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Realschule bei Schülern weiter hoch im Kurs – nächste Alternative winkt
Schülerzahlen
Realschule klar vor Gymnasium – die Übergangszahlen von den Grund- zu den weiterführenden Schulen bestätigen den Trend. Künftig könnte es für Schüler aus Südlohn eine neue Alternative geben.
Die Realschule bleibt die am stärksten gewählte weiterführende Schule für Schülerinnen und Schüler aus Südlohn und Oeding. Das geht aus den aktuellen Übergangszahlen aus den Grundschulen hervor, die die Verwaltung zusammengestellt hat. Und: Bald könnte das Angebot gestärkt werden, dies mit einer Gesamtschule. Der Ball dazu liegt beim Schulausschuss, der am Mittwoch (30. März) im Rathaus tagt.
29 Schüler aus Südlohn und 23 aus Oeding werden zum Schuljahr 2022/23 die fünfte Klasse der Realschule besuchen. Das sind insgesamt 56 Prozent. Allein 27 Schüler werden zur Herta-Lebenstein-Realschule nach Stadtlohn wechseln, derer 16 zur Stadtlohner St.-Anna-Realschule. Die Realschule in Weseke nimmt neun weitere Kinder auf.
Der Zuspruch zur Realschule geht zu Lasten der Sekundarschulen und Gesamtschulen. Zehn Schüler gehen künftig zur Sekundarschule nach Vreden (9) oder Velen (1). Die Montessori-Gesamtschule Borken hat ein Schüler gewählt.
Platz zwei: 27 Prozent wählen das Gymnasium
Auf Rang zwei folgt das Gymnasium mit einer Quote von 27 Prozent. 14 Südlohner und 11 Oedinger wählten diese Schulform: 17 zieht es nach Stadtlohn zum Geschwister-Scholl-Gymnasium, 8 nach Burlo zum Gymnasium Mariengarden. Die Übergänge zur Losberg-Hauptschule nach Stadtlohn sind im Vergleich zum vorherigen Schuljahr bei 5 Prozent geblieben (5 Schüler). Allein 65 der 93 Schüler aus Südlohn und Oeding gehen damit künftig in Stadtlohn zur Schule.
Geht es nach dem Wunsch der Verwaltung, soll das Angebot für Südlohner und Oedinger um eine Gesamtschule gestärkt werden. Dazu ist geplant, mit der Stadt Gescher eine Beschulungsvereinbarung einzugehen. Diese bereitet die Gründung eines Teilstandortes ihrer Gesamtschule in der Stadt Velen eben für das Schuljahr 2023/2024 vor.
Gesamtschule in Velen könnte Angebot erweitern
Die erwartete Entwicklung der Schülerzahlen in Gescher und Velen wird jedoch für eine sechszügige Gründung voraussichtlich nicht ausreichen, rund 50 Schüler sind für Velen Voraussetzung. „Mit der Beschulungsvereinbarung könnten wir unseren Beitrag leisten“, erklärt Markus Lask, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung bei der Gemeinde Südlohn. Dann könnten Südlohner Schülerinnen und Schüler bei der Gründung mitberücksichtigt werden.
„Die Vielfalt in der Schullandschaft würde so auch für die Südlohner Schülerinnen und Schüler erhalten bleiben“, betont Markus Lask mit Blick auf eine standortnahe Gesamtschule. Gut acht Kilometer sind es von Südlohn in die Nachbarstadt. Auf Nachfrage der Verwaltung würde die Stadt Borken ebenfalls die Errichtung eines Gesamtschulangebotes mit einem Teilstandort in Velen begrüßen. „Das belegt doch auch, dass eine Entzerrung des Angebots im Kreis durchaus gewollt ist.“
Aktuell fahren bereits Schülerinnen und Schüler zur Sekundarschule nach Velen. Der Plan zur Gesamtschule: Die gymnasiale Oberstufe mit den Jahrgangsstufen 11 bis 13 wird ausschließlich in Gescher angeboten. In Velen wiederum sollen im Gebäude der bisherigen Abraham-Frank-Sekundarschule alle Jahrgangsstufen (5 bis 10) der Sekundarstufe I unterrichtet werden.
Die Entscheidung zur Gründung fällt in den Ratssitzungen in Velen (4. April) und Gescher (11. Mai). Darauf soll der Antrag an die Bezirksregierung Münster gestellt werden. Die Beschulungsvereinbarung würde zunächst bis zum Schuljahr 2027/28 laufen, sofern der Schulausschuss sich am Mittwochabend dafür ausspricht.
Aktuelle Zahlen zu OGS/VHTS sowie Kindergärten
Im öffentlichen Teil ab 18 Uhr gibt es im großen Sitzungssaal ein weiteres Bündel an aktuellen Themen. So werden Anmeldezahlen zur OGS und VHTS für das Schuljahr 2022/2023 – einschließlich eines Ausblicks – geliefert, ebenso gibt es einen Überblick über die Betreuungsbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2022/2023.
Nach abgeschlossener Kinder- und Jugendbefragung wird das Jugendwerk Südlohn-Oeding erste Ergebnisse vorstellen. Thematisiert wird auch die Ärzteversorgung in Südlohn und Oeding, Informationen werden zur aktuellen Situation von Flüchtlingen aus der Ukraine bereitgestellt. Zu guter Letzt berichtet die Verwaltung über die Umsetzung des Förderprogramms „Aufholen nach Corona“.