
© Susanne Dirking
Stadtlohner beten und singen für den Frieden
Friedensgebet
Zahlreiche Gemeindemitglieder trafen sich am Montagabend in der St.-Otger-Kirche, um mit Friedensgebeten und -liedern für das Schweigen der Waffen in der Ukraine zu bitten.
„Der Krieg in der Ukraine wird immer brutaler“. mit diesen Wortne eröffnete Annemarie Schlätker die Andacht. „Das Friedensgebet ist ein Zeichen unserer Solidarität“, betonte die Religionslehrerin. Anfangs sei man noch sprachlos und ohnmächtig gewesen, verdeutlichte sie die angespannte Seelenlage der Menschen. Seit 77 Jahren habe man in Frieden gelebt. „Das Unvorstellbare ist nun Wirklichkeit geworden“ sagte sie.
Danach brachte Diakon Thomas Roters zum Ausdruck, dass Friedensgespräche im Ukraine-Krieg absolute Priorität haben müssten und schnellstens beginnen sollten. Um diesen Wunsch zu vertiefen, betete man gemeinsam die Andacht zum Frieden aus dem Gotteslob. Dass es zum Frieden auch den Beistand einer höheren Macht braucht machte das Friedenslied „Da berühren sich Himmel und Erde“ deutlich; aber auch optisch wollte man Zuversicht vermitteln.

Gemeinsam beteten und sangen die Teilnehmer für den Frieden. © Susanne Dirking
So gab Annemarie Schlätker eine Meditation zu dem Bild „Das Gesicht des Friedens“ von Siegfried Köder, das sie bereits an der Kirchentür an die Besucher verteilt hatte. „Der Weg vom Krieg zum Frieden ist möglich.“ Die geöffneten Hände des Propheten Isaja seien ein Symbol dafür: Nicht die geballte Faust mit der Waffe, sondern die offene, wehrlose Hand, geöffnet für Freund und für Feind.
Anschließend versammelten sich die Teilnehmer an der Ehrenhalle, die sich jetzt in neuem Glanz zeigt. Bürgermeister Berthold Dittmann nannte sie einen Ort des Friedens und deutete angesichts der derzeitigen Pandemie die darin aufwärts strebende Friedensspitze als „Pieks“ gegen Kriegstreiber in aller Welt. Mit dem Friedensgebet in St. Otger hätten die Stadtlohner Bürger ein starkes Zeichen für Frieden und Freiheit ausgesendet, betonte der Bürgermeister.
Gedenken in der Ehrenhalle
Dann ergriff Dechant Jürgen Lürwer das Wort. Er habe sich in der Ehrenhalle die dort veröffentlichten Gedenkworte aus der berühmten Weizäcker-Rede durchgelesen, in der es heißt: „Wir gedenken…. der Menschen, die um ihrer religiösen und politischen Überzeugung Willen sterben mussten“. Vor dem Bronzerelief an der Südseite der Ehrenhalle sprach der Pfarrer das Gebet: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug des Friedens“.
Er ermutigte die Teilnehmer damit sich aktiv für den Frieden einzubringen. Abschließend segnete er die Ehrenhalle, in der ebenfalls der zivilen Toten und gefallenen Soldaten beider Weltkriege gedacht wird.