Schulleiterin Andrea Helmig-Neumann beobachte man, wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickele. Einen Grund die Ski-Freizeit abzusagen, sieht man aktuell nicht. Der Besuch römischer Schüler, die ab 5. März für eine Woche in der Gemeinde angekündigt waren, wurde hingegen von italienischer Seite abgesagt.
13.17 Uhr
Hellmig-Krankenhaus in Kamen arbeitet wie gewohnt
Der erste bestätigte Coronavirus-Fall im Kreis Unna hat bislang keine Auswirkungen auf das Hellmig-Krankenhaus in Kamen. Das 207-Betten-Haus, das zum Klinikum Westfalen gehört, arbeite normal weiter und führe beispielsweise alle geplanten Operationen durch, sagte Klinikum-Sprecher Klaus-Peter Wolter. Es gebe eine Notfallplan, falls die stationäre Aufnahme von Covid-19-Patienten im Klinikum Westfalen erforderlich würde.
Inn der ersten Stufe würde am Knappschaftskrankenhaus in Dortmund-Brackel ein isolierter Bereich für stationäre Patienten eingerichtet, in einer zweiten Stufe am Hellmig-Krankenhaus in Kamen. Auch für den Fall, dass Patienten mit mutmaßlichen Symptomen einer Coronavirus-Infektion ins Krankenhaus spazieren, ist man vorbereitet. „Wer glaubt, daran erkrankt zu sein, sollte sich zuerst telefonisch an seinen Hausarzt wenden“, so der Klinikum-Sprecher.
12.43 Uhr
Hausärzteverband sagt Kongress wegen Coronavirus ab
Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe mit Sitz in Unna hat angesichts der aktuellen Lage seinen diesjährigen Hausärztetag, der vom 5. bis 7. März in Münster stattfinden sollte, abgesagt. „Angesichts der aktuellen Coronavirus-Infektionen in der Region und der großen Sorge in der Bevölkerung, was dieses Thema angeht, stehen die Kolleginnen und Kollegen in den Hausarztpraxen in diesen Tagen unter einer besonderen Belastung“, erklärt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. Die Hausärztinnen und Hausärzte werden jetzt in den Praxen gebraucht, um für die Patienten als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Daher haben wir uns dazu entschieden, unseren Kongress abzusagen.“
12.25 Uhr
Pestalozzi-Gymnasium Unna informiert besorgte Eltern über geplante Skifahrt nach Italien
Unabhängig von dem Corona-Fall in Unna beschäftigt sich das Pestalozzi-Gymnasium Unna PGU) mit der Frage, ob es die für Ende der Woche geplante Skifreizeit in Südtirol für die 9. Klassen durchführt.Inn einem Elternbrief vom 28. Februar heißt es, dass die Fahrt nach dem derzeitigen Stand durchgeführt werde. „Das nähere Gebiet ist nicht als Risikogebiet eingestuft (ein bekannter Fall in Südtirol seit dem 24. Februar, keine neuen Infektionen seitdem) – von den betroffenen Regionen sind wir über 150km entfernt“ heißt es in dem Brief. Die Eltern werden im Rahmen eines Elternabends am Mittwoch über die aktuelle Situation informiert und mit ihnen Maßnahmen zur Prävention vereinbart.
12.13 Uhr
Hausarztpraxis bis zum 11. März geschlossen
Der betroffene Hausarzt hat seine Praxis vorsorglich bis zum 11. März geschlossen. Über eine Bandansage und einen Aushang an der Tür informiert er seine Patienten über die Schließung – sie sei „krankheitsbedingt“, heißt es.
12 Uhr
Desinfektionsartikel sind Mangelware

Im Rewe am Ostring stapeln sich die Kisten mit neuer Ware in den Gängen. Vor allem Nudeln sind begehrt. © Christian Greis
Unterdessen in den Supermärkten: Im Rewe am Ostring stapeln sich die Kisten in den Gängen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter füllen die Regale auf. Nudeln und Konserven aber auch Toilettenpapier und Taschentücher sind über das Wochenende zur Neige gegangen. „Das ist kein normaler Montag. So viel mussten wir auf einen Montag noch nie ordern“, sagt ein Mitarbeiter. Nebenan im DM wurde vorsorglich ein Schild an den Regalen mit den Desinfektionsmitteln angebracht. Einige Sprühflaschen mit Händedesinfektionsmitteln sind noch zu haben, trotzdem weist die Filiale auf mögliche Engpässe hin.

Desinfektionsartikel sind am Tag, an dem der erste bestätigte Corona-Fall in Unna bekannt wird, Mangelware - hier im Drogeriemarkt dm im Hellweg-Center. © Christian Greis
11.50 Uhr
„Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen“
Landrat Michael Makiolla betont zum Ende der Pressekonferenz noch mal: „Es gibt keinen Grund zur Panik, natürlich muss man sorgfältig sein und weiterhin die hygienische Etikette beachten – aber es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen.“
Auch Thorsten Roy vom Katharinen-Hospital betont noch mal, was jetzt vor allem zu tun sei: „Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen.“Inn die gleiche Kerbe schlägt auch Kreisdezernent Uwe Hasche: „Das ist das, was wir auch gebetsmühlenartig wiederholen: Die persönliche Nies- und Hustenhygiene und noch mal der Appell an all diejenigen, die glauben, dass sie etwas haben könnten, die eindringliche Bitte, nicht ohne vorherige Abstimmung ins Krankenhaus oder zum Hausarzt marschieren, sondern erst telefonisch die Symptome schildern.“
11.45 Uhr
Hausärzte stoßen an ihre Grenzen bei Corona-Tests
Die hausärztlichen Kapazitäten reichen zur Probenentnahme im Kreis Unna offenbar nicht mehr aus. Deshalb überlege man jetzt, wie man das gegebenenfalls zentralisieren kann. Kreisdezernent Uwe Hasche: „ Wir haben übers Wochenende vermehrt festgestellt, dass vielfach Anfragen von besorgten Patienten kamen, die in ihrer hausärztlichen Praxis nicht getestet werden konnten. Warum das im Einzelfall so war, ist schwer nachvollziehbar. Da ist für uns Anlass, zu überlegen, ob es uns gelingt, zusätzliche Untersuchungs- und Beprobungskapazitäten bereit zu stellen.“ Unter anderem deshalb wird es heute Nachmittag eine Sitzung mit allen Krankenhäusern und der Kreisverwaltung Unna geben.
11.40 Uhr
Liste mit weiteren Patienten des unter Quarantäne stehenden Hausarztes erstellt
Der Hausarzt der erkrankten 61-Jährigen hat eine Liste aller Patienten erstellt, die am Donnerstag und Freitag in der Praxis waren. Jetzt wartet man das Ergebnis vom Corona-Test des Hausarztes ab. Wenn der Test beim Arzt oder einer Sprechstundenhilfe positiv ist, wird man all diese Patienten testen müssen. Um welchen Hausarzt es sich handelt, wollen die Verantwortlichen bewusst nicht sagen. Amtsarzt Staudt: „ Niemand soll sich unnötig Sorgen machen.“
11.35 Uhr
61-Jährige war in keiner „verdächtigen“ Region unterwegs
Der kaufmännische Direktor des Katharinen-Hospitals erklärt, wie die Aufnahme der Frau ablief: Die Frau kam am Donnerstagabend gegen 21 Uhr zu uns, ist an der Info begrüßt worden und ist dann in die Notpraxis weitergeleitet worden; die Ärztin dort hat leichte Grippesymptome festgestellt. Im Krankenhaus hat man dann einen Abstrich auf Corona vorgenommen. Sie ist dann wieder nach Hause entlassen worden. Das Ergebnis des Abstriches ist dann gestern gekommen.“
Die Frau sei nicht aus einer verdächtigen Region gekommen und hatte auch keine wissentlichen Kontakte zu Menschen, die aus dieser Region kam. „Deshalb war sie eigentlich sehr unauffällig. Das macht es nicht leichter, weil man jetzt nicht so genau weiß, wo das herkommt“, so Roy.
11.30 Uhr
Kind hatte Kontakt zu Tagesmutter in Dortmund
Inn Dortmund war das Kind vor dem Urlaub noch bei einer Tagesmutter. Dort muss das Gesundheitsamt jetzt entschieden, wie weiter verfahren wird.
Wo der Virus wirklich her kommt, weiß man nicht. Man wisse nicht mal gesichert, ob das Kind wirklich an Corona erkrankt sei, betont Amtsarzt Staudt: „ Wir wissen im Moment nicht, wo es herkommt, wir befinden uns noch in den Ermittlungen.“
11.25 Uhr
Kleinkind der Familie zeigte als Erstes Symptome: Quarantäne in Österreich
Der Sohn der Erkrankten zählt wohl ebenfalls zu den Kontaktpersonen, ebenso seine Familie, darunter ein Kleinkind. Die Familie wohnt in Dortmund, befindet sich aber gerade in Österreich im Urlaub, wo sie auf das Virus getestet werden sollen. Das Kleinkind hat offenbar als Erstes Symptome gehabt, deshalb geht man davon aus, dass die 61-Jährige sich bei dem Kind angesteckt hat. Ansonsten gibt es im Moment keine schlüssige Erkenntnis. Die Familie ist trotzdem in den Urlaub gefahren, am Urlaubsort ist die Familie jetzt in Quarantäne. Amtsarzt Staudt: „Sie kriegen sozusagen jetzt erweiterten Roomservice.“
11.21 Uhr
Laborergebnisse der Verdachtsfälle spätestens am Mittwoch
Ob die vier Verdachtsfälle, die sich aus den unmittelbaren Kontakten der Erkrankten ergeben, auch erkrankt sind, wird sich spätestens am Mittwoch zeigen. Dann sollen die Laborergebnisse vorliegen, sagt Amtsarzt Roland Staudt, der persönlich bei der Familie war. Da sich auch der Hausarzt der 61-Jährigen in Quarantäne befindet, ist seine Praxis geschlossen.
11.18 Uhr
„Weit entfernt von Zuständen wie im Kreis Heinsberg“
Kreisdezernent Uwe Hasche: Die Aktivierung des Krisenstabes ist eine rein vorsorgliche Maßnahme. Wir glauben, dass der status quo – ein bestätigter Fall und eine überschaubare Zahl an Kontaktpersonen – im Alltagsgeschäft der Kreisverwaltung beherrscht und abgearbeitet werden kann. Wir sind natürlich wie alle anderen Gebietskörperschaften darauf vorbereitet, dass die Lage aufwächst.“ Von einer Situation wie im Kreis Heinsberg mit Schließungen von Einrichtungen oder der Absage von öffentlichen Veranstaltungen sei man „weit entfernt“. „So etwas ist bei uns im Moment nicht in Sicht“, so Hasche.
11.12 Uhr
Makiolla: Die Menschen sollten nach wie vor gelassen mit der Situation umgehen.“
Der Krisenstab des Kreises Unna ist jetzt aktiviert und es gibt tägliche Lagebesprechungen. Außerdem wird es heute Nachmittag eine Absprache des Kreises mit den Krankenhäusern im Kreisgebiet geben, ob und wo zentrale Anlaufstellen zur Probenentnahme von Verdachtsfällen eingerichtet werden. „Das Problem bei uns im Kreis Unna: Weil wir ein Flächenkreis sind, können wir das nicht an einer Stelle machen wie in Dortmund mitten in der Stadt. Wir müssen mindestens zwei oder drei Standorte haben“, sagt Landrat Michael Makiolla.
Er betont: „Es gibt weiterhin keinen Grund zur Panik, auch wenn wir den ersten Fall haben. Deshalb werden wir keine Empfehlung geben, öffentliche Veranstaltungen abzusagen; in einer solchen Situation sind wir noch nicht, das kann sich aber in den nächsten Tagen ergeben. Ich meine, die Menschen sollten nach wie vor gelassen mit der Situation umgehen.
11.08 Uhr
Frau stammt aus Massen
Michael Makiolla sagt, dass es sich bei der Erkrankten um eine 61-jährige Frau aus Massen handelt Sie befindet sich seit heute Nacht in einer Klinik in Dortmund. Darüber hinaus gibt es vier begründete Verdachtsfälle, die im Zusammenhang mit der Identifizierten stehen: Ihr Ehemann, ihre 90-jährige Schwiegermutter, eine Ärztin, die sie im Krankenhaus behandelt hat, sowie ihr Hausarzt. Alle vier zeigen keine Symptome und befinden sich in Quarantäne.
11 Uhr
Landrat: „Es ist das eingetreten, was wir seit Tagen befürchtet haben“
In diesen Minuten startet die Pressekonferenz des Kreises Unna. Unser Reporter Alexander Heine ist live vor Ort. Josef Merfeld, Fachbereichsleiter Gesundheit und Verbraucherschutz, Landrat Michael Makiolla, Dezernent Uwe Hasche, und Amtsarzt Dr. Roland Staudt von der Kreisverwaltung sind ebenso dabei wie der Geschäftsführer vom Katharinen Hospital, Christian Larisch, der kaufmännische Direktor Thorsten Roy sowie die Pressesprecherin des Katharinen Hospitals, Karin Riedel, und der Pressesprecher des Kreises Unna, Max Rolke.

Landrat Michael Makiolla bei der Pressekonferenz zum ersten Corona-Fall im Kreishaus. © Alexander Heine
10.47 Uhr
61-Jährige Frau erkrankt, Ehemann als Verdachtsfall bestätigt
Wie die Kreisverwaltung mitteilt, handelt es sich um eine 61-jährige Frau aus Unna. Die Frau war am Donnerstag, 27. Februar, zur ambulanten Behandlung im Katharinen-Hospital Unna. Von dort ist eine Laboruntersuchung veranlasst worden. Das positive Ergebnis lag der Kreis-Gesundheitsbehörde am Sonntagabend gegen 19.45 Uhr vor.
Beim Ehemann der Frau haben die Ärzte den Verdacht auf das Coronavirus. Die Ehefrau wird zur stationären Behandlung nach Dortmund transportiert. Wo sich die Personen angesteckt haben, ist derzeit noch unklar.
Auch bei einer Mitarbeiterin des Krankenhauses besteht der Verdacht auf Ansteckung mit dem Virus.
Die Kreis-Mediziner waren vor Ort und haben die Ermittlungen von Kontaktpersonen eingeleitet. Die Gesundheitsbehörde des Kreises arbeitet eng mit demKatharinenn-Hospital in Unna zusammen.
10.19 Uhr
Verdachtsfall auch im Kreis Soest
Auch im benachbarten Kreis Soest gibt es jetzt einen ersten Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion. Das hat Auswirkungen auf die Schulen.
Verdacht einer #Coranavirus-Infektion: INI-#Berufskolleg in #Lippstadt vorsorglich Mo und Di geschlossen. Alle Infos: https://t.co/pvWntok85k #Covid19 pic.twitter.com/FrKDhAw10D
— Kreis Soest (@KreisSoest) March 2, 2020
9.59 Uhr
Offenbar eine 61-jährige Frau aus Unna betroffen
Nach bislang unbestätigten Informationen dieser Redaktion soll es sich um eine 61-jährige Frau aus Unna handeln. Sie soll sich imKatharinenn-Hospital in Unna gemeldet haben, befindet sich dort aber nach Auskunft der Krankenhaussprecherin Karin Riedel aber nicht in Behandlung. Vertreter des Krankenhauses sollen an der Pressekonferenz, die um 11 Uhr im Kreishaus beginnt, teilnehmen.
9.50 Uhr
Kreisverwaltung behält die Federführung
Die Stadt Unna ist zwischenzeitlich von der Kreisverwaltung über den Fall informiert worden – der Kreis behält jedoch für alle weiteren Maßnahmen die Federführung und würde im Falle der Fälle auch darüber entscheiden, ob Schulen oder Kindergärten geschlossen werden müssten. „Wenn der Kreis uns zur Unterstützung braucht, stehen wir natürlich bereit“, so Oliver Böer, Sprecher der Stadt Unna. Was Eltern in dem Fall, dass Schulen und Kindergärten tatsächlich geschlossen werden, tun können, haben wir hier für Sie zusammengefasst:
9.25 Uhr
Erster bestätigter Corona-Fall in Unna
Inn Unna gibt es den ersten bestätigten Corona-Fall. Die Kreisverwaltung hat für Montagmittag kurzfristig zu einer Pressekonferenz eingeladen und will dann über Details informieren. Über die aktuellen Entwicklungen halten wir Sie im Liveticker auf dem Laufenden.
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.

Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
