Räuber sprengen Geldautomaten in Südlohn
Keine Beute gemacht
Die Reihe der Sprengungen von Geldautomaten hat jetzt auch Südlohn erreicht: Unbekannte haben am frühen Dienstagmorgen gegen 5 Uhr einen Automaten in der Sparkassenfiliale an der Bahnhofstraße gesprengt. Der Geldautomat wurde zwar beschädigt - an das Geld kamen die unbekannten Täter aber nicht heran, wie die Polizei mitteilte.
Sirenenalarm riss die Südlohner um 6.15 Uhr aus der morgendlichen Ruhe. Gegen 5.50 Uhr wurde der gesprengte Automat von einer Zeugin bemerkt und der Polizei gemeldet. Die Polizisten bemerkten einen leichten Gasgeruch im Gebäude und alarmierten die Feuerwehr, die mit 30 Einsatzkräften anrückte.
In dem betroffenen Gebäude befinden sich im Obergeschoss mehrere Wohnungen. Zwölf Bewohner wurden zur Sicherheit von Polizei und Feuerwehr evakuiert. Die Stadtlohner Feuerwehr kam zur Unterstützung mit einem Gasmessgerät in den Nachbarort.
Nachdem die Räume durch die Feuerwehr gelüftet wurden, konnte der Feuerwehreinsatzleiter Hendrik Tenk schnell Entwarnung geben. "Es roch zwar etwas komisch, wir konnten aber nach dem Lüften kein Gas mehr feststellen", so Tenk. Für die Südlohner Feuerwehr war der Einsatz gegen halb acht beendet.
Sparkasse setzt Belohnung aus
Am Vormittag teilte die Sparkasse Westmünsterland mit, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Geschäftsstelle sei geöffnet und der zweite, unbeschädigte Geldautomat könne, auch für Einzahlungen, genutzt werden. Für Hinweise, die zu ihrer Ergreifung des Täters beziehungsweise der Täter führen, hat die Sparkasse eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Nach dem bisherigen Ermittlungsstand und der Auswertung der Überwachungskamera machten sich um kurz nach 5 Uhr zwei Täter an einem Geldausgabeautomaten zu schaffen und leiteten Gas ein, heißt es in der Polizeimeldung. Es kam auch zur Explosion, diese war aber zu schwach und sprengte lediglich Frontteile des Automaten heraus.
Anwohnerin hatte "Rumms" gehört
Die Täter gelangten nicht an das Geld, räumten ihr Tatwerkzeug zusammen und flüchteten in unbekannte Richtung. Ein Schaden am Gebäude sei nicht entstanden. Zur Tatzeit hatte eine Anwohnerin einen "Rumms" gehört, dabei aber an keine Straftat gedacht und dementsprechend auch nicht die Polizei informiert.
Nordrhein-Westfalen wird seit Monaten von Banden heimgesucht, die Geldautomaten in die Luft jagen, um an das Bargeld zu kommen. Die Schäden summieren sich laut LKA auf mehrere Millionen Euro. Den Ermittlern zufolge kommen die Gangster vermutlich aus den Niederlanden über die Grenze.
Hier wurden in NRW bereits Geldautomaten gesprengt: