Skulpturen bleiben bis Mai in Cappenberger Kirche
Ungewisse Zukunft
13 Bronzeskulpturen des Bildhauers Raimondo Puccinelli stehen derzeit in der Stiftskirche Cappenberg - die Ausstellung läuft seit November. Jetzt wurde bekannt: Sie bleiben mindestens bis Mai. Was danach genau mit ihnen passieren soll, ist unklar.

Eine der 13 Skulpturen vor dem 500 Jahre alten Chorgestühl in der im Januar besonders kalten Stiftskirche.
Die Gemüter erhitzen sich derzeit an den Skultpuren des amerikanischen-italienischen Bildhauers Raimondo Puccinelli (1904-1986): Nicht wegen ihrer Nacktheit. Nicht wegen ihrer Posen. Sondern wegen ihrer verbauten Zukunft. „Die Skulpturen sollten am Haus Opherdicke in Holzwickede dauerhaft ausgestellt werden“, sagt Kreissprecherin Constanze Rauert. Dieses Vorhaben sei zwar noch nicht vom Tisch. Grundstock für einen mit Stiftungsmitteln finanzierten Skulpturenpark dort werden sie aber nicht.
Denn bekanntlich hat das kinderlose Ehepaar Sabine und Reinhard Friesendorf aus dem Großraum Berlin das Angebot zurückgezogen, sein 1,5-Millionen-Euro-Vermögen in eine Stiftung zur Weiterentwicklung des kreiseigenen Wasserschlosses einzubringen – wohl aus Ärger über zögernde Kreistagspolitiker.
Ein ähnlicher Rückzug kann dem Kreis bei den Puccinelli-Statuen im Wert von fast einer Million Euro nicht passieren. „Die gehören uns bereits“, sagt Rauert, „seit 2014“. Puccinellis Tochter Rodi hatte die 13 Werke dem Kreis geschenkt – aus Dankbarkeit für eine große Ausstellung mit mehr als 100 Werken ihres Vaters im Schloss Cappenberg. Ziel der Schenkung: Die Werke der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Mit etwas Verspätung – zunächst befanden sich die Skulpturen im kreiseigenen Kunst-Depot – sind sie seit Mitte November in der Stiftskirche zu sehen, bei freiem Eintritt.
„Ich finde es toll, wie uns die Kirchengemeinde entgegengekommen ist“, sagt Stefanie Kettler, die neue Kulturchefin beim Kreis. Zum einen, weil sie die Skulpturen im Kirchenraum ausstelle (die Ausstellungsräume im Schloss stehen wegen Renovierungsarbeiten bis 2018 nicht zur Verfügung), zum anderen, weil sich die Museumsmitarbeiterinnen in der Sakristei aufwärmen dürften.
Bis Mai soll die Ausstellung in der Stiftkirche laufen, mindestens. „Wir werden die Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, wo wir die Skulpturen wie präsentieren können“, so Rauert.
Die Ausstellung wird wegen der Minustemperaturen derzeit erst um 13.30 Uhr geöffnet.