Amazon-Gebäude soll Ende 2017 stehen
Neubau am Nordlippering
Seit mehreren Jahren plant Amazon, ein neues Logistikzentrum im Werner Gewerbegebiet zu bauen. Jetzt wird es konkret. Schon im September soll der Bau beginnen. Für Werne bedeutet das neue Arbeitsplätze, aber auch mehr Verkehr rund um das Gebiet. Wir zeigen, wo und wie das neue Gebäude entstehen soll.

Die Grafik zeigt, wie der Neubau von Amazon in Werne aussehen soll - und wo er entstehen soll.
Derzeit hat Amazon in Werne rund 1.500 Mitarbeiter, 2000 neue Arbeitsplätze sollen jetzt geschaffen werden. Dass dazu ein Ausbau des bereits vorhandenen Standorts im Westen der Stadt nötig ist, steht seit einigen Jahren fest. Jetzt nehmen die Pläne konkrete Formen an.
Bei einer Bürgeranhörung im Stadthaus stellten die beteiligten Firmen und die Stadt nun das Projekt vor. „Es ist ein logistisch gesehen richtiger großer Aufwand, den wir hier betreiben“, sagte Planungsdezernent Ralf Bülte bei der Bürgeranhörung am Donnerstagabend. Der Ausbau des Amazon-Geländes sei „ein ehrgeiziges Ziel“, so Bülte, „aber wir sind zuversichtlich, dass wir es hinbekommen.“
Baubeginn im September
Schon im September dieses Jahres sollen die Bagger am Gelände westlich des Nordlipperings (L 518n) rollen. Etwa ein Jahr später könnte das 175 mal 550 Meter große Warenverteilzentrum des US-Versandhauses stehen. „Amazon will im Idealfall das Weihnachtsgeschäft 2017 noch mitnehmen“, sagte André Banschus vom Investor Verdion.
Bis es so weit ist, folgt eine Reihe aufwendiger Verfahrensschritte. Als Grundlage erfolgt eine Änderung des Flächennutzungsplanes für das Areal. Umweltverbände wie NABU und BUND kritisieren die Umwidmung des Geländes. Derzeit ist das Areal nördlich der Bahnstrecke Dortmund – Münster, das im Landschaftsschutzgebiet L3 liegt, zum Teil landwirtschaftlich geprägt. Es war in den letzten Jahren Eigentum der Stadt und wurde an drei Landwirte verpachtet.
Mehr Verkehr im Gewerbegebiet
Was die Verkehrsinfrastruktur betrifft, sind die Grundlagen für das neue Gelände bereits gelegt. Neben dem bestehenden Kreisverkehr am Nordlipperinge soll eine weitere Zufahrt an der L518 gebaut werden. Die Ausbau-Maßnahmen bedeuten unterdessen mehr Verkehr rund um das Areal. Die Stadt spricht von einer „gedämpften Zunahme“ von 6 Prozent, sprich: rund 2700 KFZ-Fahrten mehr am Tag. Für die anliegenden Bewohner wird zum Schutz vor dem Lärm anfahrender LKW eine Schallschutzwand am nördlichen Rand des Geländes errichtet.
Kiebitze und Steinkauze müssen weichen
Was den Naturschutz betrifft, sagt ein Bochumer Gutachten „erhebliche, artenschutzrechtlich relevante Störungen“ für Kiebitze und Steinkauze voraus. Die Stadt plant dafür entsprechende Ausgleichsflächen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (NABU) hatte das Vorgehen beim Gewerbegebiet massiv kritisiert.
Kurios: Auch archäologische Funde aus der eisenzeitlichen Siedlungen, die im südöstlichen Teil des Geländes liegen, stehen im Fokus der Planer. Sie müssen beseitigt werden. „Wir sprechen da von archäologischer Entsorgung“, sagt Ralf Bülte über das vermutete Bodendenkmal. Man wollte schauen, ob Teile davon für das Stadtmuseum von Interesse seien.
Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans erfolgt am 7. Juli im Stadthaus. Die Unterlagen für die Änderung des Flächennutzungsplans sind .
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